Box Office FocUS Mai 2019

_focUSIch schreibe diese Zeilen nach dem wohl beeindruckendsten Startwochenende, das die Kinowelt jemals gesehen hat. Da fällt es durchaus nicht leicht, den Blick auf das zu lenken, was danach kommt. So manches mag neben „Avengers: Endgame“ winzig wirken, doch scheuen sich die Verleiher nicht vor der Konfrontation. Ich würde sogar behaupten, dass es die Studios mit der Anzahl der Starts im Mai ein wenig übertrieben haben.

Wochenende 18 vom 3. Mai 2019 – 5. Mai 2019

  • Als David Horvath vor etwa 20 Jahren eine Karikatur unter einen Brief an seine spätere Ehefrau zeichnete, war wohl keinem von beiden bewusst, dass daraus eine erfolgreiche Spielzeuglinie entstehen würde, die im Jahr 2019 sogar den Sprung ins Kino schaffen wird. „Uglydolls“, 2006 übrigens als Spielzeug des Jahres ausgezeichnet, setzt auf eine klare und vorbildliche Botschaft: Anders sein, anders aussehen bedeutet einzigartig zu sein. Inhaltlich wirkt das ganze in der Filmadaption wie eine Episode aus einem der Toy Story-Filme. Aber gut kopiert ist mir lieber, als schlecht selbst erdacht. Das ist aber auch nicht alles, was den Film ausmacht, denn mit Hilfe vieler bekannter Künstler wie Pitbull, Kelly Clarkson oder Nick Jonas wurde aus dem Film ein recht sympathisches Musical, das dem Schatten der übermächtigen Avengers zumindest ansatzweise entfliehen könnte. Für Familien mit kleineren Kids gab es in diesem Genre nun schon eine größere Lücke, weswegen ich mir vorstellen könnte, dass die hässlichen Stoffpuppen diese mit $14m/$45m für STX füllen werden.

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  • Für die anderen Kandidaten an diesem Wochenende stellt sich nun die Frage, wie sehr das Publikum abseits von Superhelden für neue Eindrücke zu haben sein wird. Es  fühlt sich wie eine halbe Ewigkeit an, dass eine Komödie zu einer der heißerwartetsten Produktionen des Sommers zählte und soviel vorweg: Der Sommer 2019 wird diese Ewigkeit verlängern. Die Komödie, ich wiederhole mich leider, ist am absoluten Tiefpunkt angelangt. Viel zu wenige kommen in die Kinos und wenn es eine schafft, dann bestenfalls als Randnotiz.„Long Shot – Unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich“ wird diesen Trend erst einmal nicht aufhalten können, aber aufgrund der guten Kritiken besteht zumindest Hoffnung, dass hier ein Film auf die Zuschauer zukommt, der sich herumsprechen wird. Das wird bei der Masse an Filmen, die in den nächsten Wochen auf den Markt drängen aber wahrlich kein leichtes Unterfangen. In der Karrierebilanz von Seth Rogen wären $13m/$45m sicher keine Glanzleistung, für die klassische Komödie wäre es in der aktuellen Verfassung aber ein zufriedenstellendes Ergebnis.

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  • Bei Filmen wie „The Intruder“ fühlt man sich ja gerne mal, als hätte in einem anderen Universum irgendwer die Zeit angehalten. Ob „Obsessed“, „The Boy Next Door“ oder „Breaking In“, was sich anfühlt wie Relikte des letzten Jahrtausends, kommt beim Zielpublikum auch heute immer wieder erstaunlich gut an. Die Produktionskosten halten sich bei Stalker-Thrillern stets in Grenzen und stellen somit eine sichere Einnahmequelle für die Studios dar. Speziell das afroamerikanische Publikum scheint diesen Filmen stets zugeneigt und so ist es nicht überraschend, dass auch in „The Intruder“ ein afroamerikanisches Paar die Hauptrolle übernehmen darf. Screen Gems hat sich entschieden, den Film mit einer PG-13 Freigabe auszustatten und macht den Thriller so einem noch breiteren Publikum zugänglich. Ich weiß allerdings nicht, wie ernst es dem Studio mit dem Film ist. Startete der vom gleichen Verleih stammende Überraschungserfolg „Don’t Breathe“ noch in über 3000 Kinos, wird „The Intruder“ wohl nur auf dem Niveau einer Tyler Perry Komödie gestartet. Betrachtet man, in welche Höhen diese Filme trotz geringer Kopienzahl schossen, bedeutet das nicht direkt einen hausgemachten Flop. Ich denke aber, dass die große Überraschung in diesem Fall ausbleiben wird und man mit  $12m/$30m der Konkurrenz das Feld überlassen muss.

