Nachdem ich es am Startwochenende leider nicht geschafft habe, den Film zu sehen, wurde es nun endlich Zeit, das Versäumte nachzuholen. Die Tribute von Panem haben mir vergangenes Jahr gut gefallen, und entsprechend war ich auch auf die Fortsetzung gespannt. Inzwischen habe ich allerdings auch die ersten beiden Romane gelesen, von denen ich den zweiten Band leider nur bedingt mochte…
Mittlere Bücher oder Filme einer Trilogie haben den undankbarsten Part, zum einen müssen sie die Geschichte des ersten Teils angemessen und spannend fortführen, dabei aber auch weiterentwickeln und nicht zuletzt das Ende vorbereiten. Und selbstverständlich sollten sie auch als eigenständige Einheit gut funktionieren. All diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist alles andere als einfach, aber in diesem Fall kann sich das Resultat sehen lassen:
Die Tribute von Panem – Catching Fire
Die Hungerspiele sind seit einem Jahr Vergangenheit, aber die schrecklichen Erlebnisse haben von Katniss (Jennifer Lawrence) ihren Tribut gefordert. Sie leidet unter Alpträumen und der angespannten Situation in der Kolonie. Alles wird wieder aufgewühlt, als sie auf eine PR-Tour geschickt wird, um für die neuen Spiele zu werben, und Präsident Snow (Donald Sutherland) sie zusätzlich unter Druck setzt. Denn Katniss ist längst gegen ihren Willen zu einer Symbolfigur des Widerstands geworden. Aus diesem Grund schickt Snow sie, Peeta (Josh Hutcherson) und andere Gewinner erneut in die Arena…
Stand im ersten Teil die Kritik an den Medien und die perverse Lust am Spektakel im Mittelpunkt, ist der zweite Teil deutlich politischer geworden. Die Unterdrückung in den Kolonien wird noch spürbarer, der Widerstand größer und die Hauptfigur langsam erwachsen. Katniss begreift, dass sie Teil des Spiels ist, ob sie nun will oder nicht, und sie muss schmerzhafte Entscheidungen treffen. Die Komplexität hat der Geschichte gut getan, die Charaktere sind reifer geworden.
Wie immer spielt Jennifer Lawrence hervorragend und hebt mit ihrer Kunst den Film deutlich über das Gros der üblichen Actionfilme fürs jugendliche Publikum hinaus, obwohl ihre Figur eine Spur zu passiv bleibt. Aber auch die anderen Darsteller agieren großartig, allen voran Donald Sutherland und Elizabeth Banks, die ihrer oberflächlichen Effie so manche überraschende Tiefe und Emotionalität verleiht.
Im Gegensatz zum Roman, der viel zu lange in der Arena verweilt und auch zu ausführlich das Gefühlsleben seiner Heldin beschreibt, bringt der Film gekonnt und knapp die wichtigsten Stationen auf den Punkt, ohne dabei an Emotionalität einzubüßen. So ist die Story von Anfang bis zum viel zu abrupten Ende spannend, anrührend und mitreißend. Da freut man sich bereits jetzt auf den nächsten Teil…
Note: 2+