Dark Skies – Sie sind unter uns

Bleiben wir bei der Gattung der ungewöhnlichen Horrorfilme. Nach Midsommar gestern geht es heute um eine seltsame Mischung aus Science-Fiction und Horror namens Dark Skies – Sie sind unter uns. Ich bin vor Kurzem bei Amazon Prime über den Trailer zu dem Film gestolpert und fand ihn so gut gemacht, dass ich mir den Streifen trotz eines schwachen IMDb-Wertes angesehen habe …

Dark Skies – Sie sind unter uns

Die Barretts sind eine gewöhnliche Familie in einer amerikanischen Vorstadt. Daniel (Josh Hamilton) hat gerade seinen Job verloren und ist verzweifelt auf der Suche nach einem neuen, seine Frau Lacy (Keri Russell) hält derweil die Familie mit ihren Einkünften als Maklerin über Wasser. Sohn Jesse (Dakota Goyo) kümmert sich rührend um seinen kleinen Bruder Sam (Kadan Rockett). Doch eines Tages geschehen merkwürdige Dinge: In der Küche stapelt sich das Geschirr in bizarren Türmen bis zur Decke, an der fremdartige Symbole glühen, drei Vogelschwärme fliegen gleichzeitig gegen das Haus, und alle Familienfotos verschwinden über Nacht aus ihren Bilderrahmen …

Der Film beginnt mit einem Zitat von Isaac Asimov: „Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder wir sind allein im Universum oder wir sind es nicht. Beide sind gleichermaßen erschreckend.“ Dieser Satz, kombiniert mit dem Untertitel lässt schon vor der ersten Filmsekunde darauf schließen, worum es in der Geschichte geht. Genau – Außerirdische.

Aliens in der Science-Fiction-Literatur und auch im Film unterliegen wie alles der Mode. Mal sind sie böse, dann hilfreich und nett, im Augenblick tendieren sie wieder in Richtung menschliche Unterwerfung oder Planetenzerstörung, wobei es aber auch ein paar Ausnahmen gibt, mitunter sogar lustige. Als Schreckgespenster in Horrorfilmen tauchen sie seltener auf, was Dark Skies zu einer erfreulichen Variante des üblichen Monster-Movies macht.

Gerade der Anfang ist sehr spannend und vermittelt gut eine unterschwellige Spannung. Die ungewöhnlichen Ereignisse machen neugierig und lassen gleichzeitig befürchten, dass es keine befriedigende Auflösung geben wird. Besser, man fragt nicht nach der Logik hinter den Ereignissen, sondern genießt die gelungene Machart der Blum-House-Produktion. Es gibt einige gelungene Jump Scares, gruselige Momente und einen brummigen J.K. Simmons mit einem Gastauftritt.

Wer einen geradlinigen Horrorfilm ohne Schnörkel will, um sich gut neunzig Minuten lang gruseln zu lassen, kommt hier voll auf seine Kosten. Nur – bitte nicht über die Logik nachdenken!

Note: 3

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.