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Wochenende 19 vom 10. Mai 2019 – 12. Mai 2019

  • Nach einer kurzen Verschnaufpause wird es an diesem Wochenende wieder spannend. Die Chancen auf ein dynamisches Kinoduo stehen hervorragend. Während „Endgame“ an seinem dritten Wochenende noch immer jenseits der $80m landen sollte, schickt sich eine kleine, gelbe Elektroratte an, das „Inside Out“ an der Seite von „Jurassic World“ zu werden. Für das Familienpublikum wird „Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“ der erste große Blockbuster des Sommers werden und obwohl momentan noch alles von Marvel überstrahlt wird, hat Warner in den nächsten zwei Wochen noch Gelegenheit, seine bisher starke Marketingkampagne auf die Spitze zu treiben. Pokémon ist eine weltweit seit 2 Jahrzehnten bekannte Marke und erlebte 2016 mit der Veröffentlichung der App „Pokemon Go“ einen riesigen Hype, der bis heute eine treue Spielerbasis vereint. Die Klickzahlen der Trailer sind großartig und ich glaube fest daran, dass der von Ryan Reynolds gesprochene Titelcharakter mitten ins Herz der Zuschauer treffen wird. Am Ende des Tages generieren Hits nun einmal Hits und ich glaube, dass Endgame hier eher Segen, als Fluch ist. $100m/$300m würden die Tür zu einem neuen Kinouniversum für Warner Bros weit aufstoßen.

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  • Neben dem flauschigen Pika-Pika haben die Verleiher durchaus nicht vergessen, dass der Muttertag auf den Sonntag dieses Wochenendes fällt. So starten heute direkt zwei Produktionen, die sich vornehmlich an ein weibliches Publikum richten. Zum einen hätten wir hier das Remake eines Remakes im Angebot, das als Twist die Tatsache im Angebot hat, dass die Protagonisten nun Protagonistinnen sind. „Glam Girls – Hinreißend verdorben“ hat nun nach einigen Terminverschiebungen endlich seinen perfekten Startplatz finden können und soll die Mütter dieser Erde speziell am Sonntag zum Lachen bringen. An der Besetzung sollte es nicht liegen, wenn der Film unter den Erwartungen laufen sollte, denn sowohl Rebel Wilson, als auch Anne Hathaway sind wahrlich keine Unbekannten im Geschäft. Die Trailer wirken zwar ein wenig müde, doch Rebel Wilson konnte zuletzt mit ihren Filmen recht konstante Ergebnisse einfahren, sodass ich denke, dass auch „Glam Girls“ mit $16m/$45m keine Ausnahme darstellen wird.

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  • Wer nicht nur Mutti, sondern auch Omi am Muttertag ins Kino schleppen möchte, der ist mit der Feelgood-Komödie „Poms“ wohl bestens bedient. Ein Ensemble betagter Damen wusste schon im vergangenen Jahr in „Book Club“ an den Kinokassen zu überraschen. Diesmal wird allerdings nicht gelesen, sondern getanzt. Gecheerleadet, um genauer zu sein. Diane Keaton darf auch diesmal wieder in die Rolle der rüstigen Rentnerin schlüpfen. Eine Tatsache, an die man sich irgendwie erst einmal gewöhnen muss. Die vergangenen Jahre waren für die erfolgsverwöhnte Oscarpreisträgerin nicht immer leicht. Mit dem Alter kommen immer weniger Rollenangebote rein und oft werden sie dann zusätzlich recht stereotyp. In „Poms“ hat sie nun die Chance, wieder zu alter Stärke zurückzukehren. Ob dies in diesem überfüllten Monat gelingen kann, ist jedoch fraglich. Ich fürchte, dass das Ende der Fahnenstange bei $8m/$25m erreicht sein könnte.

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Wochenende 20 vom 17. Mai 2019 – 19. Mai 2019

