Thor – The Dark Kingdom

Als ich mich kürzlich über den Titel-Wirrwarr ausgelassen habe, hat im Forum jemand zu recht darauf hingewiesen, dass aus irgendwelchen unverständlichen Gründen aus Thor – The Dark World in Deutschland Thor – The Dark Kingdom wurde. Mag sein, dass vielleicht der entsprechende Comic so hieß, wirklich Sinn macht es aber nicht. Also gibt es eine Kritik zu:

Thor – The Dark Kingdom

Thor (Chris Hemsworth) hat alle Hände voll zu tun, in den neun Welten für Ordnung zu sorgen. Inzwischen versucht Jane (Natalie Portman) ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen, indem sie ihren mythischen Beau vergisst und einen netten, jungen Mann zum Essen trifft. Doch ihre Assistentin Darcy (Kat Dennings) hat eine seltsame Anomalie entdeckt, die Janes Interesse weckt, und als sie diese genauer untersucht, befindet sie sich plötzlich an einem geheimen Ort und wird dem Äther ausgeliefert, einer Substanz, die ganze Welten vernichten kann und die vor Jahrtausenden versteckt wurde. Durch Jane gelangt sie wieder an die Oberfläche, und auf einmal kehren auch die alten Feinde Odins zurück: die Dunkelelfen…

Die Story ist wieder einmal recht simpel: Ein neuer Bösewicht bedroht Asgard und die restlichen acht Welten und will sie zerstören. Dazu bedient er sich einer mächtigen Waffe, die gefunden und unschädlich gemacht werden muss. Sehr groß sind die Unterschiede zum ersten Teil also nicht. Aber wirklich gram kann man den Machern auch nicht sein, denn sie erzählen ihre Story sehr geradlinig, mit viel Action und einigen Schauwerten. Aus dem Showdown mit seiner Verfolgungsjagd durch die diversen Welten hätte man zwar noch viel mehr herausholen können, und es ist auch nicht ganz klar, wie Jane an einen Ort gelangen konnte, der eigentlich völlig unauffindbar sein soll, aber man darf von einer Comicverfilmung wohl nicht zu viel erwarten, und Thor – The Dark Kingdom bietet schon erheblich mehr Logik als viele andere Sommerblockbuster.

Ich hoffe zudem, dass Natalie Portman für ihre Rolle verdammt gut bezahlt wurde, denn streng genommen ist es schon eine Frechheit, dass man eine so gute Schauspielerin engagiert und sie dann wie ein Stück der Kulisse behandelt. Die meiste Zeit lungert sie nur herum, als würde sie auf ihr Stichwort warten, und am Ende, wenn Thor sich mit dem Übeltäter Malekith (Christopher Eccleston) prügelt, darf sie nur hin und wieder ein Knöpfchen drücken. Man könnte dem Film beinahe schon Frauenfeindlichkeit vorwerfen, wenn Rene Russo nicht wenigstens kurz das Schwert schwingen dürfte und es mit Sif (Jaimie Alexander) eine kampferpobte, aber unterbeschäftigte Amazone gäbe.

Im Gegensatz zum ersten Teil kommt leider auch der Humor viel zu kurz, besonders in der ersten Hälfte gibt es nur wenige Lacher. Zum Glück gibt es aber Kat Dennings, die sich verglichen mit ihrer Rolle in 2 Broke Girls zwar arg zurückhält, dabei aber immer noch beweist, welch gute Komödiantin in ihr steckt. Wann gibt man ihr eigentlich endlich eine Hauptrolle?

Insgesamt ein launiger, nicht zu langer Actionfilm mit starken Schauwerten und einer gut aufgelegten Cast.

Note: 3

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Pi Jays Corner von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.