Filmmesse Köln Teil 3

Viel zu früh und viel zu müde starteten wir in den Donnerstag. Los ging es mit:

Concorde

Die Nacht der Nächte: ein Ausschnitt aus dem neuen Film der Samdereli-Schwestern, die uns Almanya – Willkommen in Deutschland beschert haben, bildete den charmanten Auftakt der Tradeshow; es ging darin um ein indisches Ehepaar, das von seinem ersten gemeinsamen Kinobesuch erzählt und das Publikum damit zum Lächeln brachte

The Limehouse Golem: zu sehen war nur ein Reaction Clip, in dem Kinobesucher erzählen, wie toll sie den Gruselfilm fanden; der ganze Film lief auch im Programm der Filmmesse

Radiance: präsentiert wurden zwei Ausschnitte aus dem preisgekrönten japanischen Drama

Darkland: düsterer Rache-Thriller aus Dänemark; gezeigt wurde eine Szene

Suburbicon: Clooney und die Coens haben sich zusammengetan und eine launige, düstere Vorstadtsatire gebastelt; gezeigt wurde der Trailer

Detroit: ein Promo und ein Featurette brachten uns den Film näher, der auch im Programm lief

Burg Schreckenstein 2: es gab den Trailer, Ausschnitte sowie Grußworte vom Set zu sehen

The Leisure Seeker: Hellen Mirren und Donald Sutherland gehen in ihrem Campingbus auf eine bewegende und witzige Reise durch die USA; sah sehr schön aus

Subs: Oskar Roehler und Oliver Masucci grüßten ausgelassen vom Set; über den Film ist noch nichts bekannt und auch der Titel ist nur provisorisch

Paramount

Immer noch eine unbequeme Wahrheit: die Fortsetzung der preisgekrönten Doku ist aktueller denn je; zu sehen war ein Musikvideo mit vielen Ausschnitten, der Trailer sowie ein Grußwort von Al Gore; man konnte den ganzen Film auch im Programm sehen

mother!: Darren Aranofskys neuer Film wird von den Fans heiß erwartet, zu sehen gab es den bekannten Teaser und den brandneuen Trailer – endlich mit Bild!

Daddys Home 2: Mark Wahlberg und Will Ferrell bekommen in dieser Fortsetzung Verstärkung von ihren Vätern Mel Gibson und John Litgow; die Ausschnitte kamen gut an

Downsizing: Alexander Paynes neuer Film handelt von einer Zukunft, in der man sich verkleinern lassen kann, um Geld zu sparen und weniger Ressourcen zu verbrauchen; zu sehen waren 13 eindrucksvolle Minuten

Annihilation: Alex Garland bleibt nach Ex Machina dem Science Fiction treu und inszeniert einen beklemmenden, aber visuell aufregenden Film über eine ungewöhnliche Invasion; gezeigt wurden ca. 3 Minuten, die neugierig machten

Action Point: Johnny Knoxville ist zurück und präsentiert uns einen Film über einen Vergnügungspark in Jackass-Manier

Sherlock Gnomes: nach Gnomeo & Julia nun die Fortsetzung, in der ein weiteres Stück Weltliteratur liebevoll durch den Kakao gezogen wird

Universum

The Circle: gezeigt wurde nur der Trailer, da der Film auch zur Gänze im Programm lief

Renegades – Mission of Honor: auch hier konnte man den Film ganz sehen, weshalb es nur den Trailer des Actionfilms über die Suche nach dem Nazigold vorab gab

It Comes at Night: Horror in der Hütte; effektvoller Trailer zum Endzeit-Thriller

47 Meters Down: der Trailer zum Hai-Horrorfilm diente ebenfalls zur Einstimmung auf den ganzen Film

Hereinspaziert!: Christian Clavier in einer Culture-Clash-Komödie à la Willkommen bei den Hartmanns

C’est la vie: gezeigt wurde der Teaser zu einer witzigen französischen Komödie über einen Hochzeitsplaner in Nöten, der gut ankam; der Titel steht noch nicht endgültig fest

Simpel: deutsches Road Movie über zwei ungleiche Brüder auf der Suche nach ihrem Vater; lief auch im Programm

Borg/McEnroe: gezeigt wurde der Trailer zum Psychoduell zweiter Tennislegenden

Whatever Happens: ein Liebesfilm mit Fahri Yardim in der männlichen Hauptrolle; zu sehen waren der Trailer und der komplette Film im Programm

Der kleine Vampir: das Reboot des bekannten Kinderbuchs kommt diesmal als 3D-Animationsfilm daher

Hexe Lilli rettet Weihnachten: der dritte Teil hat eine neue kindliche Hauptdarstellerin, aber Michael Mittermeier spricht wieder den Drachen Hektor

Die Biene Maja – Die Honigspiele: ein neues Animationsabenteuer der beliebten Biene, zu sehen waren ein paar kleine Clips

Unsere Erde 2: der Trailer verspricht wieder aufregende Naturaufnahmen; auch der Film in Gänze

Death Wish: der Trailer kam beim Publikum gut an; im Remake des berühmten Charles Bronson-Klassikers schlüpft Bruce Willis in die Rolle des Rächers

Fox

Auch hier wurden wir mit einem Sizzle Reel auf die kommende Tradeshow eingestimmt.

