Nun heißt er Quartalsendspurt. Nachdem Januar und Februar in der Breite doch ein wenig enttäuschend waren und nur vom herausragenden Erfolg des Black Panthers überstrahlt wurden, muss das Jahr 2018 endlich auch einmal abliefern. Im März gibt es in jedem Fall ein riesiges Angebot an Produktionen, die darauf warten, vom Publikum gesehen zu werden. Wer da wohl die Nase vorn haben wird?
Wochenende 9 vom 2. März. 2018 – 4. März. 2018
- Ein wiedersehen auf der Leinwand gibt es an diesem Wochenende mit dem einstigen Superstar des Actionkinos: Bruce Willis. War er in den letzten Jahren meist in Produktionen für den Heimkinomarkt zu bewundern, engagierte Regisseur und eigentlicher Horrorspezialist Eli Roth die in Deutschland geborenen Legende für sein Remake von „Ein Mann sieht Rot“. Zuvor genannter Film erhitzte mit seiner Thematik der Selbstjustiz schon 1974 die Gemüter, seitdem ist aber doch einige Zeit vergangen und größere Diskussionen über Moral blieb bei thematisch ähnlich gelagerten Filmen in jüngerer Vergangenheit aus aus. Die „96 Hours“-Reihe oder zuletzt „John Wick“ haben bewiesen, dass das Thema Rache die Zuschauer durchaus in seinen Bann ziehen kann und irgendwie passt ein solcher Film doch ein wenig zur Stimmung im Land. Es ist daher wenig überraschend, dass die Trailer zu „Death Wish“ fleißig geklickt werden und rechnet man noch die Gruppe 50+ hinzu, die einen großen Teil der Zielgruppe ausmachen sollte, wäre es sicher nicht vermessen, $17m/$50m zu erwarten.
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- Wieder einmal stellt sich die Frage, weswegen zwei Actionfilme parallel an genau diesem Wochenende starten müssen. Zwar dürfte „Red Sparrow“ mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle auch einige jüngere Kunden ansprechen, doch ob diese sich für eine weitere Russland/USA-Spionagegeschichte begeistern können? Ich glaube eher, dass die Menschen in den USA das Thema Russland so langsam nicht mehr hören können und wollen. Ebenso hat sich die Karriere von Lawrence zuletzt mit rasantem Tempo in die falsche Richtung entwickelt. Die mediengemachte Überpräsenz über viele Jahre hinweg haben ihrer Reputation wahrlich nicht gut getan. Nun also soll es die erneute Zusammenarbeit mit Regisseur Francis Lawrence irgendwie richten, doch die Vorzeichen stehen leider nicht gut. Mittelmäßige Kritiken und eine Menge Spott sorgen dafür, dass um die Produktion schon länger ein negativer Buzz wächst, der schon andere Filme zu Fall gebracht hat. Ich fürchte, dass mit $17m/$45m, trotz hervorragender Trailerviews, eine herbe Enttäuschung auf den Verleih wartet. Willkommen im Zeitalter von Twitter!
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Wochenende 10 vom 9. März. 2018 – 11. März. 2018
- Auch 2018 hat Disney sein erstes „Tentpole“ im attraktiven März am Start. Bediente man sich in den vergangenen Jahren noch im eigenen Zeichentrick-Archiv, ist man mit der Buchverfilmung „Das Zeiträtsel“ erstmals wieder ein kleines Wagnis eingegangen. Die Geschichte ist mittlerweile 66 Jahre alt und in Deutschland nicht wirklich ein Begriff. Dennoch wurde das Buch weltweit bisher 15 Mio Mal verkauft und fand so seine neue Heimat in vielen Familien und Schulbibliotheken (zumindest dort, wo das Buch aufgrund des Inhaltes nicht verbannt wurde). Die, so verspricht der Trailer, visionäre Filmmacherin Ava DuVernay hat sich der Vorlage zusammen mit Eiskönigin-Autorin Jennifer Lee angenommen und heraus kam die erste $100m-Produktion einer afroamerikanischen Regisseurin. Mit seinem bunt gemischten -und hoch talentierten Cast sollte der Film eigentlich gerade mit seiner Botschaft aktuell hohe Wellen schlagen. Im Windschatten von Black Panther und nach Oprah Winfreys beeindruckender Rede bei den Golden Globes, dachte ich eigentlich, dass der Film mehr Aufmerksamkeit erhalten würde. Leider wirkt das bisher gezeigte Material sehr kalt und steril. Probleme, vor denen bereits Filme wie „A World Beyond“, „John Carter“ oder „BFG“ standen und letztendlich den hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnten. Ich hoffe ich unterschätze die afromerikanische Gemeinde und das ausgehungerte Familienpublikum, doch momentan rechne ich leider nur mit $35m/$105m für das Fantasyspektakel.
