Während die Kinowelt noch immer unter dem Eindruck der Manifestation des puren Bösen in Clownsgestalt steht, wartet bereits der Endspurt des, zugegeben, recht kurzen Kinoherbstes. Nur noch der Oktober trennt uns von der allseits heiß erwarteten Holiday Season. Zumindest in den Lichtspielhäusern. In den Läden ist der Geist der Weihnacht in Form von Lebkuchen und Spekulatius in gewohnter Manier bereits im September eingezogen. Wenn da mal nicht Pennywise seine Finger im Spiel hat, der uns pünktlich zu Halloween auf das optimale Gewicht bringen möchte…
Wochenende 40 vom 6. Oktober. 2017 – 8. Oktober. 2017
- Für Warner Bros ist angesichts des unfassbaren Erfolges von „Es“ momentan wohl jeder Tag ein Feiertag. Mit der Fortsetzung des Kult-Klassikers und Meilensteins der Kinogeschichte, Blade Runner, scheint der Verleih auch im Oktober den erfolgreichsten Film zu stellen. Schlappe 35 Jahre durfte das Original zum Klassiker reifen und das, obwohl immer wieder Bemühungen angestellt wurden, die Geschichte fortzusetzen. Dies ist mit „Blade Runner 2049“ nun endlich gelungen. Anders als bei den Alien-Prequels hat sich Ridley Scott entschieden, diesmal nur als Produzent zu fungieren. Ob es ihm schwer fiel? Das ist nicht überliefert. Spätestens nach Sichtung des überragenden „Arrival“ dürfte ihm aber bewusst geworden sein, dass man mit Denis Villeneuve den absolut richtigen Mann für den Job gefunden hat. Mit der Wiederbelebung solcher Klassiker ist es immer so eine Sache. Für Disney hat es mit der Fortsetzung von „Tron“ hervorragend funktioniert. Überhaupt weisen beide Filme interessante Parallelen auf. Beide starteten 1982, beide wurden zu Kultfilmen und beide waren im ersten Anlauf in den Kinos alles andere als Kassenschlager. „Blade Runner 2049“ fühlt sich in jedem Fall richtig an, als wäre da eine Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden, nicht einfach ein weiteres Sequel, das aufgrund des Namens auf einen Erfolg hofft. Mit den sensationellen Kritiken im Rücken sehe ich $55m/$175m für die $185m-Produktion.
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- Eigentlich dachte ich, dass 2D-Animation so gut wie ausgerottet ist. Zwar setzte Paramount 2015 in „Spongebob Schwammkopf“ zumindest noch teilweise auf die aus der TV-Serie bekannte Technologie, davor muss man in den Listen allerdings bis Disneys „Küss den Frosch“ zurückblättern, um einen abendfüllenden Trickfilm zu finden, der nicht auf die dritte Dimension zurückgreift. Dank „My Little Pony – Der Film“ ist diese Durststrecke nun beendet. Die Frage ist, ob das der Film war, auf den die Zielgruppe gewartet hat. Überraschenderweise besteht diese Zielgruppe nicht nur aus Mädchen zwischen 3 und 12 Jahren, sondern auch aus den selbsternannten „Bronies“, einer Fangemeinde junger Männer, die, aus welchen Gründen auch immer, Gefallen an der Serie gefunden hat, die dem Film als Vorlage dient. Ich selbst fand den Trailer reichlich billig, doch bedenkt man, dass Einhörner momentan schwer in Mode sind und sogar in Form von Chicken Nuggets vertrieben wären, werde ich den Film sicher nicht unterschätzen. Auch die dürftige Konkurrenz in diesem Herbst sollte man nicht aus den Augen verlieren, wenn man die Erfolgsaussichten des Filmes berechnet. Die Marke ist seit nunmehr 1981 ein konstanter Geldbringer für Hasbro, zuletzt gab es gar einen Jahresumsatz von $1 Mrd mit der Spielzeugserie. Da wirken $15m/$35m für den Film ja fast wie ein Tropfen auf den heißen Stein.
