Manchmal dauern die Dinge eben ein bisschen länger. Sechzehn Jahre nach dem ersten Teil, der damals zu einem Überraschungshit geworden ist, kam heuer die Fortsetzung in die Kinos. Bei The Blade Runner oder Independence Day hat es sogar noch wesentlich länger gedauert.
Man kann nicht sagen, dass der neue Titel nur so vor Originalität strotzt, schließlich wurde nur ein Vokal ausgewechselt, aber es gibt eine relativ witzige Erklärung dafür, die im Film genannt wird, denn der Titel heißt wie das Restaurant, das Kai betreibt. So lange mit dem Sequel zu warten, ist natürlich ein Risiko, denn inzwischen ist eine neue Generation von Kinogängern herangewachsen, die mit dem ersten Teil bestenfalls im Fernsehen in Berührung gekommen sind, was man an den Besucherzahlen merkt, die weit unter denen des Vorgängers bleiben. Dabei ist der Film nicht schlecht.
Lommbock
Stefan (Lucas Gregorowicz) arbeitet für die Firma seines zukünftigen Schwiegervaters in Dubai und möchte bald heiraten. Dummerweise hat er es versäumt, sich rechtzeitig die Papiere aus Deutschland schicken zu lassen, und muss nun für drei Tage nach Hause fliegen, um sie zu beschaffen. Natürlich wohnt er bei seinem Jugendfreund Kai (Moritz Bleibtreu), mit dem er einst einen mehr oder weniger schwunghaften Marihuanahandel aufgezogen hatte. Nach einer durchkifften Nacht wird Stefan plötzlich klar, dass sein Drogenkonsum in Dubai rechtliche Probleme nach sich ziehen könnte. Er beschließt, einige Zeit länger zu bleiben, bis das THC abgebaut ist, beschwindelt dafür seine Verlobte, schläft mit seiner Ex (Alexandra Neldel) und gerät dank Kai in einige haarsträubende Abenteuer …
Christian Züberts charmante Kifferkomödie von 2001 war damals ein Publikumshit und mauserte sich über die Jahre zum Kultfilm. Auch in der Fortsetzung geht es wieder um Drogen, wobei sie nun von Kais Stiefsohn gehandelt werden, der dadurch in Schwierigkeiten gerät, an die Kai und Stefan nicht ganz unschuldig sind. Kai spart auch diesmal nicht mit kruden Theorien und bizarren Geschichten, und viele ihrer damaligen Weggefährten wie Wotan Wilke Möhring, Antoine Monot jr. und Elmar Wepper sind ebenfalls mit dabei. So richtig viel schiefgehen kann damit also nicht.
Dennoch ist Zübert nicht der ganz große Wurf geglückt. Die Story ist etwas mager und hangelt sich von einer Episode zur nächsten, tappt dabei in ein paar Klischeefallen, umschifft zum Glück aber die meisten davon. Die Dialoge sind klasse und witzig, die Darsteller richtig gut aufgelegt, und es gibt jede Menge zu lachen. Der beste Gag kommt leider erst kurz vor Schluss, aber besser spät als nie.
Trotz einiger Schwächen ein durch und durch amüsanter Film, der vielleicht nicht das Zeug hat, Kult zu werden, aber auch noch in der Open-air-Saison für manch beschwingten Abend sorgen dürfte.
Der richtige Film für einen launigen Männerabend.
Note: 3+