Box Office FocUS Juni 2017

_focUSMit dem Juni startet nun die Zeit, in der nicht mehr der komplette Fokus auf dem Wochenende liegt, sondern auch an den Wochentagen große Summen eingespielt werden. Den Ferien sei Dank. Ein Zustand, der uns bis tief in den August hinein begleiten wird und der dem ein oder anderen Film helfen wird, sich über diverse Blockbustermarken zu schleppen. Hoffen wir, dass diese Meilensteine für die Anwärter im Juni besonders hoch ausfallen. 

Wochenende 22 vom 2. Juni. 2017 – 4. Juni. 2017

  • Der erste kalendarische Sommermonat startet direkt mit einer Hochkaräterin. „Wonder Woman“ steht  ganz unter dem Zeichen der Frauenpower und das ist vielleicht genau der Funken Inspiration, den Warner für sein etwas fehlgeleitetes DC Extended Universe (DCEU) nun braucht. „Man of Steel“, „Batman vs Superman: Dawn of Justice“ und „Suicide Squad“ konnten dank wirklich starker Marketingkampagnen zwar alle mit äußerst erfolgreichen Startwochenenden punkten, blieben aber vor allem qualitativ hinter den hohen Erwartungen zurück. Gal Gadots Figur war nach Meinung vieler bereits in „Batman vs Superman“ einer der wenigen Lichtblicke und die überschwänglichen Kritiken lassen erahnen, dass Wonder Womans Soloabenteuer ein Volltreffer ist. Über ein Jahrzehnt nach den in vielerlei Hinsicht katastrophalen „Catwoman“ und „Elektra“, traut sich mit Warner Bros erneut ein Studio, eine Superheldin zum Leben zu erwecken. Regisseurin Patty Jenkins, die nach eigener Aussage bereits vor 10 Jahren versuchte, Diana Prince auf die Leinwand zu bringen, ist erst die zweite Frau in der Geschichte Hollywoods, der ein Budget im dreistelligen Millionenbereich anvertraut wurde. Wir reden hier übrigens von einer Frau, die nach einem unglaublichen Film wie „Monster“ fast 15 Jahre lang von wenigen Jobs im TV leben musste. Ich hoffe inständig, dass dieser Film in Hollywood zum Umdenken führt. Vielleicht ist die Vision einer Frau, die vieler Frauen, genau das, was dieses von Männern dominierte Geschäft braucht. Der Hype-Zug rollt und ich glaube, dass die vorsichtigen Trackingzahlen mit $115m/$310m torpediert werden.
  • In Deutschland weitestgehend unbekannt, ist „Captain Underpants“ im Heimatland eine der erfolgreichsten Kinderbuchreihen aller Zeiten. Mit mehr als 50 Millionen verkauften Exemplaren in den letzten 20 Jahren, brachte Autor Dav Pilkey mindestens ebenso viele Kinderaugen zum Strahlen. Zwar stand die Reihe wegen des angeblich unpassenden Inhaltes für Grundschüler mehrfach in der Kritik, doch wenn es den Kleinen gefällt? Dreamworks Animation sah nun die Zeit gekommen, dem Helden in Unterhosen ein Leinwandabenteuer zurechtzuschneiden. Für das Animationsstudio und Fox wird dies übrigens die letzte Zusammenarbeit sein. Zwar ging es nach einigen Rückschlägen zuletzt mit „Trolls“ und der Überraschung „Boss Baby“, bei deutlich geringeren Budgets, finanziell wieder ein wenig bergauf, doch ich werde das Gefühl nicht los, dass Fox, ähnlich wie Paramount bei „Die Hüter des Lichts“, nicht mehr alle Energie in das Marketing steckt. Der Starttermin ist eigentlich, trotz „Wonder Woman“, gut gewählt. Als erstem Animationsfilm seit zwei Monaten, stehen dem Film, unabhängig von der Qualität, alle Türen offen. Viele ausgehungerte Familien warten auf Nachschub. Ich glaube zwar, dass dem Film das Potential fehlt, ältere Semester anzusprechen, dennoch traue ich ihm aus zuvor genanntem Grund $35m/$115m zu.

