Auszeit in Denver

Wieder stand ein Fahrtag an. Von Scottsbluff aus ging es zunächst zurück nach Wyoming, genauer gesagt in die Hauptstadt Cheyenne tief im Süden des Staates. Die Stadt entstand im Zuge des Baus der Union Pacific Railroad rund um den Bahnhof. Dieser zog eine Menge Siedler an, und schon bald hatte die Ortschaft 60 Bordelle und Saloons. Die Menschen kannten eben ihre Prioritäten. Innerhalb von ein bis zwei Jahren wuchs die Einwohnerzahl auf stattliche 4000 an, und Cheyenne wurde Hauptstadt des Territoriums. Wahrscheinlich mit noch mehr Bordellen und Saloons, schließlich siedelten sich nun eine Menge Politiker an.

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Zeitreisen in Nebraska

Manche US-Bundesstaaten kenne ich besser als andere. In Kalifornien habe ich insgesamt mehrere Monate verbracht, in Nevada, Arizona, Utah und New Mexico war ich häufiger wandern, aber darüber hinaus gibt es noch viel Terra incognita. Manche Staaten habe ich zwar durchquert, aber nicht wirklich kennengelernt, weshalb mein Eindruck von ihnen oberflächlich ist. Idaho verbinde ich mit dunklen Wäldern und Dauerregen, Florida mit schnurrgeraden Straßen, flankiert von dichten Wäldern. Und nun Nebraska.

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Hitchcock lässt grüßen

Wir haben unsere ganz persönliche Erklärung für den Namen Badlands gefunden: Dieser Park war schlecht für unsere Körper. Mit anderen Worten, der Abstieg über die Leiter auf dem Notch Trail hat uns einen üblen Muskelkater in den Oberschenkeln beschert. Stehen und gehen funktioniert noch, doch aufstehen und hinsetzen ist eine einzige Qual. Deshalb haben wir beschlossen, unseren geplanten Ruhetag vorzuziehen. Immerhin sind wir inzwischen bereits 137 Kilometer gewandert und rund 4000 Kilometer gefahren.

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Filmreife Kulisse

Unser erster Tagesausflug von Rapid City führte uns in die Badlands. Kurz hinter der Stadtgrenze erblickten wir eine lange, weiße Wolke am Horizont, die aussah wie ein gewaltiger Gebirgszug. Zunächst erschien sie uns nicht ungewöhnlich, doch als wir näherkamen, stellten wir fest, dass diese Wolke so tief lag, dass das gesamte Land in einen dichten Nebel hüllte. Es war ein bizarrer, fast schon unheimlicher Moment: In einer Sekunde fuhren wir im strahlenden Sonnenschein unter einem stahlblauen Himmel, im nächsten Augenblick herrschte die reinste Waschküche, so dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Und es sollte viele Kilometer dauern, bis der Nebel oder diese ungeheuer tieffliegende Wolke endlich verschwunden waren und wir die Sonne wiedersahen.

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Eine heimliche Begegnung der pelzigen Art

Für Fans von Steven Spielberg, seinem Meisterwerk Unheimliche Begegnung der dritten Art oder die Leser von InsideKino ist dieser Beitrag tatsächlich etwas Besonderes: Wir waren nämlich am Devils Tower, dem Schauplatz eines Erstkontakts zwischen Menschen und Außerirdischen, zumindest im besagten Film.

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Der alte Westen

Cody ist eine typische amerikanische Kleinstadt. Entlang einer Hauptstraße gewachsen, wirkt sie viel größer als sie ist, weil die Bebauung abseits davon sehr großflächig ist. Wie Jackson profitiert die Stadt in erster Linie von der Nähe zu einem bedeutenden Nationalpark. Anders als Jackson sieht Cody aber authentischer und weit weniger gelackt aus. Die Häuser in der Innenstadt sind wirklich alt und nicht überrestauriert oder moderne Kopien, alles hat Ecken und Kanten und wirkt mitunter auf rührend unbeholfene Weise bemüht, während es in Jackson mit seinen teuren Kunstgalerien und noblen Läden aussieht wie die Freizeitparkversion eines Westernstädtchens.

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Jetzt erst recht!

Noch gibt es keine offiziellen Zahlen, aber es ist davon auszugehen, dass während des zweitägigen Kinofests rund eine Million Deutsche den Weg in die Kinos fanden. Das Bemerkenswerte daran ist, dass im Vorfeld viele in der Branche auf solche Zahlen gehofft hatten, sie aber nicht erwartet haben, da das aktuelle Filmprogramm nicht gerade mit frischen Highlights gespickt ist (MINIONS 2 führt die Charts an dessen elftem (!) Wochenende an).

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Am Ende wird es wild

Nach drei Tagen hieß es, Abschied zu nehmen von Yellowstone. Aber bevor wir den Park endgültig verließen, fuhren wir noch in seinen nördlichen Teil, um die dortigen Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Unterwegs überholten wir sogar einige Jogger, und unwillkürlich musste ich mich fragen: Woher nehmen sie die Energie zum Laufen, wenn sie den ganzen Tag lang wandern? Oder fahren sie mit dem Wagen durch den Park und suchen nur die Highlights auf? Ich war jedenfalls froh, nach zwei anstrengenden Tagen überhaupt aus dem Bett zu kommen.

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Happy Birthday, Yellowstone!

Yellowstone feiert dieses Jahr seinen hundertfünfzigsten Geburtstag. Er ist damit der älteste Nationalpark der USA, sogar der Welt, und es steht zu befürchten, dass diese Tatsache noch mehr Besucher anlocken wird. Was, wenn man sich den Rummel vor den meisten Attraktionen und Aussichtspunkten anschaut, kaum möglich erscheint. Die beliebtesten Orte des Parks platzen förmlich aus den Nähten, und sich mit asiatischen Touristen um die besten Plätze zum Fotografieren prügeln zu müssen oder das permanente, lautstarke Gequake der Amerikaner auf den Videoaufnahmen zu haben, nervt.

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