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- Der sehr junge Verleih Aviron konnte im vergangenen Jahr mit „Kidnap“ einen recht gelungenen Einstand in großen Geschäft feiern. Nun folgt mit „The Strangers: Prey at Night“ der zweite Streich. Weshalb genau es ganze 10 Jahre dauerte, bevor das Sequel zum durchaus erfolgreichen Erstling zustande kam, das weiß wohl niemand so recht. Liv Tyler konnte man in jedem Fall nicht für die Fortsetzung gewinnen, so bleiben nur die maskierten „Strangers“, die hier ihr Comeback geben werden. Verantwortlich für die Produktion ist der Brite Johannes Roberts, der im letzten Jahr mit „47 Meters Down“ einen kleinen Überraschungserfolg landen konnte. Das Budget für den Slasher-Film sollte sich in gewohnt moderaten Regionen befinden, sodass man mit $14m/$35m bereits spielend schwarze Zahlen schreiben sollte.
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- Rob Cohen dürfte dem ein oder anderen noch ein Begriff sein. Ende des letzten -und zu Beginn des neuen Jahrtausends, konnte er mit Filmen wie „Dragonheart“, „The Fast and the Furious“ oder „xXx“ einige namhafte Erfolge feiern. Zuletzt wurde es allerdings, nicht zuletzt nach seinem teuren Flop „Stealth“, sehr ruhig um ihn. Nun aber soll mit „The Hurricane Heist“ alles anders werden. Erstmals schrieb Cohen auch das Drehbuch zu einem seiner Filme selbst. Ob das nun eine gute Nachricht ist, muss sich erst noch herausstellen. Der Trailer zumindest verspricht eine riesige Ladung feinsten Trashes, die doch erstaunlich an den letztjährigen „Geostrom“ erinnert. Vielleicht wird das hier ja ein Fall für die „So schlecht, dass es schon wieder gut ist“-Fraktion. Zu wünschen wäre es Entertainment Studios, denn das Budget von $35 Mio ist für ein kleines Studio wie Entertainment Studios sicher keine leichte Investition gewesen. Vor allem die vielen Facebook-Likes lassen aufhorchen und verleiten mich zu der Annahme, dass die Katastrophentouristen vielleicht doch für $11m/$30m sorgen könnten.
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- Auch die Amazon Studios sind noch nicht lange im Geschäft, damit passt „Gringo“ wunderbar ins Bild an diesem überfüllten Wochenende. Man könnte es fast einen Zwergenaufstand nennen, gegen den allmächtigen Riesen Walt Disney. Zusammen mit STX Entertainment soll die Actionkomödie nach vielen Fehlschüssen dann endlich auch mal wieder nennenswerten Profit einspielen. An der Besetzung wird es am Ende nicht liegen, sollte es nicht klappen, denn diese ist mit Charlize Theron, David Oyelowo und vielen weiteren bekannten Namen hervorragend. Online ist es momentan noch sehr ruhig um den Film und auch das Studio hat mit den anvisierten 1500 Einsätzen kein allzu großes Vertrauen bezüglich der Erfolgsaussichten, weswegen ich aktuell mit nur $4m/$10m rechne.
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Wochenende 11 vom 16. März. 2018 – 18. März. 2018
- Lara Croft ist ohne Zweifel eine der ikonischsten Computerspielfiguren, die jemals das Licht der digitalen Welt erblickt haben. Darum war es auch keine Überraschung, dass es für die erste Verfilmung mit Angelina Jolie, trotz eher zweifelhafter inhaltlicher Qualitäten, zu einem seltenen Hit in diesem Genre reichte. Das Sequel sorgte dann dafür, dass die Figur erst einmal wieder begraben wurde. Zumindest auf der Leinwand. Doch die Macher erfanden die Figur neu, weg vom überzeichneten Objekt der Begierde in knappen Hosen, hin zur selbstbewussten Abenteurerin. Diese neue Rolle sollte nun die recht zarte Alicia Vikander übernehmen. Viele waren sehr angetan von der Wahl, schließlich wurde Vikander 2016 mit einem Oscar ausgezeichnet (eine interessante Parallele zu Angelina Jolie) und so hoffte die Fangemeinde auf ein erwachsenes Reboot von „Tomb Raider“, das den Kinomarkt aufmischen würde. Doch dann ging alles recht schnell. Ein Poster, das Vikander per Photoshop zur Giraffe machte und ein mittelmäßiger Teaser später steht Warner Bros vor einem weiteren Film, der vorab mit negativem Buzz im Netz zu kämpfen hat. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, weshalb der Verleih sich nicht im Zuge der von Wonder Woman ausgelösten Frauenbewegung in Hollywood in der Lage sieht, auch Tomb Raider genau so zu vermarkten. In meinen Augen eine verpasste Chance und einer der Gründe, weshalb der Film, selbst mit guten Kritiken, bei $22m/$55m die Segel streichen könnte.