Wochenende 23 vom 9. Juni. 2017 – 11. Juni. 2017

  • Reboot-Time mit Tom Cruise in der Hauptrolle. „Die Mumie“ kehrt ein weiteres Mal zurück und bekommt es mit Ethan Hunt zu tun. Das könnte man zumindest meinen, wenn man den Trailer sieht. Sehr viel knallharte Action, aber wenige epische Bilder aus der Wüste. So hebt man sich zumindest von den Vorgängern ab, die auch schon wieder eine kleine Ewigkeit zurückliegen. Alex Kurtzman darf nach jahrelanger, hervorragender Arbeit als Drehbuchautor nun erstmals einer teuren Hollywood-Produktion auf dem Regiesessel beiwohnen. Als Startschuss für Universals „Dark Universe“, einer geplanten Filmreihe, die diverse altbekannte Filmmonster zu neuem Leben verhelfen soll, lastet auf „Die Mumie“ natürlich direkt großer Druck. Die Trackingwerte sind leider bisher nicht allzu stark, ich könnte mir aber vorstellen, dass der Film, ähnlich wie zuletzt „Legend of Tarzan“ oder „Kong: Skull Island“, mit der Hilfe der klassischen Abenteuerfans und etwas älterer Kundschaft einen totalen Fehlschlag abwenden kann. Dank starker Reichweite in den sozialen Medien und überzeugenden Zahlen bei Youtube, sehe ich für das Studio wenig hilfreiche $45m/$125m.
  • Im vergangenen Jahr erzeugte „The Witch“, zumindest unter Kritikern, einen kleinen Hype für den Horrorfilm des auf Arthouse spezialisierten Verleihs A 24. Die Euphorie ließ sich allerdings nicht auf das typische Horrorpublikum übertragen. Dazu war das Werk wohl doch ein wenig zu verkünstelt. Ganz anders kommt der Thriller „It Comes at Night“ daher, dessen mysteriöser Trailer sicher auch bei Fans der großen Horror-Hits des Jahres, „Split“ oder „Get Out“, punkten sollte. Wie es bei A 24 nicht anders zu erwarten ist, ist der Film natürlich hervorragend besetzt. Nicht mit den größten Namen, aber mit aufstrebenden Talenten. Für Regisseur Trey Edward Shults ist es bereits  die zweite Zusammenarbeit mit dem Verleih. Anders als das von Kritikern gelobte „Krisha“, soll „It Comes at Night“ nun auch ein kommerzieller Erfolg werden und ich glaube, dass dies gelingen kann. Mit dem Privileg des ersten Genrebeitrags des Sommers, steht diese Produktion voll im Fokus der Fans des gepfegten Horrors. Auch wenn es A 24, im Vergleich zu größeren Studios, an vergleichbaren Werbemitteln fehlt, glaube ich, auch dank starker Kritiken, an einen Erfolg. Der Trailer wurde in nur 3 Wochen alleine bei Youtube und Facebook 23 Mio Mal angesehen. Für mich keine Frage, mit $15m/$45m  würde der Verleih hier seinen bisher größten Erfolg feiern.
  • Auch für Hundefans soll an diesem Wochenende gesorgt sein. Nach „Max“ im Jahr 2015, kommt nun ein weiteres Kriegsdrama auf den Markt, in dem die Freundschaft zwischen Mensch und Hund gefeiert wird. „Megan Leavy“ erzählt die wahre Geschichte einer ehemaligen Soldatin, die zusammen mit ihrem vierbeinigen Partner Rex im Irak den Tod vieler Menschen zu verhindern wusste. Der noch recht junge Verleih Bleecker Street wartet bisher noch auf einen Film, der die $20m-Marke hinter sich lassen kann und hofft dies mit diesem „Tearjerker“ nun abhaken zu können. Auch wenn die mit Kate Mara stark besetzte Produktion nach aktuellem Stand nur in etwa 1000 Kinos starten soll,  lese ich aus den Social Media-Rauchfahnen durchaus ein gewisses Interesse. Wie immer gilt: Alles hängt von der letztendlichen Breite des Starts ab und sollte diese tatsächlich in 1000 Kinos erfolgen, dann glaube ich, dass vor allem die Mitte des Landes für $5m/$20m sorgen könnten.