  • Nicht immer definiert sich der Erfolg eines Filmes über die Kinoauswertung. Als „John Wick“ die US-Kinos mit einem Einspiel von $43 Mio verließ, war noch nicht klar, welchen Erfolg er später im Heimvideobereich landen würde. Mit einer nun treuen Fangemeinde im Rücken, konnte das Einspiel mit dem Sequel mehr als verdoppelt werden. Es war schnell klar, dass auch ein dritter Teil des Rache-Thrillers produziert würde und dessen Release steht nun kurz bevor. Für den nie zu altern scheinenden Keanu Reeves stellt die Reihe eine kleine Renaissance dar. Das Finale der Trilogie soll nun also noch einmal einen draufsetzen und ich denke, dass dies durchaus gelingen könnte. Die Regie übernimmt erneut Reeves ehemaliges Stunt-Double Chad Stahelski. Prominenten Zuwachs bekommt der ehemalige Auftragskiller in „John Wick: Kapitel 3“ von Halle Berry, die ebenfalls durchaus mal wieder einen Hit gebrauchen könnte. Da hat sie wohl im genau richtigen Film angeheuert. Die Onlineaktivität ist gut und ich glaube, dass der Film vom Mangel an klassischen Actionthrillern Gebrauch machen wird. Eine weitere Steigerung auf $45m/$110m lässt die Frage aufkommen, ob dies wirklich das letzte sein wird, das die Kinowelt von John Wick zu Gesicht bekam.

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  • Leider gibt es in diesem Monat auch einige Ärgernisse zu verkraften. Während die Doppelprogrammierung von an Frauen gerichtete Filme am vergangenen Wochenende wegen des Muttertags noch halbwegs nachvollziehbar scheint, verschlägt es einem nur eine Woche später praktisch die Sprache. Gleich zwei weitere Filme für diese Zielgruppe werden achtlos auf den Markt geworfen. Das bedeutet, dass innerhalb von zwei Wochen alle 4 Filme, die diese Zielgruppe in diesem Sommer (einschließlich August!) bedienen könnte, quasi verbrannt werden. Aber genug des Ärgers. Wie im Januar bereits angekündigt, ist nun wieder Bailey an der Reihe, die Hundefanatiker dieser Erde zu verzücken. Trotz eines künstlich von den Medien aufgebauschten Skandals, gelang es dem ersten Teil der Romanreihe einen schönen Erfolg für Universal zu landen. Bei einem weltweiten Einspiel von über $200m war es nur noch Formsache, dass das Sequel „Bailey – Ein Hund kehrt zurück“ vom Studio in Auftrag gegeben wurde. In einer erneut dramatisch-herzerwärmenden Geschichte wird Bailey in all seinen Inkarnationen auch in diesem Abenteuer unzählige Herzen erobern. Ich glaube allerdings, dass dies hauptsächlich in der Heimkinoauswertung geschehen wird. Die Konkurrenzsituation könnte das Einspiel diesmal auf nur noch $12m/$38m schmelzen lassen.

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  • Widmen wir uns nun noch einer weiteren Romanverfilmung der Autorin Nicola Yoon. 2017 konnte mit der ihren Gedanken entsprungenen Liebesgeschichte „Du neben mir“ ein respektables Ergebnis eingefahren werden. Dieses soll „The Sun is also a Star“ nun für Warner Bros zumindest wiederholen. Ich muss zugeben, dass ich gerade ein wenig erstaunt war, dass es sich bei dem Film um eine Teen-Romanze handelt, denn der Trailer wirkt eher wie ein Film, der auf Mittzwanziger abzielt. Das liegt sicher auch am Look der Schauspieler. Während die Protagonistin zwar erst 19 sein soll, passt sie sich erstaunlich gut dem Alter ihres 28 Jahre alten Leinwandpartners an und so bleibt die Frage, ob die eigentliche Zielgruppe überhaupt weiß, dass sie angesprochen wurde. Es ist in jedem Fall schön zu sehen, dass Hollywood erkannt hat, dass die USA nicht nur von weißen Menschen bevölkert sind. So bekommen auch hier wieder zwei neue Gesichter die Chance, eine ganz normale Liebesgeschichte zu erzählen, in der die Hautfarbe nicht Teil des Plots ist. Schauen wir mal, ob es wieder zu $11m/$30m reichen wird.

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Wochenende 21 vom 24. Mai 2019 – 27. Mai 2019 (Memorial Day)

  • Ich war mir so sicher, dass 2019 das Jahr sein wird, in dem der Memorial Day-Fluch endlich gebrochen wird. Seit „X-Men: Days of Future Past“ vor 5 Jahren hagelt es zu diesem Termin ausschließlich Enttäuschungen. Disney spielt da selbst ganz vorne mit und so langsam fange ich an zu glauben, dass dieser Termin so etwas wie die Müllhalde von Großproduktionen ist, denen der Verleih selbst nicht über den Weg traut. Nach all den Erfolgen der hauseigenen Realverfilmungen sollte doch einer der größten Hits, „Aladdin“, ebenfalls ein Selbstläufer werden. Weit gefehlt. Die ersten beiden Trailer kamen und gingen und die Reaktionen darauf waren gelinde gesagt katastrophal. Doch Disney wäre nicht dort wo es heute steht, würde es nicht aus seinen Fehlern lernen. Ein ungewöhnlich schnell nachgeschobene Trailer wusste die Gemüter zu beruhigen und konnte das Guy Ritchie-Remake, das Will Smiths großes Comeback darstellen soll, vor dem freien Fall bewahren. Ich glaube dennoch, dass der ganz große Erfolg diesmal ausbleiben wird und der Film nach „Dumbo“ direkt der nächste Dämpfer für das Studio sein könnte. Ähnlich wie bei „Solo“ im vergangenen Jahr wären $100m(4T)/$225m auf dem Papier ein solides Ergebnis, dürfte dem Anspruch des Studios letztendlich aber nicht gerecht werden.