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- Der März hat wahrlich nicht viele Wundertüten im Angebot. Eine davon ist sicherlich „Love, Simon“. Wir befinden uns ja in einem Kinozeitalter des Wandels. Weibliche Superhelden, afroamerikanische Superhelden, weibliche Blockbusterregisseurinnen und nun eben der überaus sympathische Simon, der ein Geheimnis mit sich trägt: Er ist schwul. Keine große Sache, sollte man 2018 denken, doch tatsächlich ist es der erste wirklich kommerzielle Film, in dem sich ein homosexueller Protagonist auf die Suche nach seinem privaten Glück begeben darf und nicht befürchten muss, sein Ende als tragische Figur auf dem Friedhof zu finden. Die luftig, leichte Coming-of-Age-Geschichte basiert auf Becky Albertallis Roman „Nur drei Worte“ und könnte genau der Film sein, auf den viele Generationen unsicherer Jugendlicher gewartet haben. „Love, Simon“ ist eine Chance, eine weitere Tür, die sich im Kampf gegen Intoleranz und Ungerechtigkeit öffnen könnte. Die Schüler aus Parkland zeigen aktuell eindrucksvoll, dass die Jugend, mehr als alle anderen, in der Lage ist, Probleme anzugehen und an der Wurzel zu packen. Möge auch „Love, Simon“ von dieser Lust zu Veränderung profitieren. Ich glaube, der Plan könnte aufgehen. Der Buzz ist da und ich habe das Gefühl, der Film könnte sich herumsprechen. $20m/$80m wären in jedem Fall ein toller Erfolg für alle Beteiligten.
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- Den Start in die alljährliche Saison christlicher Filme vor dem Osterfest stellt in diesem Jahr der Tearjerker „I Can only Imagine“ dar. Der Film erzählt die Entstehungsgeschichte des Titelgebenden Songs, der angeblich der meistgespielte, zeitgenössische christliche Song aller Zeiten sein soll. Ich persönlich habe ihn noch nie gehört, das soll aber nicht der Grund sein, weswegen ich den Film nur im Bereich von $5m-$10m sehe.
Wochenende 12 vom 23. März. 2018 – 25. März. 2018
- „Pacific Rim 2: Uprising“ ist einer dieser Filme, die es vor 10 Jahren vermutlich so gar nicht gegeben hätte. Fast die Hälfte des Einspiels von del Toros Monsterfilm „Pacific Rim“ stammt aus den aufstrebenden asiatischen Märkten und so ist es wenig verwunderlich, dass sich die Macher mit der Fortsetzung nun genau dorthin orientieren. Teile des Filmes wurden in China gedreht, wo am Ende auch entschieden wird, ob der Film zu einem Erfolg werden kann. Steven S. DeKnight wird gleich bei seinem ersten Kinofilm mit einem Budget von $150 Mio betraut. Ein ganz Unbekannter ist er allerdings nicht, denn er zeigte sich bereits für die Netflix-Serie „Daredevil“ verantwortlich und war seinerzeit auch in den „Writers Room“ für zukünftige Transformers-Filme berufen worden. Es ist unverkennbar, dass diese Erfahrung abgefärbt hat, denn „Pacific Rim 2: Uprising“ wirkt mit seinen plötzlich deutlich bunteren Bildern wie ein Klon dieser Reihe. Der amerikanische Markt für Sci-Fi/Monsterfilme war schon 2013, als der erste Teil in die Kinos kam, größtenteils gesättigt und so dürfte es auch die Fortsetzung schwer haben, beim Publikum Eindruck zu schinden. Obwohl Filme wie „Godzilla“ oder „Kong: Skull Island“ zuletzt auch in den USA gute Ergebnisse einspielen konnte, wird es für die Jaeger wohl nur den Pfad der gefallenen Transformers geben. Mit nur $22m/$55m in den USA wird es wohl tatsächlich China richten müssen.