Wochenende 24 vom 16. Juni. 2017 – 18. Juni. 2017

  • Man muss es ganz klar sagen: „Cars 3“ gibt es nicht, weil die Autoren noch so viel zu erzählen hatten, vielmehr ist es das Resultat einer unglaublichen Erfolgsgeschichte in Sachen Merchandising. Wir reden hier von Summen im zweistelligen Milliardenbereich, deswegen ist es aus geschäftlicher Sicht keine Frage, dass ausgerechnet dieses Franchise bereits die dritte Runde für das einst auf Originalität bedachte Animationsstudio drehen darf. Schon Teil 2 der glubschäugigen Rennautos war der, inflationsbereinigt, schwächste Film für Pixar. Dies wurde später von „Arlo & Spot“ noch einmal dramatisch unterboten. In meinen Augen alles dem kreativen Verfall geschuldet, der mit der etwas anderen Ausrichtung des Studios einher ging. Trotz alledem sind die Cars-Filme, wie man es von den Animationskünstlern bei Pixar erwarten kann, solide Kinderfilme. Ich meckere hier auf recht hohem Niveau. Tatsächlich konnte speziell der Teaser zu „Cars 3“ mit seinem ungewohnt erwachsenen Ton für einiges Getuschel sorgen. Der Juni ist leider vollgepackt mit Animationsfilmen und Cars 3 liegt, etwas ungünstig, genau in der Mitte dreier Großproduktionen. Trotz aller Kritik glaube ich, dass da draußen noch immer eine Menge kleiner Jungs lebt, die es kaum erwarten kann zu erfahren, wie es mit Lightning McQueen und seinen rostigen Freunden weitergehen wird. $52m/$160m wären zwar nicht auf gewohntem Pixar-Niveau, aber immerhin kein weiterer Tiefpunkt für das Studio.
  • Auch 21 Jahre nach seinem Tod ist Hip Hop-Ikone Lesane Parish Crooks, besser bekannt als Tupac Shakur, noch nicht wirklich tot. Sein musikalisches Erbe lebt in vielen Fans, in vielen Musikstücken und in vielen Künstlern weiter. Nun erwacht er in der schon lange fälligen Biografie „All Eyez on Me“ auch auf der Leinwand zu neuem Leben. Der Film entstand unter der Regie des ehemaligen auf Hip Hop und RnB spezialisierten Musikvideo-Machers Benny Boom und befindet sich bereits seit 2011 in der Entwicklung, bis er schließlich bei Lionsgate zur Veröffentlichung landete. Interessanterweise wird Jamal Woolard, nachdem er bereits in der 2009 erschienenen Biografie „Notorious“ in die Rolle von The Notorious B.I.G. schlüpfte, diese hier erneut übernehmen. Zuvor genannter schlug sich seinerzeit zufriedenstellend, Lionsgate hofft aber sicher, eher auf den Spuren des unglaublich erfolgreichen „Straight Outta Compton“ anno 2015 zu wandeln. Um in diese Sphären vorzudringen, fehlt es mir noch am nötigen Hype, dennoch ist der Name Tupac Shakur noch immer ein Großer, sodass mich auch mehr als $24m/$55m nicht wirklich überraschen würden.
  • Ein wenig mehr Frauenpower gefällig? Könnt ihr haben. Sonys erstaunlich später Einstieg in das Sommergeschäft ist die Hangover-Variante „Girls Night Out“, von Frauen, mit Frauen, für Frauen. Nach dem letztjährigen Überraschungserfolg „Bad Moms“ hofft der Verleih nun in dessen Fahrwasser auf ein ähnliches Ergebnis. Besetzt wurde der Film mit einigen heißen Eisen des Genres. Als Bonus gibt es eine leicht deplatziert wirkende Scarlett Johansson, die mal wieder einen Ausflug in ein ihr eher fremdes Metier wagt. Nachdem „Baywatch“ zuletzt weit unter den Erwartungen blieb, wäre der Weg für einen größeren Comedyerfolg eigentlich geebnet, so ganz will mich der Trailer hier allerdings noch nicht überzeugen. Nun bin ich auch nicht unbedingt die Zielgruppe und Filme wie diese sind rar gesät. Deswegen muss Frau eben auf das wenige Material zurückgreifen, das ihr geboten wird. Die Klickzahlen bei Facebook haben mich überzeugt, dass der Film zumindest ein paar Wellen schlagen könnte und so hoffe ich für Sony auf sehr solide $20m/$65m.
  • Auf dem Rücken des Erfolges von „The Shallows“ bekommt auch der Hai-Thriller „47 Meters Down“, dessen Vertrieb im vergangenen Jahr kurz vor der DVD-Veröffentlichung gestrichen wurde, nun überraschend eine Kinoauswertung spendiert. Tatsächlich kamen wohl dennoch einige Kopien in den Handel, sodass  neugierige Fans des gesunden Hai-Horrors den Film bereits sehen konnten. Nachdem Entertainment Studios die Rechte im vergangenen Jahr erworben hatte, sprach man davon, den Film in 2500 Kinos starten zu wollen. Ob dies an diesem überfüllten Wochenende möglich ist? In Sachen Marketing hat sich noch nicht viel getan und obwohl der Trailer kein Ladenhüter ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser beklemmende Thriller große Wellen schlagen wird. Vielleicht reicht es ja irgendwie zu $5m/$12m.

