Dieses Mal kann ich doch tatsächlich ein kleines Jubiläum feiern – vor genau zwanzig Jahren besuchte ich zum ersten Mal die größte Film-Messe der Branche auf diesem Planeten, die damals noch ShoWest hieß – CinemaCon 2018 ist also mein sechster Ausflug zu diesem Event in Sin City.

Und auf dem Papier wird dieses Jahr Einiges geboten – gleich elf Studios und Verleiher wollen ihre Produkte für 2018/19 vorstellen und den Anfang machte Sony am Montagabend. Das Major Studio kutschierte viele Stars nach Las Vegas – unter anderem Will Ferrell, Matthew McConaughey, Benicio del Toro, Claire Foy, Michelle Williams, Tom Hardy, Quentin Tarantino und Leonardo DiCaprio (die komplette Liste findet Ihr in Pi Jays CinemaCon-Bericht).

Am Anfang der Tradeshow hatte ich mir schon ein wenig Sorgen gemacht, da Vieles, was gezeigt wurde, eher ein amerikanisches Publikum anspricht, aber dann gab es mit Verschwörung, Venom und Tarantinos Once Upon a Time in Hollywood doch noch Filme, die auch in Europa und Deutschland funktionieren sollten. Zudem gibt es noch Filme wie A Dog’s Way Home und The Equalizer 2, die bei entsprechender Verleih-Unterstützung auch bei uns ein Publikum finden werden. Außerdem produziert die deutsche Sony ja auch immer mehr deutsche Erfolgsfilme…

Ich hatte den Eindruck, dass der Hundefilm, der „vierte Teil“ der Millenium-„Trilogie“ und der Tarantino am besten ankamen – obwohl von OUATIH noch kein bisschen gedreht wurde – aber da hat die Starpower auf der Bühne natürlich den Ausschlag gegeben…

Danach ging es noch zur Eröffnungsparty in den opulenten Nachtclub Omnia.

Völlig ohne Starpower ging es am nächsten Tag mit der Präsentation der Disney Studios weiter. Der erfolgreichste Verleih der letzten Jahre verließ sich uneingeschränkt auf die eigenen Produkte und hatte keinen einzigen Star zu Gast.

Die waren auch gar nicht nötig, denn es folgte ein Highlight dem nächsten. Den versammelten Kinobetreibern gefielen die komplette Szene aus Avengers – Infinity War, die ersten Bilder aus Aladdin und die Anfangssequenz aus Die Unglaublichen 2 am besten. Doch der Applaus wurde noch getoppt von einer urkomischen Szene aus Webcrasher – Chaos im Netz und der Krönungssequenz der Neuverfilmung von Der König der Löwen. Natürlich kamen die ersten Bilder aus Dumbo und neue Bilder aus Mary Poppins Rückkehr, Christopher Robin und Solo – A Star Wars Story ebenfalls gut an. Von Ant-Man and the Wasp gab es einen brandneuen Trailer zu sehen, der sicherlich vor Avengers zum Einsatz kommen wird.

Disney dürfte auch 2018 und 2019 der Marktführer bleiben…

Warner Bros. hat den Ruf, jedes Jahr die meisten Stars nach Las Vegas zu entführen, und das Studio dürfte diesen Ruf auch dieses Jahr verteidigen. Unter anderem waren Jason Momoa, Patrick Wilson,  Common, Melissa McCarthy, Sandra Bullock, Cate Blanchett, Jeremy Renner, Jon Hamm, Ed Helms, Channing Tatum, Benedict Cumberbatch, Bradley Cooper, Eddie Redmayne und noch viele, viele, viele mehr auf der Bühne.

Schwer zu sagen, was beim Publikum am besten ankam, da es ziemlich enthusiastisch war. Auf jeden Fall bekamen wir den zukünftigen Trailer von Aquaman zu sehen, der trotz unfertiger Effekte besser aussah als alle Snyder-DC-Filme. Auch von Shazam gab es erste Bewegtbilder vom Dreh. Gut aufgenommen wurden auch die McCarthy-Komödie Life of the Party und Ocean’s 8. Der erste Trailer von A Star Is Born mit Bradley Cooper (der auch Regie führte) und Lady Gaga überzeugte sehr und der Film ist ja schon jetzt im Oscar-Gespräch. Auch von Mogli gab es einen ersten Trailer zu sehen, der aber wie der von Aquaman noch keine fertigen Effekte hatte – es dürfte also noch dauern, bis er online ist. Und natürlich durfte Phantastische Tierwesen – Grindelwalds Verbrechen nicht fehlen, hier machte das Gezeigte wieder Lust auf Mehr…

Der Mini-Major STX stellte am Abend fünf Filme vor und bei drei Filmen war auch die Besetzung anwesend, unter anderem Shailene Woodley, Jennifer Garner, Mark Wahlberg und Peter Berg.

Adrift ist ein weiterer Lost-at-Sea-Film, der grundsolide aussah. Hingucker des Abends war aber Peppermint mit Jennifer Garner, die mit diesem Actionfilm zu ihren Alias-Wurzeln zurückgeht – man mag kaum glauben, dass diese Kultserie vor 17 Jahren gestartet wurde…

Second Act mit Jennifer Lopez schielt auf das Manhattan Love Story-Publikum.

Peter Berg und Mark Wahlberg arbeiten bei Mile 22 schon zum dritten Mal zusammen, wobei ich zugeben muss, dass mir bei diesem Actioner die Szenen mit dem The Raid-Star Iko Uwais am besten gefallen haben.

Völlig gaga ist The Happytimes Murders von dem es zum ersten Mal bewegte Bilder zu sehen gab. Dieser „Krimi“ mit Melissa McCarthy hat das Zeug ein Instant-Kultfilm zu werden. Denn diese Puppets sind nicht jugendfrei, obwohl Brian Henson (der Sohn von Muppets-Erfinder Jim Henson) Regie führte. Das Publikum schrie vor Lachen…

Danach gab es noch eine Action Point-Party, bei der Hauptdarsteller Johnny Knoxville anwesend war und sich  bereitwillig mit den Kinobesitzern hat fotografieren lassen.