Eigentlich…

…würde sich diese Tage die Kinobranche zur Münchner Filmwoche treffen und ein gutes Dutzend Filmverleiher würden Highlights ihrer kommenden Produktionen präsentieren. Wie sich jeder gut vorstellen kann, ist dies momentan nicht möglich, schließlich ist ganz Deutschland von Corona besetzt, aber es gibt einen unbeugsamen gallischen Filmverleih, der nicht aufhört, dem Eindringling Widerstand zu leisten, und eine Tradeshow online abhielt.

Und wie man es von der MüFiWo gewohnt ist, konnte man mit dem StudioCanal CEO Kalle Friz prozentreich anstoßen, während die Verleihchefs Hooman Afshari und Lutz Rippe mit viel Spaß an der Freud‘ durchs Programm führten.

Den Anfang machte die $100 Mio.-Produktion Chaos Walking, von der es den bekannten Trailer und die erste Szene zu sehen gab. Für mich als SF-Fan natürlich ein Muss…

Die RomCom Long Story Short weckt Erinnerungen an einen meiner Lieblingsfilme dieses Jahrtausends: Alles eine Frage der Zeit.

Von den Machern von Mia und der weiße Löwe stammt nun Der Wolf und der Löwe, und was könnte es Putzigeres geben als die Freundschaft zwischen einem Löwen- und Wolfsbaby?

Von den Prokino-Titeln Falling, Alles, was uns glücklich macht, Billie – Legende des Jazz und Minari hat mich vor allem der letztgenannte neugierig gemacht – das mag wahrscheinlich auch daran liegen, dass In America, in dem es ebenfalls um eine Einwandererfamilie nach Amerika in den 80er Jahren geht, auch zu meinen Lieblingsfilmen des Jahrtausends gehört.

Nach dem Bestseller von JoJo Moyes (Ein ganzes halbes Jahr) stammt Eine Handvoll Worte, der die Ladies sicherlich nicht nur in den Nights glücklich machen wird.

Weitere vorgestellte Projekte sind der spanische Horrorfilm Malasaña 32 – Haus des Bösen, Total Recall 4K Remastered, Irreversible Straight Cut, Warten auf Bojangles, De son vivant mit Catherine Deneuve, The Electrical Life of Louis Wain mit Benedict Cumberbatch. Außerdem sicherte sich StudioCanal Pedro Almodóvars Kurzfilm (30min) The Human Voice mit Tilda Swinton und den nächsten abendfüllenden Film des Meisters Madres paralelas mit Penelope Cruz.

Mein persönliches Highlight waren aber die gezeigten Szenen aus Gunpowder Milkshake mit den Damen Karen Gillan, Lena Headey, Angela Bassett, Carla Gugino und Michelle Yeoh, die man ohne weiteres auch als Jean, Jill, Joan, Joy und Jane Wick beschreiben könnte.

Jason Statham und Guy Ritchie drehten mit Cash Truck ihren vierten gemeinsamen Film und die gezeigten Szenen versprechen Action pur.

Nach Saw Spiral, Hannes und Schachnovelle gab es noch einen 5minütigen Ausblick auf den großen Weihnachtsfilm Ein Junge namens Weihnacht, der die Familien sicherlich ins Kino locken wird.

Alles in allem war dies ein ungemein abwechslungsreiches Programm, aber die wichtigste Botschaft, die von diesem Event ausgeht, ist wohl die, dass es ein Leben nach Corona gibt und die Kinos und StudioCanal bereitstehen, das Leben der Menschen mit Magie zu füllen – ich kann es kaum abwarten…