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- Als Alternativprogramm bietet Fox an diesem Wochenende das starbesetzte Survival-Drama „Zwischen zwei Leben“ mit Oscarpreisträgerin Kate Winslet und Golden Globe-Gewinner Idris Elba. Verantwortlich für die Buchverfilmung zeigt sich der zweifach oscarnominierte israelisch-niederländische Regisseur Hany Abu-Assad, der nun erstmals in Hollywood sein Glück versuchen möchte. Erste Kritiken für das Drama sind leider eher im Mittelmaß angesiedelt. Wäre das Studio überzeugt, hätte man wohl auch eher auf einen limitierten Start zu einem späteren Zeitpunkt gesetzt. Interessanterweise wird das als Vorlage dienende Buch als Romanze beschrieben und eine solche hatte ich als Gegenprogramm zu „Blade Runner 2049“ eigentlich erwartet, im Trailer wollte der Verleih davon allerdings nicht wirklich etwas verraten, was mich ein wenig irritiert hat, denn ich ging davon aus, dass man mit dem Film vor allem Frauen ansprechen wollte. Die Strategie dahinter will sich mir noch nicht erschließen, deswegen erwarte ich erst einmal eher vorsichtige $10m/$30m, obwohl die Trailerklicks recht anständig sind.
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Wochenende 41 vom 13. Oktober. 2017 – 15. Oktober. 2017
- Der Oktober ist wegen Halloween traditionell ein Monat für Grusel und Horror. Wenn ein Start dann auch noch auf einen Freitag, den 13. fällt, wird es richtig interessant. Zuletzt gab es diese Kombination 2006, als „The Grudge 2“ am Starttag 25% seines Endergebnisses einspielte. Das waren aber noch andere Zeiten. Durch die heutige Vernetzung hat man ganz andere Möglichkeiten, ein solches Event zu vermarkten, im Fall von „Happy Deathday“ dank der Altersfreigabe auch an ein jüngeres Publikum. Den Trailer dürften in den letzten Wochen doch einige zu Gesicht bekommen haben und ich hoffe doch sehr, dass ein Hit hier einen weiteren Hit kreiert hat. Der Film verspricht mit seiner „Und Täglich grüßt das Murmeltier“-Thematik eine nette Abwechslung von typischen Teenie-Slashern und scheint nach „Split“ und „Get Out“ ein weiterer Erfolg für die Horrorspezialisten von Blumhouse zu werden. Bei nur $5m Produktionskosten wird hier für Universal sowieso nichts anbrennen, denn mit $27m/$65m wird der Film schon am ersten Abend schwarze Zahlen schreiben.
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- Jackie Chan war Ende der 90er und in weiten Teilen der 00er einer der größten Actionstars in den USA. Allen voran die Rush Hour-Reihe sollten jedem noch heute ein Begriff sein. In den letzten Jahren zog er sich mit nachlassendem Erfolg wieder in sein Heimatland zurück, das dank des wirtschaftlichen Aufschwunges immer lukrativer wurde. Mit „The Foreigner“ meldet er sich nun mit einer ungewohnt ernsten „96 Hours“-Variante im US-Geschäft zurück. Auch für Regisseur Martin Campbell soll der Film den Weg zurück nach Hollywood ebnen, den er 2011 mit seinem leider völlig missratenen „Green Lantern“ sicher nicht ganz freiwillig verlassen hat. Nun ist alles wieder gut, DC und Warner leben noch und es wäre doch auch schade, wenn der Mann, der uns mit „Casino Royale“ den vielleicht besten Bond aller Zeiten schenkte, nicht noch eine Chance bekäme. STX Entertainment übernimmt nun also den Verleih in den USA und hofft auf einen Hit. Die ersten Ergebnisse aus China sind allerdings nicht wirklich überzeugend, sodass ich, trotz guter Trailerklicks, eher mäßige $9m/$23m erwarte.
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- Abgerundet wird das Wochenende von der Filmbiografie „Marshall“. Der Film erzählt die Lebensgeschichte von Thurgood Marshall, dem ersten afroamerikanischen Richter am obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Heute glücklicherweise Normalität, geschah all dies im Jahr 1967, einem Jahr, in dem Martin Luther King und viele andere Afroamerikaner erst am Anfang eines langen und noch heute andauernden Kampfes für die Gleichberechtigung standen. In diese großen Fußstapfen wird Chadwick Boseman treten, der sich mit Rollen dieser Art aber bereits auskennt. 2013 verkörperte er in „42“ die Baseball-Legende Jackie Robinson und landete an der Seite von Harrison Ford einen dicken Hit. Anders als „Marshall“ konnte „42“ aber mit deutlichen Feelgood-Elementen punkten, während ersterer in den Trailern eher wie ein Thriller wirkt. Diese fehlende Leichtigkeit könnte den Film einige Besucher kosten. Zuletzt konnte schon „Detroit“ mit seinen ernsteren Tönen nicht den Nerv des Publikums treffen, im Fall von „Marshall“ erwarte ich momentan, auch aufgrund der eher zurückhaltenden Facebook-Aktivität, nur $8m/$25m.
