Killer’s Bodyguard

Der zweite Film des vergangenen Wochenendes hatte einen höchst amüsanten Trailer, weshalb ich mich im Vorfeld schon auf den Kinobesuch gefreut hatte. Dabei habe ich eigentlich gerade überhaupt keine Zeit für solche Ablenkungen, denn morgen geht es für gut drei Wochen nach Sizilien, und bis dahin ist noch eine Menge zu erledigen.

Natürlich werde ich wieder von unterwegs berichten, vielleicht nicht ganz so umfänglich wie aus den USA, denn wir sind diesmal ja nicht so lange unterwegs und haben ein recht volles Programm. Da wir viel mit dem Auto unterwegs sein werden und hin und wieder gezwungen sind, unser Gepäck im Kofferraum zu lassen, habe ich mich zudem entschlossen, aus Sicherheitsgründen ohne Computer zu verreisen. Ich muss also auf dem Tablet arbeiten, und ich weiß nicht, wie komfortabel das sein wird. Nun ja, wir werden sehen …

Zunächst aber noch eine aktuelle Kritik:

Killer’s Bodyguard

Michael (Ryan Reynolds) ist ein exklusiver Bodyguard, der trotz penibelster Planung einen Klient verliert. Die Schuld daran gibt er seiner Freundin Amelia (Elodie Yung), die für Interpol arbeitet und die er verdächtigt, ihn verraten zu haben. Zwei Jahre später hat Michael immer noch nicht seine einstige Reputation zurück und muss sich mit fragwürdigen Aufträgen herumschlagen. Da macht ausgerechnet Amelia ihm ein verlockendes Angebot: Er soll den Auftragsmörder Darius (Samuel L. Jackson) zum Internationalen Gerichtshof nach Den Haag bringen, weil er dort gegen den ehemaligen weißrussischen Präsidenten Dukhovich (Gary Oldman) aussagen soll. Dummerweise sind sämtliche Schergen des Diktators hinter ihnen her…

Die Grundidee, ausgerechnet für einen Profikiller einen Bodyguard zu engagieren, ist recht originell, und wenn dann noch zwei höchst unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, ist der Grundstein für eine turbulente Buddy-Komödie gelegt. Michael ist ein sorgfältiger Planer, der nichts dem Zufall überlässt, Darius dagegen ein fluchender Hitzkopf, der nur improvisiert und sich auf sein Glück verlässt. Hinzu kommt, dass Darius schon mehrfach versucht hat, im Zuge seiner Tätigkeit Michael zu töten. Man kann sich vorstellen, dass zwischen den beiden die Funken fliegen, und tatsächlich funktioniert das Geplänkel zwischen Reynolds und Jackson hervorragend. Beide scheinen ihre Rollen zu genießen.

Die Geschichte selbst ist ziemlich dünn und von der ersten Minute an arg vorhersehbar. Das tut dem Spaß aber keinen Abbruch, denn Regisseur Patrick Hughes erzählt die Story ungeheuer temporeich und mit Sinn für Details. Action-Höhepunkt ist eine rasante Verfolgungsjagd in den Grachten von Amsterdam, danach fällt der Film leider etwas ab und enttäuscht ein wenig mit Logikschwächen und übertrieben stereotyper Charakterzeichnung. Auch die Bilder von Kameramann Jules O’Loughlin und einige digitale Effekte lassen gelegentlich zu wünschen übrig

Es sind einzig und allein die beiden Hauptdarsteller und eine unglaublich intensiv aufspielende Selma Hayek als Darius’ Ehefrau Sonia, die den Film zu einem besonderen Ereignis machen. Und ihretwegen wünscht man sich auch unbedingt eine Fortsetzung …

Note: 3

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.