Dinosaurier und Kühe

36 Grad. So heiß sollte es in Vernal werden, und wir hatten einige Wanderungen geplant, zum Teil in großer Höhe. Aus diesem Grund beschlossen wir, sehr früh von Glenwood Springs aufzubrechen und in den nordwestlichsten Zipfel von Colorado zu fahren. Der Weg führt durch das Tal des Colorado, der hier eher gemächlich dahinplätschert, vorbei an zahlreichen Ranches und Gewerbebetrieben. Danach ging es über eine Hochebene weiter ins Tal des White River.

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Begrabt die Leichen oben auf dem Berg

Als die letzten Tage unserer Rundreise anbrachen, waren wir ziemlich erschöpft. Kein Wunder nach 225 km Wanderungen, viele davon in großer Höhe. Daher beschlossen wir, es etwas ruhiger angehen zu lassen. Unser erster Stopp war in Ashcroft, einer Geisterstadt wenige Kilometer von Aspen entfernt. Die Fahrt dahin führte durch ein waldreiches Tal mit vielen Birken, die vereinzelt bereits gelbe Blätter bekamen. In zwei Wochen muss es hier traumhaft aussehen.

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Hinter den Bergen

In Silver Plume habe ich eine Lektion fürs Leben gelernt: Alte Hotels sind nur so charmant wie ihre Betten bequem sind. Es stellte sich heraus, dass nicht nur alle Wände und Böden schief waren, sondern auch das Bett ein deutliches Gefälle hatte, und der ständige Kampf gegen die Schwerkraft hat mich vom Schlafen abgehalten. Läuft man außerdem zu viel im Haus herum, besteht zudem die Gefahr, seekrank zu werden.

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Vier Seen und ein Wasserfall

Das beschauliche Estes Park, in dem wir zwei Tage verbracht haben, lebt vom Tourismus im Rocky Mountain National Park. Es gibt zahllose Hotels und Motels, darunter auch das legendäre Stanley Hotel, das Stephen King zu Shining inspiriert hat, und sehr viele Restaurants. Darüber hinaus gibt es hier auch jede Menge Wildtiere. Als wir ankamen, stand ein Hirsch mit mächtigem Geweih auf der Straße und trottete dann die Auffahrt zu einem Golfclub hinauf, wo sich bereits einige Rehe niedergelassen hatten. Selbst im Hof unseres Hotels tummelten sich zwei Hirsche, unbeeindruckt von der musikalischen Darbietung von Cowboy Rodger, der hier jeden Abend am Lagerfeuer spielt. Man kann sagen, man wohnt hier sehr naturverbunden. An unserem ersten Morgen hüpfte sogar ein Präriehund vor dem Badezimmerfenster herum.

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Habt keine Angst, ich bin Vegetarier

Die letzten Tage unserer Rundreise brachen langsam an, und wir wollten noch einmal hoch hinaus (das geht hier auch ohne saftige Straßenbenutzungsgebühren). Deshalb fuhren wir von Colorado City in die Rocky Mountains. Der Weg führt leider über Denver, und wie schon bei unserem letzten Aufenthalt dort (angeblich erst vor einer Woche, gefühlt vor einem Monat) war der Highway selbst an einem Sonntag übervoll. Wohin fahren nur all die Leute? Liegt es vielleicht an der Pandemie, dass jeder anscheinend das Bedürfnis hat, an einem freien Tag ins Auto zu steigen und ins Grüne zu fahren?

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UFOs und tieffliegende Kartoffeln

In der Nacht gingen über Alamosa heftige Regenfälle nieder, und selbst am nächsten Morgen war der Himmel noch immer wolkenverhangen, und es nieselte von Zeit zu Zeit. Nicht das Wetter, das man Ende August erwartet, denke ich. Wir brachen erst spät auf, weil es sowieso ein Fahrtag mit nur wenigen Wanderungen werden sollte, und durchquerten zunächst das San Luis Valley, das so flach ist wie eine Landschaft nur sein kann. Die namengebenden Berge im Osten waren im Nebel nur schwach zu erkennen, und schwere Regenwolken lagen auf ihren Gipfeln wie eine nasse Wolldecke. Der Highway 17 ist so gerade, als hätte man ihn mit dem Lineal gezogen, und neben vereinzelten kleinen Orten, die allesamt schon bessere Zeiten gesehen haben, gab es nur die üblichen Weiden und Ranches.

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Indianer, ein versteckter Schatz und ein Wolf im Regen

Von Durango haben wir auch am nächsten Tag nicht allzu viel gesehen. Wir sind mit dem Wagen durch die historische Altstadt gefahren, haben uns die properen Häuser und Geschäfte angesehen, uns über ein indisch-nepalesisch-tibetisches Restaurant gewundert und vergeblich versucht, den Bahnhof zu finden. Irgendwie sind wir eine Straße zu früh abgebogen und waren schon halb auf dem Weg zum Highway, als wir unseren Irrtum bemerkten. Natürlich hätten wir umkehren können, aber von Weitem sah er nur wie ein gewöhnlicher Bahnhof aus.

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Dreckige Wasser und rote Berge

Montrose entpuppte sich als überaus sympathische Kleinstadt mit einer hübschen Main Street, überraschend günstigen Tankstellen und zahlreichen Läden, die jeden nur möglichen Bedarf decken sollten. Es kann kein so schlechter Ort sein, wenn es hier sogar eine Candle Factory gibt. Aber wir waren nicht gekommen, um zu bleiben (oder Kerzen zu kaufen), sondern brachen gleich nach dem Frühstück in die Berge auf.

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2016 lässt grüßen

Nach unserem anstrengenden Raftingabenteuer konnten wir immerhin gut schlafen, und am nächsten Morgen – und mit der Hilfe weiterer Schmerzmittel – habe ich es sogar bis zum Auto geschafft. Zum Glück war heute überwiegend ein Fahrtag, der uns vom Arkansas River zu zwei weiteren Flüssen führen sollte.

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Nass wird man auf jeden Fall

Wieder einmal ging es sehr früh los, diesmal aber aus einem ganz besonderen Grund: Wir hatten bereits um kurz nach neun Uhr einen Termin in Buena Vista. Heute wollte sich Mark G. einen lang gehegten Traum erfüllen, und wir hatten eine Raftingtour gebucht. Unterwegs haben wir daher nur einen kurzen Zwischenstopp eingelegt, um einen Blick auf das Freilichtmuseum von Fairplay zu werfen, das zu dieser frühen Stunde allerdings noch geschlossen war.

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