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Wochenende 42 vom 20. Oktober. 2017 – 22. Oktober. 2017
- Seit mehr als 10 Jahren feiert Tyler Perry mit seiner Madea-Serie einen Erfolg nach dem anderen. Als 2013 die Weihnachtsausgabe den schwächsten Start der Reihe einfuhr, dachte man, dass das Ende des Erfolges langsam eingeläutet wurde. Entsprechend skeptisch war ich, als Lionsgate vor genau einem Jahr mit „Boo! A Madea Halloween“ einen weiteren Anlauf wagte. Und siehe da, mit witzigem Trailer und der Nähe zum Halloween-Fest, gab es eine wirklich unerwartete Wiederauferstehung der fülligen Dame. Vom Erfolg vermutlich selbst überrascht, schiebt der Verleih mit „Boo 2! A Madea Halloween“ nun erstmals ein direktes Sequel hinterher. Ob man sich damit einen Gefallen getan hat, bleibt abzuwarten, denn die Trailerklickzahlen sind im Vergleich zum Vorgänger, vor allem beim für afroamerikanische Filme bedeutsameren Facebook, doch deutlich zurückhaltender. Für ein Sequel keine guten Nachrichten. Der Start in der Woche vor Halloween wird sicher eine passable Laufzeit liefern, momentan gehe ich aber von einem deutlichen Rückgang auf $20m/$50m aus.
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- Und nun wird es schwierig, denn drei weitere Filme, die sich allesamt an ein ähnliches Publikum richten, laufen an. Zwei davon behandeln Katastrophen, die die Natur heimsuchen. Die Nase geringfügig vorne dürfte nach momentanem Stand „Geostorm“ haben. IMAX sei Dank. Roland Emmerichs langjähriger Sidekick und treuer Drehbuchautor Dean Devlin darf nun endlich auch mal aus der ersten Reihe am Katastrophenbingo teilnehmen. Da Roland Emmerich aber wirklich nichts mehr übrig gelassen hat, was man zerstören kann, musste man mit „Geostorm“ ins Weltall expandieren und erzählt die Geschichte eines außer Kontrolle geratenen Wettersatelliten. Ja, richtig gehört. Das klingt eigentlich eher nach Nachmittagsunterhaltung bei RTL 2 und entsprechend fielen auch die Reaktionen bei Testscreenings im Jahr 2015 aus: vernichtend. Warner entschloss sich daraufhin, Jerry Bruckheimer ins Boot zu holen und investierte weitere 15 Millionen für ausführliche Nachdrehs. Damit schraubte man das Budget auf etwa $100m, was man dem Resultat aber nur bedingt ansieht. Für Warner scheint es wirklich nur noch darum zu gehen, das ganze endlich hinter sich zu bringen. Vermutlich muss man auf den asiatischen Markt hoffen, um die Verluste in Grenzen zu halten, denn mit $13m/$30m aus den USA kommt man sicher nicht annähernd in die Gewinnzone.
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- Kommen wir nun zum Duell um die Gunst der Generation 50 Plus. Erster Kandidat ist Jo Nesbøs Bestsellerverfilmung „Der Schneemann“, in der der Deutsche Michael Fassbender die Hauptrolle des norwegischen Hauptkommisars Harry Hole übernehmen darf. Die Geschichte ist bereits der siebte Fall des Ermittlers und somit ein filmischer Quereinstieg in die Buchreihe. Für klassische Thriller, vor allem für Buchadaptionen, war der Oktober zuletzt immer ein recht gutes Pflaster, sodass „Der Schneemann“ mit einem starken Verleih und überzeugenden Trailern im Rücken das Einspiel der ersten Jo Nesbø-Verfilmung „Headhunters“ mit Leichtigkeit übertreffen sollte. Mit Tomas Alfredson hat man sich zusätzlich einen sehr fähigen Regisseur ins Boot geholt. Sein etwas anderer Vampirfilm „So Finster die Nacht“ sorgte vor einigen Jahren für Aufsehen und öffnete dem Schweden später das Tor nach Hollywood. Die Konkurrenz an diesem Wochenende ist leider sehr hart und die Filme werden sich höchstwahrscheinlich gegenseitig kannibalisieren weswegen $12m/$35m sicher ein solides Ergebnis für den Film darstellen würden.
