Mark G.’s MüFiWo 2019 Teil 4

Traditionsgemäß schließt Universal den Tradeshow-Teil der Münchner Filmwoche ab (es folgen ja noch Filmball und die bayerischen Filmpreise) und nach einer Best-of-Rolle 2018/19 gab es erst einmal den Trailer zu Robert Zemeckis‘ Willkommen in Marwen.

Die gezeigten Sequenzen aus Drachenzähmen leicht gemacht 3 – Die geheime Welt boten wieder einmal perfekte Animation und unwiderstehliches 3D.

Ich hätte ja nie gedacht, dass man eine originelle Fortsetzung hätte machen können, aber dies scheint bei Happy Deathday 2U der Fall zu sein und das Sequel schreit geradezu nach notwendigen Double Features…

Für mich sind die drei besten Serien der letzten zehn Jahre Game of ThronesThe Good Fight und Downtown Abbey – auch ohne neuen Szenen (es gab nur den bekannten Teaser) ist der Kinofilm im September natürlich für mich ein Must-See…

Regisseur Philipp Stölzl sowie Heike Makatsch und ein enthusiastischer Uwe Ochsenknecht präsentierten vier Szenen aus Udo Jürgens‘ Erfolgsmusical Ich war noch niemals in New York – das wird eine bunte und fröhliche Angelegenheit, die sehr gut ankam.

Von Fighting with My FamilyDer verlorene Sohn und Wir gab es die bekannten Trailer zu sehen, wobei Letzterer auf der großen Leinwand noch intensiver rüberkommt.

Erste Bewegtbilder aus Everest – Ein Yeti will hoch hinaus (dem zweiten DreamWorks Animation-Film des Jahres) folgten erste Szenen der Komödie Little.

Auch wenn es noch immer keinen endgültigen Titel gibt (das Projekt kursiert momentan als Untitled oder Yesterday oder All You Need) so ist eine Zusammenarbeit zwischen Richard Curtis und Danny Boyle automatisch ein Must-See – und wenn es dann noch eine originelle Geschichte gibt… (Ein erfolgloser Straßenmusiker erwacht in einer Welt, in der es die Beatles nie gegeben hat, aber er kennt alle Songs und wird zum Superstar). Ich freu mich…

Sehr gut kamen auch die Szenen aus The Hustle an, in dem Anne Hathaway und Rebel Wilson (als „Ocean’s Two„) einen Clou vorbereiten.

Ein potenzieller Hit ist natürlich auch die Verfilmung von Cats, eines der erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. Regisseur Tom Hooper erzählte von der Leinwand aus ein wenig aus der Preproduction-Phase.

Illumination-Chef Chris Meledandri präsentierte in einer längeren Promo Pets 2 – man darf gespannt sein, ob hier eine Steigerung der Besucherzahlen möglich ist…

Das Spin-Off im August hat nun einen offiziellen Titel: Fast & Furious presents: Hobbs & Shaw. Der Rohschnitt des vermutlichen Trailers verspricht auf jeden Fall viel Action und Humor.

Nach einem sehr kurzem Teaser, der daran erinnert, dass Universal den neuen James Bond-Film verleihen wird (Valentinstag 2020), lud der Verleih noch zum gemeinsamen gemütlichen Mittagessen und danach war meine 33. MüFiWo auch schon wieder vorbei…

FAZIT der Filmwoche:

Ein sehr erfreulicher Trend ist die Tatsache, dass sich der deutsche Film im zweiten Jahr in Folge äußerst vielseitig präsentiert. Da gibt es Musicals und Musikfilme, Science Fiction, historische Streifen, eine Teensexkomödie, Thriller, Romanzen, Dramen und vieles mehr. Und trotzdem bleibt auch der Eindruck haften, als ob jeder zweite deutsche Film ein Kinderfilm ist – in diesem Bereich wird nach wie vor zu viel produziert.

Komödien sind bei den US-Majors weiterhin mit der Lupe zu suchen, aber es gibt sie vereinzelt (sofern sie nicht auch noch an Netflix verkauft werden wie bei Isn’t It Romantic? geschehen).

Immerhin war sich diesmal die Branche einig, dass 2018 ein schlechtes Kinojahr war, und rief zu gemeinsamem Handeln auf. Ob dies Früchte tragen wird, wage ich zu bezweifeln, schließlich gehen die Besucherzahlen ja schon seit 17 Jahren zurück und in dieser Zeit gab es ebenfalls viel Handlungsbedarf und es ist nichts geschehen…

Handlungsbedarf gibt es auch bei der Terminierung… Wie schon im Vorjahr drängen viele erfolgversprechende deutsche Produktionen in den Herbst: Im September und Oktober starten Gut gegen NordwindKlassentreffen 2.0Berlin AlexanderplatzDeutschstundeEine ganz heiße Nummer 2.0Dem Horizont so nahIch war noch niemals in New York und Das perfekte Geheimnis. Wir haben letztes Jahr gesehen, dass viele deutsche Filme nicht ihr volles Potenzial entfalten konnten (wer übrigens mein MüFiWo-Fazit vom Vorjahr liest, der wird feststellen, dass ich genau davor damals gewarnt habe) – ich wünsche mir, dass es da zu keiner Wiederholung in 2019 kommt…

Gab es letzte Weihnachten eine Schwemme an Filmen für junge Männer (mit dem Ergebnis, dass drei der vier Filme underperfomten), gibt es kommende Weihnachten ein Überangebot an attraktiven Filmen für das „gehobene“ Publikum mit Als Hitler das rosa Kaninchen stahlCats und Narziss und Goldmund.

Und dann gibt es noch Absurditäten wie Drachenzähmen leicht gemacht 3 gegen The Lego Movie 2 am gleichen Termin oder das Duell Elton John (Rocketman) vs. The Beatles (Danny Boyle/Richard Curtis Project), die mit einer Woche Abstand starten.

Bei den meisten Filmen ist noch Zeit, die Terminsituation zu überdenken und da die Branche bei fast jeder Gelegenheit über bessere Zusammenarbeit sprach, kann sie sich hier beweisen…

Ansonsten gab es wieder viele nette Gespräche mit Freunden und Kollegen, und trotzdem ist es erstaunlich, mit wie vielen ich im Vorfeld besprochen hatte, dass wir uns auf der MüFiWo dann endlich mal wieder persönlich treffen können und wir uns trotzdem nie begegnet sind. Schade…

Mein Dank gilt natürlich auch den Verleihern, den Hausherren und Organisatoren, die mal wieder ein sehr gelungenes Event auf die Beine gestellt haben.

Ich freue mich auf das Kinojahr 2019!