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- Aus irgendeinem Grund glauben die Verleiher, dass sie es sich leisten können, das Familienpublikum aushungern zu lassen. Wir haben nur fast ein Viertel des Jahres geschafft und „Sherlock Gnomes“ ist tatsächlich der bisher erste ernstzunehmende Animationsfilm, der es 2018 in die Kinos schafft. Sieht man mal von „Sgt. Stubby“, der im April wahrscheinlich wenig ausrichten kann, ab, dann wartet erst Mitte Juni! die nächste Gelegenheit, dem Nachwuchs einen Tag im Kino zu bescheren. Schon 2011 konnte „Gnomeo & Julia“, damals noch unter dem Label von Disney, dank fehlender Konkurrenz einen Überraschungshit landen.Er ist bis heute der Film mit dem höchsten Einspiel unter der $100m-Barriere. Ein Rekord, den Disney bereits seit 1997 tapfer pflegt. „Sherlock Gnomes“ darf wieder auf die Unterstützung von Superstar Elton John setzen, denn erneut steuert dieser den Soundtrack zum Animationsfilm bei. Auch wenn statt Disney nun Paramount für den Verleih zuständig ist, sollte aufgrund der Startsituation ein zufriedenstellendes Ergebnis möglich sein. Mit der witzigen Posterkampagne könnten für das gebeutelte Studio so gar nicht zwergenhafte $16m/$50m warten.
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- Der wohl aussichtsreichste unter den christlichen Filmen im März heißt „Paul, Apostle of Christ“. Der Film erzählt die biblische Geschichte des einstigen Christenverfolgers Paulus, der später von Gott bekehrt -und zum Missionar berufen wurde. Sony ist mehr oder weniger das einzige Major Studio, das ab und an neben den spezialisierten Produktionsfirmen in diesem Genre wildert, meist sogar mit Erfolg. „Auferstanden“ konnte 2016 zwar keine Bäume ausreisen, letztendlich aber doch zufriedenstellende Werte generieren. Facebook ist für Filme dieser Art immer ein wichtiger Gratmesser und hier scheint man bereits einige Aufmerksamkeit erfahren zu haben. Mit der Hilfe des Osterfestes könnte sich das historische Drama mit $15m/$45m irgendwo zwischen „Auferstanden“ und „Son of God“ einfinden.
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- Auch für die weibliche Zuschauerschaft soll an diesem Wochenende endlich einmal wieder gesorgt sein. Die Teenie-Romanze „Midnight Sun“ ist das Remake eines japanischen Filmes aus dem Jahr 2006, der eigentlich nicht sonderlich erfolgreich war und sich deswegen die Frage stellt, weswegen man ihn als Remake neu auflegt, anstatt die Thematik einfach für sich zu beanspruchen. Wie der Titel vielleicht schon ein wenig verrät, leidet die Protagonistin unter einem genetischen Defekt und muss ihr Leben deshalb abseits des Tageslichtes bestreiten. Den Rest des Inhaltes kann man im Handbuch 1×1 für Romanzen nachlesen. Mit Patrick Schwarzenegger hat sich ein immerhin sehr bekannter Nachname in den Film geschlichen. „Wie der Vater, so der Sohn“, getreu nach diesem Motto hat sich der Junior ebenfalls für eine Karriere im Schauspielbusiness entschieden, erinnert dabei aber weder optisch, noch mit seiner Rollenwahl an seinen Vater. Der Trailer wirkt eigentlich sehr sympathisch und kommt beim Zielpublikum auch ganz gut an, deswegen könnte man sich nach $8m/$24m immerhin mit den letzten Nicholas Sparks-Verfilmungen messen.
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- Ansonsten hätte ich noch Steven Soderbergs zweite Comeback-Produktion „Unsane – Ausgeliefert“ im Angebot, die abermals in Zusammenarbeit mit dem kleinen Studio Bleecker Street entstand. Der komplett mit einem Smartphone eingefangene Horrorfilm lässt mich ein wenig ratlos zurück, denn wenig überraschend ist die Qualität der Kamera mit diesen begrenzten Mitteln recht gewöhnungsbedürftig. Soll wohl irgendetwas künstlerisches sein, wer es denn braucht… Soderbergh kann mittlerweile ja seiner Kreativität freien Lauf lassen und hat die Produktion, die „Königin“ Claire Foy in der Hauptrolle zu bieten hat, gerade erst bei der Berlinale vorgestellt. Die Kritiken sind solide bis gut, allerdings nichts, was medial irgendwelches Aufsehen erregt hätte. Vielleicht wird dem kreativen Kopf ja irgendwann einmal ein echtes Comback gelingen, für „Unsane“ sehe ich da bei einem erwarteten Einspiel von $5m/$12m momentan eher schwarz.