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- Auch Sony möchte an diesem Wochenende ein Stück vom Kuchen abbekommen und einen weiteren Anlauf für eine Trendwende wagen. Katastrophenfilm #2 heißt „Only the Brave“ und basiert auf der wahren Begebenheit des Yarnell Hill Feuers, das 2013 in Arizona das Leben von 25 Menschen forderte und eine halbe Stadt niederbrannte. Die Geschichte erzählt vom heldenhaften Kampf aus der Sicht einer Eliteeinheit der Feuerwehr, dem Granite Mountain Hotshot Team aus Prescott. Der Film steht vor einem ähnlichen Problem, wie auch „Geostorm“. Die Usa hatten zuletzt wirklich genügend reale Katastrophen zu bewältigen: Hurricanes, Massenmorde und ein Mann mit kleinen Händen und großer Twitteraktivität, da fragt man sich, ob den Menschen da im Kino der Kopf nach einer weiteren Katastrophe steht. Auf der anderen Seite lieben die Amerikaner ihre Heldengeschichten und verehren diese Helden des Alltages auf einer tiefergehenden Ebene, als wir Deutschen es tun. Mit Joseph Kosinski hat man eine etwas ungewöhliche Wahl für den Regieposten getroffen, fiel er doch bisher eher mit sterilen und auf Hochglanz polierten Sci Fi-Filmen auf. Es wird also spannend zu sehen sein, ob er auch eine gute Geschichte zu inszenieren weiß. Ich sehe, obwohl ich momentan noch skeptisch bin, zwar eine Chance auf eine kleine Überraschung (man beachte die Trailerklicks bei Facebook), insgesamt ist es aber doch ein wenig zu ruhig um den Film. Allerdings ist die Zielgruppe auch nicht unbedingt die, die im Internet besonders aktiv ist. Mit $11m/$35m wird Sony sicher nicht zufrieden sein, aber vielleicht geht ja doch noch ein wenig mehr.
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- „A Question of Faith“ ist gerade erst gefloppt, da hat Pure Flix mit „Same Kind of Different as Me“ direkt das nächste Projekt für die gläubige Gemeinde in der Pipeline. Gerüchten zufolge soll auch Oscarpreisträgerin Renee Zellweger in diesem Film mitspielen, ich konnte sie im Trailer aber nicht ausreichend identifizieren, deswegen bleibe ich in dieser Sache skeptisch. Der Trailer ist in jedem Fall so klebrig wie Türkischer Nougat, schmeckt dabei aber nicht annähernd so gut. Bewegung in den sozialen Netzwerken oder bei Youtube ist praktisch nicht messbar, weswegen ich mir nicht vorstellen kann, dass der Film viel mehr als $5m einspielen wird.
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Wochenende 43 vom 27. Oktober. 2017 – 29. Oktober. 2017
- Über einen Zeitraum von sieben Jahren schenkte Lionsgate seinen treuen Fans Jahr für Jahr pünktlich zu Halloween einen neuen Saw-Film. Während fünf Jahre lang alles hervorragend lief, kam mit Teil sechs der herbe Einbruch. Zwar war der Film aufgrund des geringen Budgets noch immer ein Erfolg, aber die Müdigkeit hatte sehr promt eingesetzt. Im Zuge des damals herrschenden 3D-Hypes gab es mit dem großen Abschluss der Reihe noch einmal ein letztes Aufbäumen, doch das Ende von John Kramer war erst einmal besiegelt. Was einst als qualitativ hochwertiges Erstlingswerk des heute führenden Regisseurs des Genres begann, entwickelte sich schnell zu repetetivem Gemetzel, für das Kritiker David Edelstein die heute allen bekannte Subgenre-Bezeichnung „Torture Porn“ etablierte. Nachdem Serienkiller „Jigsaw“ nun also sieben Jahre lang in Frieden ruhen durfte, wird er 2017 von Lionsgate exhumiert und gibt Darsteller Tobin Bell eine weitere Chance, in seiner Paraderolle zu glänzen. Wie auch immer dies im Film dann aussehen mag. Der Horrorfilm hat sich in den letzten Jahren in eine andere Richtung entwickelt und so wirkt „Jigsaw“ fast schon ein wenig wie ein Relikt der Vergangenheit. Mit dem Termin zu Halloween und einem Start im IMAX-Format könnten noch einmal $18m/$40m erwirtschaftet werden und die nun achtteilige Reihe nahe an die Milliardenmarke führen.
