Juli

Als leidenschaftlicher Kinogänger fühlt man sich gerade, als hätte man eine neunmonatige Diät absolviert und würde nun zu einem All-you-can-eat-Buffet eingeladen: Das Angebot an Filmen im Juli ist überwältigend, und man weiß genau, dass man nicht alles sehen kann, was man gerne sehen würde. Ich habe dennoch versucht, alle Titel aufzuführen, die mich interessieren.

Schon jetzt weiß ich, dass es eine Herausforderung sein wird, so oft ins Kino zu gehen. Schließlich sind nun auch wieder andere Aktivitäten erlaubt, viele Leute wollen endlich wieder ihre Geburtstage feiern, und so viel Freizeitstress sind wir nach diesem endlos langen Lockdown gar nicht mehr gewöhnt.

Deshalb hoffe ich, dass ich A Quiet Place 2 bereits Anfang der Woche sehen kann, damit das Wochenende nicht gar so hektisch wird. Aber ich freue mich auf die Fortsetzung.

Das gilt auch für Conjuring 3 – Im Banne des Teufels, dessen Vorgänger mir wirklich gut gefallen haben.

Godzilla vs. Kong ist einer dieser gaga Wir-machen-die-Welt-kaputt-Filme, die in ihrer Abgedrehtheit Spaß machen und gleichzeitig einen nerdigen Retro-Charme versprühen.

Seit ich den Trailer zu Nobody gesehen habe, bin ich heiß auf den Film, der stark an John Wick erinnert und Bob Odenkirk zum unwahrscheinlichsten Actionhelden des Jahres kürt. Aber Liam Neeson war auch schon etwas älter, als er in dem Genre noch einmal so richtig durchgestartet ist …

So viel zu Krach-Bumm am ersten Wochenende. Wer es anspruchsvoller haben will, hat die Wahl zwischen den beiden Oscar-Filmen Nomadland – den ich schon gesehen habe und dessen Kritik am Mittwoch folgt – und Judas & the Black Messias über die Black Panther, dessen Trailer sehr gut aussieht.

Und wer Lust auf was Deutsches hat, sollte sich Ich bin dein Mensch anschauen, dem neuen Film von Maria Schrader, der amüsant und klug zu sein schein.

Wer in den letzten Monaten Sehnsucht nach Superheldenfilmen hatte, konnte seine Sucht mit Marvel-Serien oder dem Director’s Cut von Justice League befriedigen. Doch nun kann man eine der Avengers wieder auf der großen Leinwand bewundern, denn endlich startet Black Widow. Nachdem ich sie alle im Kino gesehen habe, bin ich natürlich auch wieder mit dabei.

Und täglich grüßt die Liebe erinnert vielleicht an eine bekannte Zeitschleifen-RomCom, handelt aber von einem Mann, der am Tag nach seiner Hochzeit feststellt, dass er in regelmäßigen Abständen ein Jahr seines Lebens überspringt. Ein Film für alle, die das Gefühl haben, die Zeit rast nur so an ihnen vorbei. Und mal ehrlich: Wer hätte das vergangene Jahr nicht auch gerne übersprungen?

Mit Familienfilmen habe ich es ja nicht so, aber hin und wieder schaue sogar ich mir einen Animationsfilm an. Dazu gehörte 2013 auch Die Croods, die nun mit einer Fortsetzung starten: Die Croods – Alles auf Anfang.

Daniel Brühl ist nun unter die Regisseure gegangen, und sein Debüt Nebenan kam auf der Berlinale gut an. Der Trailer ist ebenfalls charmant.

Wer mal Lust auf etwas komplett Anderes hat, wird vielleicht bei dem Musical In the Heights fündig. Mark G. ist ganz heiß auf den Film, und ich glaube, inzwischen hat er mich damit angesteckt.

Mit Old kommt ein Horrorfilm von M. Night Shyamalan in die Kinos, dessen Trailer bei mir für Beklemmungen gesorgt hat. Es geht um eine Gruppe von Urlaubern, die an einem Strand landet, auf dem die Zeit schneller verläuft – und sie in kurzer Zeit altern lässt. „Wer hat an der Uhr gedreht?“, scheint in diesem Monat tatsächlich ein wiederkehrendes Motto zu sein.

Wer wir sind und wer wir waren besticht mit einer Top-Besetzung (Annette Benning und Bill Nighy) und erzählt vom Scheitern einer langjährigen Ehe. Der Trailer sah gut aus.

Der letzte Film auf meiner Liste, auf der ich hoffentlich keinen Titel vergessen habe, ist The Green Knight, der mit beeindruckenden Bildern und einer Story aus dem Dunstkreis der König Artus-Legende aufwarten kann.

Puh, das sind wirklich viele Filme. Aber das Wichtigste ist ja, dass wir sie endlich wieder auf der großen Leinwand sehen können. Gemeinsam. Ich freue mich darauf. Wie sehen uns im Kino!

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.