Kingsman – The Golden Circle: gezeigt wurden drei Ausschnitte mit insgesamt ca. 18 Minuten Länge, die sehr viel Spaß gemacht haben; darauf freue ich mich sehr

Unter deutschen Betten: die deutsche Komödie wurde ebenfalls mit drei Ausschnitten vorgestellt; Veronika Ferres glänzt als abgehalfterter Schlagstar

Zwischen zwei Leben – The Mountain Between Us: Kate Winslet und Idris Elba stürzen mit dem Flieger ab und kämpfen ums Überleben; sah spannend aus

Mord im Orientexpress: stargespicktes Remake des Agatha Christie-Klassikers; der Trailer macht neugierig

The Greatest Showman: bildgewaltiger Film über P.T. Barnum und die Erfindung des Showbusiness; vielversprechender Trailer zu einem Musical, das entfernt an Moulin Rouge erinnert

Ferdinand – Geht tierisch ab!: gezeigt wurde das Promo zum Animationsfilm über den bekannten sanftmütigen Stier

Deadpool 2: natürlich gab es noch nichts zu sehen, dafür aber ein sehr launiges Grußwort des Helden

Manchmal kommt es anders als man denkt. Wir wollten uns ursprünglich ein paar Filme anschauen, aber dann kam uns etwas dazwischen, so dass wir leider nur einen geschafft haben: The Big Sick, der dafür aber sehr schön war.

Den Donnerstagabend ließen wir alle dann in der Kantine ausklingen, einem Club außerhalb von Köln, in dem als Überraschung Die Killerpilze auftraten. Es war ein sehr angenehmer Abend mit vielen schönen Gesprächen – und wurde eine verdammt kurze Nacht …

Am Freitag hatten sich die Reihen ziemlich gelichtet, dennoch waren immer noch jede Menge Leute anwesend, um sich den letzten Film anzuschauen. Auch hier war die Auswahl schwierig, und wir entschieden uns schließlich für Wunder, weil der bei uns erst im Januar läuft, und wurden nicht enttäuscht. Ein wunderbarer, warmherziger Film, bei dem man viel lachen und weinen kann.

Damit endete die elfte Kölner Filmmesse (für mich war es allerdings erst die vierte). Schon jetzt steht fest, dass es wohl von nun an ein fester Termin in unserem Kalender werden wird, da man hier einen guten Überblick über die Produktionen der zweiten Jahreshälfte erhält und sie besser einschätzen kann. Eine große Überraschung war diesmal leider nicht dabei, aber wenigstens auch keine große Enttäuschung.

Wenn es so etwas wie einen Trend gibt, dann den zu Ausrufezeichen im Titel, von denen ich allein sieben gezählt habe! Auch an Pferdefilmen wird in den nächsten Monaten definitiv kein Mangel herrschen, allerdings konnte die Frage, welcher Verleih die Mutter aller Pferdefilme im Programm hat, nicht endgültig geklärt werden konnte. Apropos: Wann gibt es eigentlich eine Neuverfilmung von Black Beauty?

Der Thriller könnte ein kleines Comeback schaffen, denn mit Wind River, Schneemann und Darkland gibt es einige interessante US-Produktionen, und sogar ein paar deutsche Filme wagen sich an dieses Genre: Steig.Nicht.Aus!, Nur Gott kann mich richten und Aus dem Nichts fallen mir da sofort ein.

Alles in allem war es eine sehr schöne, manchmal anstrengende, aber auch bereichernde und anregende Woche mit vielen netten Kollegen, alten Freunden und neuen Bekannten, die wir hoffentlich alle bald wiedersehen werden. Vermutlich im Januar bei der Münchener Filmwoche.

Natürlich gab es auch in diesem Jahr eine üppig gefüllte Goodie Bag mit: sieben DVDs (John Wick Kapitel 2, Paterson, Lego Batman Movie, Carlos der Schakal, Rogue One, Lion und Daddy’s Home), zwei Sorten Popcorn, Fruchtgummis (The Party), einer Dose Cracker, einem Sattelüberzug (Transformers), zwei Schlüsselanhängern (Bad Moms 2 und Concorde), einem Federmäppchen (Ostwind – Aufbruch nach Ora), einer Filmdose (Wendy), einem Spielzeugpony (My Little Pony), einer Duschhaube (Burg Schreckenstein 2), einem Schweißband (Borg/McEnroe), zwei Kugelschreibern (Warner Bros. und Concorde) sowie Werbematerial, Verleihstaffeln und einer Trailer-DVD.

Einzig unerfreulich gestaltete sich unsere Heimreise mit der Bahn, denn an unserem Zielbahnhof kam es zu einem technischen Defekt, durch den sich die Türen einiger Waggons nicht öffnen ließen. Bis wir und rund ein Dutzend weiterer Fahrgäste sich zu dem nächstbesten Wagen durchgekämpft hatten, bei dem die Türen funktionierten, war der Zug natürlich längst abgefahren. Statt einer Entschuldigung gab es uns der Zugbegleiter genervt zu verstehen, dass wir wohl entweder zu blöd sind, eine Tür zu öffnen, oder es an den zwei Türen versucht haben, die von vornherein als defekt gekennzeichnet waren – als ob wir nicht lesen könnten. So wurden wir in die nächste Stadt entführt, durften dort noch eine Weile auf einen Zug warten, der uns wieder zurückbrachte, und kamen anderthalb Stunden später an als geplant. In diesem Moment hätte ich mir Liam Neeson aus The Commuter an meiner Seite gewünscht, oder wenigstens den Hulk, der hätte schon für einen Notausgang gesorgt. Ach ja, Abenteuer Bahn …

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.