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- Abseits von Horrorfilmen ist das Wochenende vor Halloween eher ein ruhiger Geselle, da viele wohl eher den Weg auf eine Kostümparty suchen, als den ins Filmtheater. Deswegen wundert es mich auch, dass die Verleiher gleich zwei weitere Filme als Alternative anbieten. Paramount hat da die „Komödie“ „Suburbicon“ im Angebot, die mit Matt Damon in der Hauptrolle, George Clooney im Regiesessel und den Coen-Brüdern als Drehbuchautoren ein beeindruckendes Ensemble aufzuweisen hat. Bereits 1986 sollen die Coens das erste Drehbuch zur Geschichte geschrieben haben, das ursprünglich 2005 von George Clooney schon einmal verwirklicht werden sollte. Dazu kam es nie und die Idee durfte einige weitere Jahre reifen. Wie es scheint, dauerte der Reifeprozess zu lange, denn die Kritiker, die den Film beim Filmfestival von Venedig bereits sehen durften, hatten nur wenig für die Produktion übrig. Die letzte Zusammenarbeit Clooney/Coen, „Hail Caesar!“ konnte zumindest noch mit mehr als ordentlichen Kritiken punkten, wusste an den Kinokassen aber dennoch nicht zu überzeugen. Da sieht es für „Suburbicon“ wohl nicht besser aus und so wird Paramount bei $8m/$22m nichts anderes übrig bleiben, als weiterhin auf den nächsten Hit zu hoffen.
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- Ein durchaus filmreicher Oktober wird von einer weiteren Buchverfilmung abgerundet. In „Thank you for your Service“ erzählt Autor David Finkel vom Leben einer aus dem Irak zurückgekehrten Einheit von Soldaten, die er für ein zuvor erschienenes Buch bereits während des eigentlichen Einsatzes begleiten durfte. Film und Buch beschäftigen sich nun mit den Auswirkungen, mit denen die Soldaten zurück in der heilen Welt zu kämpfen haben. Die Posttraumatische Belastungsstörung, von der viele Heimgekehrte heimgesucht werden, sollte in diesem Zusammenhang wohl jedem ein Begriff sein. Kein geringerer als Steven Spielberg bekundete einst Interesse an der Verfilmung, letztendlich landete aber „American Sniper“- Autor Jason Hall den Job. Der überaus talentierte Miles Teller übernimmt die Hauptrolle in diesem Drama, das jedem Verantwortlichen, der im Begriff ist, irgendwo auf der Welt einen weiteren unnützen Krieg anzuzetteln, ein Mahnmal darstellen sollte. In den vergangenen Jahren haben wir viele erfolgreiche Filme gesehen, die den Irak-Krieg behandelten. Sie alle hatten aber eines gemeinsam: Sie feierten und ehrten die Soldaten, wenige aber beschäftigen sich mit den Nachwirkungen des Krieges. Wie so oft im Leben, werden diese eben gerne ausgeblendet und hier sehe ich auch das Problem für „Thank you for your Service“. Auch wenn der Trailer sich bemüht, die Thematik nicht allzu düster zu verkaufen, bleibt es ein schwieriges Thema, dem ich momentan $7m/$20m zutraue.
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Damit geht ein solider Oktober zu Ende, der immerhin einen ganz sicheren Blockbuster abliefern wird. Es ist wahrlich kein verschenkter Monat, aber ein Monat, der wieder einmal nicht alle Zielgruppen zu bedienen weiß und damit sein Potenzial nicht ausschöpft. Liebe Verleiher, Männer über 30 sind nicht die Einzigen, die gerne mal ins Kino gehen würden. Wenn aber keine Filme für andere Zielgruppen gemacht werden, dann werden sie dem Kino irgendwann auf Dauer an andere Medien verloren gehen und das muss unbedingt verhindert werden, damit Kino auch 2027 noch ein generationenübergreifender Freizeitvertreib sein wird.