Mark G’s CinemaCon 2018 Teil III

Kaum zu glauben, aber schon gilt es, über den vierten und letzten Tag der CinemaCon zu berichten.

FOXDen Auftakt machte die TradeShow der Twentieth Century Fox mit zwei Dutzend Showgirls, witzigen Einspielern und dem neuesten Trailer zu Deadpool. Da es danach noch eine Best-of-Rolle aus 83 Jahren Firmengeschichte gab, konnte man fast den Eindruck haben, dass das Studio wehmütig in die Vergangenheit blickt, da es nicht weiß, was die Zukunft als Teil des Disney Imperiums bringen wird…

Jon Landau, der Partner von James Cameron, und Robert Rodriguez stellten zwei Szenen und einen neuen Trailer von Alita – Battle Angel vor. Mal sehen, was das Drehbuch von Cameron und WETA noch so zaubern werden…

The Hate U Give sieht gut aus, dürfte aber hauptsächlich in den USA funktionieren, während Bad Times at the El Royale mich neugierig gemacht hat. The Darkest Minds könnte ohne Probleme Teil des X-Men Universums sein, ist es aber nicht…

Es gab erste Szenen aus Widows und den ersten Trailer von Shane Blacks Reboot The Predator zu sehen.

Hauptdarsteller Rami Malek und Produzent Graham King zeigten zum Abschluss einige Minuten aus Bohemian Rhapsody und ich glaube, dass der Freddie Mercury/Queen-Film gerade in Europa und Deutschland das Potenzial zum Blockbuster hat. Aber auch die amerikanischen Kinobetreiber applaudierten frenetisch…

AMZDie Amazon Studios verleihen inzwischen in den USA auch selbst und luden zum Lunch. Erstaunlicherweise gewinnt man den Eindruck, dass Amazon hauptsächlich die Arthäuser beliefern will – zumindest wenn man die Trailer und Ausschnitte aus Gus van Sants Don’t Worry, Weglaufen geht nicht und Beautiful Boy sieht.

Nichts für schwache Nerven ist das Remake von Dario Argentos Suspiria von Call Me By Your Name-Regisseur Luca Guadagnino. Der im Ballet-Milieu angesiedelte Grusler ist Black Swan auf Steroide.

In Amerika könnte auch Life Itself gut funktionieren, der Regisseur hat ja auch schon großen Erfolg mit der Hitserie This Is Us, die dem Film ein wenig ähnelt…

Auffällig war noch, dass Woody Allen inzwischen wohl wirklich persona non grata ist – sein fertiger Film für Amazon wurde mit keinem Wort erwähnt und einen Starttermin gibt es ebenfalls nicht.

LGDer etzte Tradeshow-Spot der CinemaCon 2018 gehörte Lionsgate. Die Basketballkomödie Uncle Drew und Blindspotting dürften wohl hauptsächlich in den USA eine Chance auf Erfolg haben, während Bad Spies international funktionieren kann.

Zwei Komödien-Regisseure kamen mit ungewöhnlichen Projekten: Shawn Levy produzierte den SF-Actioner Kin, während Paul Feig den Thriller (ich bin mir beim Genre aber nicht ganz sicher) A Simple Favor inszenierte und ebenso wie seine beiden Hauptdarstellerinnen Blake Lively und Anna Kendrick anwesend war.

Es gab außerdem Exklusives aus dem Horrorfilm Hell Fest und dem U-Boot-Film Hunter Killer mit Gerald Butler und Gary Oldman.

Die letzten Gäste waren Taron Egerton und Jamie Foxx, die Stars der neuesten Verfilmung von Robin Hood.

Krönender Abschluss ist wie immer die Preisverleihung mit den Big Screen Achievement Awards gefolgt von der Pool-Party am Caesars Palace Pool of the Gods.

FAZIT:

Eine sehr unterhaltsame CinemaCon mit viel Show, vielen Stars und vielen Tradeshows. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass fast alle Studios inzwischen einsehen, dass man nicht jede Woche einen Film braucht, in dem die Erde zerstört wird. Die Filme sind wesentlich vielseitiger, es werden fast alle Genres bedient (auch wenn ich der Meinung bin, dass Komödien immer noch zu kurz kommen).

Eine große (positive) Überraschung war nicht dabei, aber es gibt dennoch einige Filme, die ich nun höher einschätzen werde.