Eine denkwürdige Nacht

Vegas hat uns mit einem Paukenschlag verabschiedet: Gerade als ich mich kurz nach Mitternacht schlafen gelegt hatte, ging mit einem Mal der Feueralarm los. Zuerst dachte ich, dass nur die Batterie in dem Gerät leer sei, aber dann liefen immer mehr aufgeregte Menschen in den Flur. Kurz darauf kam eine Durchsage, die von einem mutmaßlichen Fehlalarm sprach, welcher einige Zeit später auch bestätigt wurde. Lakonisch hieß es, man solle zu seinen früheren Aktivitäten zurückkehren…

Nun, unser Hotel ist nicht abgebrannt wie weiland das MGM, und so verließen wir Las Vegas an einem kühlen Herbstmorgen und fuhren zurück in das viel sonnigere Kalifornien. Unterwegs gab es einen Zwischenstopp in Peggy Sue’s Diner, das sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Inzwischen kommen sogar Reisebusse an – noch zwei Jahre, und sie müssen wohl erneut anbauen.

Ein weiterer Zwischenstopp war bei einer Mall fällig, um noch ein kleines bisschen shoppen zu gehen.Ursprünglich wollten wir auch noch ins Kino, aber nachdem die Nacht so kurz war, verschieben wir es lieber auf morgen…

An einer Tankstelle in L.A. gab es dann noch ein wenig New York-Feeling, als eine mutmaßlich geisteskranke Frau zu pöbeln anfing. Der Tankwart amüsierte sich köstlich über sie, hatte hinter seiner kugelsicheren Scheibe aber auch gut lachen. Was genau ihr Problem war, habe ich trotz ihres enormen Mitteilungsdranges nicht verstanden, es ging um 15 Dollar und einen Mann, der gemein zu ihr war oder sie betrogen hat. Als Vertreter des männlichen Geschlechts kann man da nur den Kopf einziehen, Augenkontakt vermeiden und hoffen, dass die Frau nicht bewaffnet ist.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Mark G. & Pi Jay in La-La-Land 2013 von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.