Kaum zu glauben, aber die Hälfte der Münchner Filmwoche (zumindest was die Tradeshows betrifft) ist schon wieder vorbei und der dritte Tag begann mit dem Tobis Filmverleih, der 2020 den Kinos wieder ganzjährig Filme liefern wird. Da ist viel dabei, was an den Kinokassen positiv überraschen könnte, von dem Familienfilm Die Heinzels – Rückkehr der Heinzelmännchen über Der Spion von neben an, Antebellum und Asphalt Börning. Letztgenannter erinnert an die Tobis-Boomzeiten in den 80er Jahren (Auf dem Highway ist die Hölle los) genauso wie natürlich Otto Waalkes als Catweazle (eine meiner liebsten TV-Serien meiner Jugend), der im Dezember startet. Mir persönlich hat auch noch Wer wir sind und wer wir waren mit Bill Nighy und Annette Bening gut gefallen. Von anderen interessanten Projekten wie z.B. Greenland gab es noch keine Bewegtbilder.
Weiter ging es mit Wild Bunch, die ein sehr unterschiedliches Portfolio anbieten (die komplette Liste der vorgestellten Filme findet Ihr wieder in Pi Jays Kolumne). Zu meinen Must-See-Filmen gehört natürlich der für drei Oscars nominierte Bombshell.
Von Capelight gibt es den gruseligen Brahms: The Boy II, den französischen Familienfilm Der Junge und die Wildgänse, den visuell faszinierenden russischen Film Coma und den aktuellen südkoreanischen Nr. 1-Film Secret Zoo, dessen Trailer sehr gut ankam.
Auch DCM hat ein sehr abwechslungsreiches Programm vorgelegt, darunter Wir können nicht anders (der neue Detlev Buck) und das Threequel Hilfe, ich hab meine Freunde geschrumpft.
Nach all den Independents war mit Sony mal wieder ein US-Major dran. Völlig überraschend bekamen wir eine komplette Szene aus dem Weltkrieg-Zwo-Film Greyhound mit Tom Hanks zu sehen, die unglaublich spannend war. Ich bin auch nach wie vor zuversichtlich, dass Narziss und Goldmund viel zu einem guten deutschen Marktanteil in 2020 beitragen kann. Ich freue mich auch auf Ghostbusters – Legacy, die beiden Marvel-Filme Venom 2 und Morbius und natürlich die Oscar-nominierten Der wunderbare Mr. Rogers und Little Women.
Den Abend schloss Constantin ab, die mal wieder zu einem großen Teil auf den deutschen Film setzen und damit sicherlich wieder viel Erfolg haben werden… Selbst die Doku Das geheime Leben der Bäume könnte viel besser laufen, als allgemein erwartet wird. Clever ist es auch, Ostwind – Der große Orkan als das große Finale zu verkaufen, und Drachenreiter (nach Cornelia Funke) scheint doch endlich mal ein deutscher Animationsfilm zu sein, der nicht auf die allerjüngsten Kids schielt und dementsprechend auch mal wirklich als Family Entertainment bezeichnet werden darf.
Man mag es kaum glauben, aber wenn man nach den ersten Szenen geht, dann könnte Kaiserschmarrndrama doch tatsächlich wieder der erfolgreichste Eberhofer-Film werden. Sehr gut kamen auch die ersten Szenen aus Leander Haußmanns Stasikomödie an, während Monster Hunter die Fans des Teams Paul W.S. Anderson/Milla Jovovich und After Truth die Fans des Vorgängers After Passion zufrieden stellen dürfte.
Obwohl Sönke Wortmanns neuer Film Contra (das Remake von Die brillante Mademoiselle Naila) erst im Oktober startet, gab es ihn in voller Länge zu sehen und er wurde mit Szenen- und Schluss-Applaus belohnt…