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Wochenende 13 vom 30. März. 2018 – 1. April. 2018
- Bereits am Gründonnerstag startet eine weitere Adaption eines erfolgreichen, dystopischen Jugendromanes in den amerikanischen Kinos. Kein geringerer als Steven Spielberg persönlich erklärte sich bereit, die Regie für das Projekt zu übernehmen. Das alleine sollte eigentlich Grund genug sein, blind ein Ticket zu lösen und von einem dicken Hit auszugehen. Wäre da nicht die jüngere Vergangenheit, in der es Spielberg wieder und wieder verpasste, im reinen Unterhaltungssegment der Branche den Nerv der Zeit zu treffen. Dies soll nun mit dem nostalgischen „Ready Player One“ endlich einmal wieder gelingen. Mit all seinen Anspielungen auf die 80er und 90er ist der Film sicher ein Traum für Geeks, konnte aber im Marketing bisher nicht wirklich überzeugend verkaufen, was er eigentlich genau darstellt. Genau das ist der Knackpunkt. Die Trailer waren bisher nicht genug, um den Film zu einem Instant-Hit zu machen. Jetzt muss vor allem die Qualität stimmen. Sollte dem so sein, dann ist nach dem sehr durchwachsenen März einiges möglich, aber das ist eben bisher noch ein dickes Fragezeichen. Ich wünsche dem Film wirklich alles erdenklich Gute und in der Tradition der Osterblockbuster der vergangenen 3 Jahre gerne auch deutlich mehr als $52m(4T)/$135m.
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- Tyler Perry dürfte den Meisten vor allem wegen der Madea-Reihe ein Begriff sein, doch von Zeit zu Zeit schlägt er gerne auch einmal andere Töne für seine Produktionen an. So auch im Ehedrama „Acrimony“ in dem Oscargewinnerin Taraji P. Henson erneut beweisen kann, dass sie eine hervorragende Schauspielerin ist. „Acrimony“ ist bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen Henson und Perry und hat mit seiner Thematik durchaus das Potential, Filmen wie „Obsessed“ in Sachen Erfolg nachzueifern. „Proud Mary“ blieb im Januar mit seinen schwachen Trailern noch hinter den Erwartungen zurück, doch „Black Panther“ hat zuletzt viele Afroamerikaner zum Kinobesuch bewegen können, sodass der Trailer zu „Acrimony“ sicher besser als viele andere Filme sein Zielpublikum finden konnte. Bei Facebook sieht es in Sachen Traileraufrufen bereits hervorragend aus und das ist Anlass genug anzunehmen, dass der März mit $26m/$65m doch noch eine kleine Überraschung im Repertoire hat.
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- Wenn etwas nicht totzukriegen ist, dann ist es die „God’s not Dead“-Filmreihe, die durchaus als christliche Propaganda durchgehen könnte. Vom Atheismus unterdrückte Christen schlagen in „God’s not Dead – A Light in Darkness“ erneut mit himmlischem Beistand zurück und siegen gegen die bösen Ungläubigen. Da man mit Präsident Trump ja zuletzt wieder eine strahlende Leitfigur eines frommen Christen ausmachen konnte und Religion in der Regierung wieder deutlich mehr Einfluss nimmt, sollten mit Hilfe von unglaublichen 8 Mio Fans bei Facebook noch einmal $7m/$20m auf den Konten von Pure Flix eingehen.
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Wer es bei der Masse an Worten tatsächlich bis ans Ende dieses Epos geschafft hat, dem sei erst einmal herzlich gedankt. Der März definiert sich in diesem Jahr vorrangig über die Masse und hat leider keinen Hit im Angebot, den man von Beginn an einbuchen kann. Doch vielleicht sorgt ja gerade das für Spannung und gibt einigen Filmen die Chance, letztendlich durch Qualität bei geringerer Konkurrenz zu punkten. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich eines Besseren belehrt werde und im nächsten Monat von einer handvoll waschechter Überraschungen berichten darf.