Wochenende 25 vom 23. Juni. 2017 – 25. Juni. 2017

  • Im Trailer zu „Transformers: Ära des Untergangs“ war es bereits zu vernehmen: „Die Zeit der Transformers ist vorbei“. Wie so oft hat der Bösewicht aber auch hier nicht Recht behalten, denn 3 Jahre später stehen wir kurz vor dem Start des fünften Teils der Reihe: „Transformers: The Last Knight“. Wie der Titel verrät, entführt uns der Spezialist fürs Grobe, Michael Bay, diesmal ins Mittelalter und wird auch dort alles in die Luft jagen, was nicht niet- und nagelfest ist. Nachdem der Vorgänger von Kritikern vollends zerrissen wurde und ohne Hauptdarsteller Shia LaBeouf bereits einen größeren Rückgang beim Einspielergebnis verkraften musste, wird dieses Schicksal wohl auch Bumblebee und die letzten Ritter ereilen. Keine guten Voraussetzungen für das von Michael Bay anvisierte Transformers-Universum, das er aber nicht mehr als Regisseur begleiten wird. So sagt er zumindest heute. Wer also ein letztes Mal sehen möchte, wie der Meister sein beeindruckendes Roboter-Feuerwerk zündet, dem sei ans Herz gelegt, an diesem Wochenende ins Kino zu gehen. Die Erwartungshaltung scheint sich bisher noch sehr in Grenzen zu halten und so scheint die Zeit der Transformers, zumindest in den USA, tatsächlich langsam zu Ende zu gehen. Nachdem Teil 4 vom vorgezogenen Start Abstand nahm, wird der fünfter Aufguss wieder zum etablierten Start am Mittwoch zurückkehren und vielleicht noch einmal $85m(5T)/$180m einspielen.

