Es ist die Woche der Remakes, die niemand so richtig braucht, von denen trotzdem gleich drei ihr Glück versuchen. Doch da der Markt noch gut gesättigt ist und mit dem „Hobbit“-Sequel schon ein weiterer potenzieller Blockbuster in den Mittwochs-Startlöchern steht, werden deren Kassenumsätze mal mehr, mal weniger bescheiden bleiben.
Der Lieferheld
In den USA unter Erwartungen angelaufen und in anderen Ländern auch nicht gerade ein Hit, wird dieses Remake der kanadischen Komödie „Starbuck“ wohl ähnliche Besucherzahlen liefern wie Vince Vaughns letzte Filme „Prakti.com“ oder „The Watch“.
Vince Vaughn in seiner Paraderolle als nicht erwachsen werden wollendes Riesenbaby kann hier recht überzeugend auch ernsthaftere Töne anschlagen. Leider entwickelt diese fast eins zu eins abgefilmte und amerikanisierte Neufassung nie den Charme des kanadischen Originals.
Carrie
Nach dem mit Recht gefloppten „You’re Next“ besteht für neue Horrorware durchaus Bedarf. Und da diese Erneutverfilmung bei den Freunden des Genres mit gewisser Neugierde erwartet wird, steht „Carrie“ nach einer soliden Startwoche zumindest in den Spätschienen noch ein ausdauerndes Kinoleben bevor.
Ein aufgefrischtes, aber vorlagengetreues Remake des Brian de Palma-Horrorklassikers, dem die sanfte Modernisierung zwar recht gut steht und das auch schauspielerisch mit der „Kick Ass“-Heldin Chloë Grace Moretz als Titelfigur und Julianne Moore als ihre Mutter überzeugt, das man trotzdem nicht gesehen haben muss.
Oldboy
Da bei uns das Original außerhalb von Cineastenkreisen wenig bekannt ist und dieses Remake in den USA übers Thanksgiving-Wochenende bereits fies gefloppt ist, dürfte bei uns nicht viel mehr als ein eingekochter Alibistart drin sein.
Obwohl oder besser gesagt: weil das Original von Park Chan-Wook zu den Klassikern des koreanischen Kinos gehört, hätte es diese uninspirierte Eins-zu-Eins-Neuverfilmung durch Spike Lee schlichtweg nicht gebraucht.
Inside Llewyn Davis
Neben kommerziellen Filmen drehen die Coen-Brüder immer wieder auch kleine, auf ein Arthouse-Publikum zugeschnittene Werke. Ihre aktuelle Arbeit fällt zweifelsfrei in letztgenannte Kategorie. Porträt eines erfolglosen Folk-Musikers als Nischenfilm mit viel Musik, der sich in den Besucherregionen von „A Serious Man“ bewegen dürfte.
Melancholisches Porträt eines kompromisslosen Folk-Musikers, der in den frühen 1960er Jahren verzweifelt dem Erfolg hinterherläuft. Nicht der ganz große Wurf der Coen-Brüder, aber dank zahlreicher prominenter Gastauftritte und der bewährten beiläufig-komischen Erzählweise des Regie-Duos entspannte Kinounterhaltung zum rhythmischen Mitwippen.