Und der Oscar geht an …

2017 war ein qualitativ besonderes ergiebiges Kinojahr. Ich habe es schon bei meinem Jahresrückblick erwähnt, aber die vergangenen zwölf Monate waren besonders reich an guten, spannenden und herausragenden Produktionen, auch wenn bei uns viele der oscarnominierten Filme erst Anfang 2018 gestartet sind. Wie jedes Jahr wage ich mich auch diesmal an eine Prognose – und habe mich noch nie so unsicher dabei gefühlt. Einen glasklaren Favoriten wie beispielsweise im vergangenen Jahr mit La La Land gibt es heuer nicht, dafür eine Vielzahl von Filmen, bei denen mal der eine, mal der andere die Nase vorn hatte, wenn es um die Verleihung eines der anderen wichtigen Preise ging.

Leider habe ich nicht alle nominierten Filme sehen können, was die Auswahl noch weiter erschwert. Meine Vermutung jedoch ist, dass es vor allem zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen The Shape of Water und Three Billboards Outside Ebbing, Missouri kommen wird. Mal sehen, wer am Ende die Nase vorn haben wird.

Aber okay, gehen wir es an. Wie immer konzentriere ich mich vor allem auf die Kernkategorien und lasse diejenigen weg, von denen ich die wenigste Ahnung habe. Wer möchte, kann sich gerne beteiligen und seine Einschätzung im Forum abgeben.

Beste Original Musik: Für mich ein Zweikampf zwischen Alexandre Desplat und Carter Burwell. Ich tippe auf Ersteren für The Shape of Water.

Bester Song: Hier kenne ich nur die Songs aus Coco und The Greatest Showman, die beide großartig waren. Mein Favorit ist Remember Me.

Bester Schnitt: Eine wunderbare Kategorie, um jene Filme zu belohnen, die sonst eher leer ausgingen. Daher tippe ich jetzt mal auf Dunkirk.

Beste Kostüme: Normalerweise würde ich hier einfach auf den Historienfilm unter den nominierten setzen, was in diesem Fall aber keinen Sinn macht. Der seidene Faden handelt immerhin von einem Modemacher, dennoch setze ich auf The Shape of Water.

Beste Ausstattung: Auch hier tippe ich auf The Shape of Water.

Beste Kamera: Roger Deakins gilt für Blade Runner 2049 wohl als gesetzt.

Bester animierter Film: Loving Vincent hätte es verdient, aber die meisten setzen wohl auf den Mainstream, daher tippe auch ich auf Coco.

Bester fremdsprachiger Film: Aus dem Nichts hat es ja leider nicht geschafft, daher wird mein Favorit The Square sein.

Bestes Original-Drehbuch: Schwierig, weil es vier starke Kandidaten gibt. Ich tippe auf Martin McDonagh, weil Three Billboards Outside Ebbing, Missouri einfach großartig geschrieben ist und er nicht für die beste Regie nominiert wurde.

Beste Drehbuch-Adaption: Mein klarer Favorit ist James Ivory.

Beste Nebendarstellerin: Mark G. sagt immer, 2018 ist das Jahr der bösen Mütter. Daher setze ich auf Allison Janney aus I, Tonya.

Bester Nebendarsteller: Sam Rockwell war so gut, dass er hier mein Favorit ist.

Beste Hauptdarstellerin: An Frances McDormand führt hier vermutlich kein Weg vorbei. Auch eine böse Film-Mutter.

Bester Hauptdarsteller: Hier scheint Gary Oldman gesetzt zu sein, verdient hätte er es auch.

Beste Regie: Guilermo del Toro hätte den Oscar ebenfalls endlich verdient.

Bester Film: Auch das wird wohl ein Zweikampf zwischen Three Billboards Outside Ebbing, Missouri und The Shape of Water. Ich tippe auf Ersteren.

Mal sehen, wie oft ich in diesem Jahr danebenliege. Der Endspurt hat auf jeden Fall begonnen, und vielleicht schaffe ich es ja noch, bis zur Oscarverleihung wenigstens The Shape of Water nachzuholen …

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.