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  • Einer der vermutlich innovativsten  Filme des Monats ist dieser Genremix aus Superheldenfilm und hartem Horror. Er trägt den Titel „BrightBurn“. Obwohl der Bösewicht in diesem Film ein Kind ist, sollten Eltern tunlichst vermeiden, einen typischen Superheldenfilm zu erwarten. In GB musste der Film beispielsweise geschnitten werden, um der höchsten Altersfreigabe zu entgehen. In den USA gab es ein R-Rating und ich werde das Gefühl nicht los, dass man den Film für bessere Erfolgsaussichten auch auf ein jüngeres Publikum hätte ausrichten sollen. Dieses kann nun einfach noch einmal „Chronicle“ schauen. Wie Superman seine Kräfte missbrauchen könnte, wäre er einer der Bösen, ist in jedem Fall ein mehr als beängstigendes Szenario, das die Trailer sehr anschaulich bezeugen. Die Trailerklicks sind eigentlich sehr gut, mir fehlt allerdings ein wenig das Interesse der Internetcommunity, die auf alles, was einen Umhang trägt, in der Regel stärker reagiert. Trotzdem sticht der Film in einem Monat mit viel zu vielen Filmen sowohl genrebedingt, als auch Inhaltlich aus der Masse heraus und so könnten vielleicht $22m(4T)/$50m der Lohn Mühen sein.

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  • Einer der großen Abräumer beim diesjährigen South by Southwest-Festival war die Coming-of-Age-Komödie „Booksmart“. Vor der Kamera hat sich Schauspielerin Olivia Wilde bisher größtenteils als Kassengift präsentiert. Nun aber scheint sie ihre wahre Berufung gefunden zu haben, denn mit der intelligent-charmanten Geschichte zweier Highschool-Absolventinnen, die in einer Nacht das nachholen möchten, was sie als bisher brave Schülerinnen im Leben verpasst haben, scheint sie einen Volltreffer gelandet zu haben. Wie so häufig ist es bei Filmen dieser Art extrem schwer einzuschätzen, was der Verleih investieren möchte. So hatte beispielsweise der ähnlich gelagerte „The Edge of Seventeen“ keine wirkliche Chance, sein Potenzial zu entfalten. Leider hat „Booksmart“ kein besonders starkes Studio im Rücken, könnte aber zumindest mit seinen Comedy-Anteilen beim Zuschauer Punkten. Bei uns scheint der Film direkt auf Netflix zu erscheinen, somit können wir uns unerwartet früh selbst ein Bild von der Komödie machen. Wenn alles gut läuft, wären $12m(4T)/$35m für einen Indie-Streifen ein wirklich vernünftiges Ergebnis.

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Wochenende 22 vom 31. Mai 2019 – 2. Juni 2019 

  • Na? Kommt schon das Gefühl auf, dass das eine Menge an Filmen war? Dann macht euch auf das große Finale gefasst. Weitere 3 Filme, die  in etwa 10000 Kinos drängen, wollen an die Frau bzw. den Mann gebracht zu werden. Einer davon ist das Sequel des unzähligsten Remakes von Godzilla. Der 2014er Film war ein spezieller Fall. Während die Trailer noch heute mit das Beste sind, was jemals ein Marketing-Team auf die Leinwand gebracht hat, entpuppte sich der Film selbst leider als ziemliche Luftpumpe. Einer der größten Kritikpunkte am Vorgänger war die ausbaufähige Screentime des titelgebenden Monsters. Das haben sich die Produzenten zu Herzen genommen und liefern in „Godzilla 2: King of Monsters“ ein regelrechtes Monstergewitter. Ich haben beim im gleichen Universum spielenden „Kong: Skull Island“ schon einmal den Fehler gemacht, die Fans dieses Genres zu unterschätzen. Das werde ich dieses Mal nicht tun (und dafür am Ende sicherlich die Quittung bekommen). Fans von gepflegter Monster-Action werden in diesem Film bestens bedient und sollten in einem weitestgehend konkurrenzfreien Juni bei entsprechender Qualität (die Testscreenings sollen wohl sehr gut gelaufen sein) im eher unwichtigen US-Markt mit $60m/$150m den Grundstein für das heiß erwartete Zusammentreffen mit King Kong im nächsten Frühjahr legen.