Wochenende 26 vom 30. Juni. 2017 – 2. Juli. 2017

  • Ein weiteres Sequel leitet das stets vielbesuchte Independence Day Wochenende ein. „Ich: Einfach Unverbesserlich“, der erste Film aus Universals Animationsschmiede Illumination Entertainment, ebnete direkt den Weg, auf dem das Studio in den letzten Jahren fast zum bedeutendsten Produzenten von Animationsfilmen heranwuchs. Mit geringen Budgets und einer Menge schrägem Humor, haben die kreativen Köpfe in Kalifornien genau den Geschmack des kleinen-, aber auch des großen Publikums getroffen und liefern Hits am laufenden Band. Es wird wohl niemanden überraschen, dass der liebevolle Bösewicht Gru und seine Töchter, nach dem erfolgreichen Prequel „Minions“, auch in einer dritten Schurkengeschichte auftreten dürfen. „Ich: Einfach Unverbesserlich 3“ ist ohne Zweifel der am meisten erwartete Familienfilm des Jahres, das belegt auch eine Umfrage des Ticketanbieters Fandango. Ich glaube zwar, dass die Reihe ihren Zenit bereits überschritten hat, doch bei zusätzlichen $90m/$300m in den Kassen von Universal, wird man wohl kaum Kritik äußern wollen.
  • Amy Poehler ohne Tina Fey? Geht das denn überhaupt? In diesem Fall muss es gehen, denn statt dem wortgewandten Damen-Duo, gibt es in „Casino Undercover“ einen der größten Comedystars der letzten 15 Jahre an Poehlers Seite zu sehen: Will Ferrell. Am Einspiel seiner Filme lässt sich eindeutig ablesen, dass vor allem die familienfreundlichen Komödien besonders gut abschnitten. Alle Filme mit einem R-Rating blieben etwas dahinter zurück, deswegen verstehe ich nicht, weshalb New Line hier nicht auf diverse Schimpfworte verzichten wollte, um das R-Rating zu verhindern. Interessanterweise erinnert der Film ein wenig an „Date Night“ aus dem Jahr 2010, in dem Poehlers Freundin Tina Fey an der Seite von Steve Carell die Hauptrolle übernahm. Es wird also spannend werden zu beobachten, ob der Film mit der höheren Freigabe das Nachsehen haben wird, oder ob in dieser schweren Zeit für Komödien endlich mal wieder ein Durchbruch gelingt. Ich glaube zumindest, dass dies die erfolgreichste Komödie des Sommers werden könnte, die mit $27m/$100m immerhin den Status eines Blockbusters erreichen könnte.
  • Mit „Baby Driver“ begeben wir uns auf schwieriges Terrain in Sachen Box Office-Prognosen. Edgar Wright und seine kultige Blood-and-Ice-Cream-Trilogie wird von vielen Geeks verehrt, mich eingeschlossen. Genau das macht es aber so schwierig einzuschätzen, wie der Film beim restlichen Publikum ankommen wird. Schaut man in diverse Internetforen, ist die Erwartungshaltung groß, aber das war auch bei „Scott Pilgrim“ oder „Snakes on a Plane“ der Fall. Bereits im März durften sich viele Kritiker beim SXSW Film Festival  von der Qualität des Films überzeugen und versprechen, einstimmig, einen hervorragenden Film. Dennoch lässt mich das Gefühl nicht los, dass wir es hier mit einer ähnlichen Situation zu tun bekommen, der im letzten Jahr „The Nice Guys“ gegenüber stand. Der Kalender im Juni ist in meinen Augen einfach zu voll, um dem Film viel Platz zum Atmen zu geben, da hilft auch das Ausweichen auf den Mittwoch als Starttag wenig. Die Chancen für einen Kultlangläufer sind natürlich grundsätzlich gegeben und auch den starken Cast sollte man nicht außer Acht lassen, ich bleibe aber dennoch erst einmal vorsichtig. $17m(5T)/$45m würden immerhin Wrights erfolgreichsten Film bedeuten.
  • Das Original aus den 70ern war ein riesiger Erfolg, das Remake von 2005 ein mehr als solider Hit, weswegen an diesem überfülllten Wochenende ein erneuter Besuch im Örtchen Amityville wartet. So zumindest der aktuelle Stand. Ursprünglich für eine Veröffentlichung im Januar 2012 geplant, damals übrigens noch im „modernen“ Found Footage Stil, gab es seitdem unzählige Startverschiebungen, Prouktionsfirmen, Drehbücher und zu allem Übel auch noch ausführliche Nachdrehs. Bei den Weinsteins ist ja nun bereits seit geraumer Zeit der Wurm drin, aber so etwas hat man doch eher selten gesehen. Den ersten Trailer zum Film gab es schon 2014, mehrfach gab es vor den kurzfristigen Startabsagen sogar Werbespots im TV zu sehen. Unmengen an Geld rausgeworfen. Für nichts. Nun also soll es für „Amityville: The Awakening“ dieses Feiertagswochenende. Da man sich bisher nicht die Mühe gemacht hat, überhaupt einen aktuellen Trailer zu veröffentlichen, könnte die Verschieberitis durchaus weitergehen. Sollte der Film tatsächlich veröffentlicht werden, glaube ich nicht an mehr als $15m.

Puh. Das war eine Menge. Viel zu viel, wenn man mich fragt, aber das tut niemand. Alle Studios möchten im Sommer natürlich ihre teuer produzierten Blockbuster ins Rennen schicken, gerade, wo sich der Juni in den letzten Jahren sehr positiv entwickelt hat. Ich würde mir dennoch weiter wünschen, dass man, speziell mit qualitativ hochwertigen Filmen, auf andere Monate ausweichen würde, wo diese dann noch mehr Platz zur Entfaltung hätten. Hoffen wir für die Kinos, dass sich die Enttäuschungen in Grenzen halten und meine Prognose vielleicht sogar noch übertroffen werden kann.