Ob es jetzt eine clevere Idee war, den Actioner „Atomic Blonde“ am selben Wochenende zu starten wie das Horror-Sequel „Annabelle 2“ wird letztlich an den Kinokassen entschieden. Da die Zielgruppen sich jedoch stark überschneiden, klingt es zumindest in der Theorie nicht nach einer wirklich überzeugenden Terminierung.
Eine Woche nach „Bigfoot Junior“ geht mit „Happy Family“ ein weiterer Animationsfilm neu an den Start. Intelligente Terminierung sieht auch in diesem Fall irgendwie anders aus (oder man erhofft sich eh nichts von dem Werk). An der Arthouse-Front wollen es gleich drei Filme wissen: Das mit Alicia Vikander und Cara Delevingne prominent besetzte, jedoch schon ein wenig angestaubte Historiendrama „Tulpenfieber“, das spröde deutsche Drama „Western“ sowie der Best-Ager-Feelgood-Film „Hampstead Park“, der sich wahrscheinlich noch die besten Chancen auf einigermaßen ansehnliche Besucherzahlen über eine längere Laufzeit ausrechnen kann.
Annabelle 2
Der erste Teil sorgte vor drei Jahren für knapp 500.000 Besucher in summa (davon etwas über 100.000 am Startwochenende, was im Übrigen einen erstaunlichen Multiplikator für einen Horrorfilm darstellt). Da beide Filme inhaltlich miteinander verknüpft sind, sollte man in diesem Zusammenhang „The Conjuring 2“ im vergangenen Sommer mit über 200.000 Besuchern zum Start und knapp 750.000 alles in allem nicht außer Acht lassen. Guckt man auf die Internet-Indikatoren, so sieht es für dieses Sequel nach einen Startwochenende von ebenfalls knapp 200.000 Besuchern aus.
Atomic Blonde
Die Weltpremiere dieses harten Action-Streifens mit Charlize Theron als taffe Agentin fand in Berlin statt, wo der Film zur Zeit des Mauerfalls auch spielt. Doch der Starauftrieb ist schon wieder ein paar Wochen her, was marketingtechnisch alles andere als besonders glücklich erscheint. Davon abgesehen, ist auch das Internet-Rauschen nicht sonderlich ausgeprägt. Und dann startet noch das bereits bestens etablierte Horror-Sequel „Annabelle 2“ als direkte Konkurrenz. Da sieht es nicht gerade rosig aus für diesen Agenten-Thriller, sodass das Durchbrechen der 100.000 Besucher-Marke zum Start schon ein Erfolg wäre.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen. Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.