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  • Musicals, bzw. Musikfilme erleben in den letzten Jahren ihren zweiten Frühling. „Bohemian Rhapsody“, „A Star is Born“, „The Greatest Showman“, die Liste erfolgreicher Produktionen wird länger und länger. Speziell der Erfolg von „Bohemian Rhapsody“ sollte den Machern des Elton John-Biopics „Rocketman“ große Zuversicht verliehen haben, dass auch diese Produktion ein Erfolg an den Kinokassen werden könnte. Obwohl Elton John mittlerweile auf eine über ein halbes Jahrhundert andauernde Karriere zurückblicken kann und obwohl er einer dem 5 bestverkaufendsten Künstler aller Zeiten ist, habe ich nicht das Gefühl, dass seine Songs in der heutigen Popkultur den gleichen Stellenwert haben, wie die von Queen. Das mag vielleicht auch an der Legendenbildung um Freddy Mercury liegen, dessen zu früher Tod und seine turbulente Geschichte sicher dazu beigetragen haben. Obwohl auch Elton John auf ein bewegtes Leben zurückblicken kann, ist die Tatsache, dass er sich noch bester Gesundheit erfreut und man sein Tun noch bis 2021 auf den Bühnen dieser Welt bestaunen darf, der entscheidende Nachteil im direkten Vergleich mit „Bohemian Rhapsody“. Der Film ist aber nicht zuletzt wegen der zu erwartenden Leistung Taron Egertons mehr als nur einen Blick wert, denn im Gegensatz zu Rami Malek, werden auch Egertons Stimmbänder hier ganze Arbeit leisten. Ob es am Ende ebenfalls zu einem Oscar reichen wird steht zwar in den Sternen, doch die Erfolgsaussichten sind allemal gut. Regisseur Dexter Fletcher konnte als Ersatz für Bryan Singer bereits am großen Erfolg riechen. Bei einem Einspiel von $28m/$115m könnte er nun seinen ganz eigenen Erfolg feiern.

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  • Wenn man eines aus der Vergangenheit gelernt hat, dann die Tatsache, dass man Horrorproduktionen aus dem Hause Blumhouse niemals unterschätzen sollte. Schon gar nicht bei dieser unglaublichen Besetzung. Octavia Spencer, Juliette Lewis, Luke Evans, Allison Janney und dazu eine Handvoll talentierter Jungschauspieler. Regisseur Tate Taylor vertraut bei der Besetzung seiner Filme gerne seinen eigenen Entscheidungen aus der Vergangenheit und arbeitet nun bereits zum fünften Mal mit Oscarpreisträgerin Spencer zusammen. Das ist bei 6 abendfüllenden Filmen eine ziemlich gute Quote und zeugt vom Talent und der lange dauernden Freundschaft der beiden. So einfach der Titel „Ma“ daherkommt, so vielschichtig scheint die Geschichte einer Frau, hinter deren freundschaftlichen Fassade sich etwas verbirgt, das eine Gruppe Jugendlicher Partygänger gerne nicht zu entdecken gezwungen waren. Obwohl die Trailerklicks bei Youtube noch ausbaufähig scheinen, glaube ich, dass der Film eine Menge Fans gewinnen könnte. Der Rest des Sommers ist leider voller Konkurrenzprodukte, sodass eine Verschiebung wenig Sinn gemacht hätte. Trotzdem halte ich den Starttermin in diesem überfüllten Mai nicht für optimal. Mit $25m/$70m muss sich die Konkurrenz aber schon sehr strecken, um in diesen Bereichen mithalten zu können.

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Und das war es. Für alle, die bis zum Ende durchgehalten haben erst einmal ein herzliches Dankeschön. Die nächsten zwei Monate werden dafür literarische Quickies, versprochen. Wie immer ist es mir in einem solch überfüllten Monat sehr schwer gefallen die Filme zu finden, an denen man die Schere ansetzen muss. Filme, die unter der Fülle an Ideen finanziell leiden werden. Ich hoffe einfach, dass die Zuschauer einfach so überzeugt sind, dass es gar keine Probleme in dieser Hinsicht geben wird, befürchte aber, dass ich einige der Produktionen überschätzt haben könnte.