The Hidden – Das unsagbar Böse

Hin und wieder laufen alte Filme im Fernsehen, die ich noch nicht kenne. Meistens nehme ich sie dann auf – und vergesse sie wieder. Am Wochenende habe ich jedoch die Festplatte durchforstet und bin dabei auf einige alte Schätze gestoßen …

Als dieser Film in den Achtzigern startete, hielt ich ihn fälschlicherweise für einen knallharten Horrorschocker, eine Vermutung, die bei dem reißerischen Titel nicht ganz abwegig ist. Doch weit gefehlt, denn dahinter verbirgt sich ein humorvoller Science-Fiction.

The Hidden – Das unsagbar Böse

Ein bislang unbescholtener Bürger scheint Amok zu laufen, überfällt zunächst eine Bank und liefert sich dann eine wilde Verfolgungsjagd quer durch Los Angeles, an deren Ende er von der Polizei niedergeschossen wird. Erstaunlicherweise überlebt er und kommt ins Krankenhaus, wo sich herausstellt, dass sich in ihm ein Alien eingenistet hatte, das sich nun einen neuen Wirtskörper sucht. Der Einzige, der davon weiß und Jagd auf die außerirdische Kreatur macht, ist FBI-Agent Gallagher (Kyle MacLachlan), der mit dem Polizisten Tom Beck (Michael Nouri) zusammenarbeitet.

Zunächst einmal kann man eine Menge Negatives über den Film sagen: Er ist arg vorhersehbar und gibt selbst das Geheimnis der Alien-Besessenheit zu einem sehr frühen Zeitpunkt preis, als dies noch gar nicht nötig wäre. Die Story ist eine Achterbahnfahrt mit Höhepunkten in der Mitte und einem eher enttäuschenden Ende. Im Grunde ist er wie eine Miniserie mit vielen kleinen Episoden, die auch für sich genommen funktionieren könnten. Alles in allem ist es ein klassischer B-Film, der nicht viel Neues dem Genre hinzufügt und den man so oder so ähnlich bereits gesehen hat.

Aber … Er macht erstaunlich viel Spaß. Vielleicht liegt es daran, dass ich es nicht erwartet hatte, aber der trockene Humor sorgt für eine Menge Abwechslung. Die Idee, ein schnecken- oder quallenähnliches Alien mit einer speziellen Vorliebe für Waffen und Ferraris auf L.A. loszulassen, erinnert entfernt an Men in Black und sorgt für einige bizarre Szenen. Sogar die Spezialeffekte sind für einen Film dieser Zeit und mit einem eher geringen Budget vorzeigbar. Im Grunde schreit die Idee geradezu nach einer Neuverfilmung.

Alles in allem ist es kein Meisterwerk, aber ein vergnügliches B-Movie mit Nostalgie-Faktor. Und das Ende ist sogar ein klein wenig berührend.

Note: 3+

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.