Oh-La-La-Land

Auf unserer To-Eat-Liste stehen immer noch ein paar Schmankerl, für die wir bislang keine Zeit hatten, darunter ein Butterfinger Milchshake bei Johnny Rockets. Am Dienstag war es endlich so weit: In der South Bay Galleria Mall gibt es zum Glück eine Filiale, und als wir dort waren, um noch ein Geschenk zu besorgen, ergriffen wir die Gelegenheit gleich beim Schopf. Leider sind die Portionen dort etwas kleiner als in anderen Filialen, was dem Geschmack jedoch keinen Abbruch tut.

Am Nachmittag fuhren wir raus ins Valley nach Van Nuys. Wenn man gen Norden fährt und die Berge hinter Hollywood überquert, hat man nicht mehr das Gefühl, in L.A. zu sein. Doch sobald die Hügel, auf den auch das Getty Museum zu finden ist, hinter sich gelassen hat, öffnet sich das Tal zu einer weiten Ebene, wo die Millionenstadt weitergeht als sei nichts gewesen. Van Nuys, so erfuhren wir später, ist die Porno-Hauptstadt Amerikas, wenn nicht sogar der Welt. Aber so verrufen sah es hier gar nicht aus, es gab nicht einmal einen Hinweise auf einschlägige Filmproduzenten.

Wir waren bei Mark G.s Cousine und ihrem Mann zum Essen eingeladen, zuvor unternahmen wir aber noch – um Appetit zu bekommen – eine kleine Wanderung im Westridge-Canyonbank Wilderness Park. Trotz eines Artikels, den Mark G.s Cousine in einer Zeitschrift darüber veröffentlicht hat, immer noch ein Geheimtipp. Leider nicht bei den Hundebesitzern der Gegend, die hier ihre vierbeinigen Freunde ausgeführt haben und von denen es nur so wimmelte. Es ist keine anstrengende Wanderung, obwohl Mark G.s Cousine ein Affentempo an den Tag legte, bei dem so gut wie keine Zeit war, die fantastische Aussicht auf das Valley und L.A. zu genießen. Andererseits ging gerade die Sonne unter, und in der Gegend gibt es eine Menge Coyoten und sogar Berglöwen, denen man nicht unbedingt im Dunkeln begegnen möchte…

Zum Essen gab es übrigens ein sehr leckeres und scharfes Thai Curry, gefolgt von einem Apfelkuchen. Und für mich den ersten richtigen grünen Tee seit fünf Wochen. Paradiesisch. Als wir zurückfuhren, glitzerten überall die Lichter der Großstadt. Ein Anblick, auf den wir bald wieder verzichten müssen.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Mark G. & Pi Jay in La-La-Land 2013 von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.