Der Film der Woche und der stärkste Neustart sollte wohl ein vierter Teil werden, nämlich „Bibi & Tina – Tohuwabohu total“. Das Gegenprogramm für ein erwachsenes Publikum wird in der Verkörperung von Mark Wahlberg als taffer Polizist in dem Attentatsthriller „Boston“ angeliefert.
Die Hunde-Schmonzette „Bailey – Ein Freund fürs Leben“ scheint gegen „Bibi & Tina“ nur bedingt glücklich terminiert. Der größtenteils in Deutschland entstandene „A Cure For Wellness“ wird trotz des Screenings der ersten Dreiviertelstunde während der Münchner Filmwoche beim nun folgenden Kinostart keine hohen Wellen schlagen – nicht zuletzt, weil wohl jeder nach der ersten Filmhälfte trotz der bestechenden Bilder genauso ratlos zurück gelassen wurde wie er zuvor die Säle des Mathäser betreten hatte. In die undankbare Kategorie des Alibi-Starts fällt „Fist Fight“, während „Lion“ noch kurz vor der Oscarvergabe bei uns in Stellung gebracht wird und gerne auf den Spuren von „Slumdog Millionär“ wandeln würde. Doch die Chancen stehen eher schlecht, was im Übrigen auch für den zwischen all den Oscar-Filmen entsprechend unglücklich platzierten „Neruda“ gilt.
Bibi & Tina – Tohuwabohu total
Nach dem vierten Teil soll nun Schluss sein mit den Kinoabenteuern der beiden Mädels. Schade für die weiblichen Pre-Teen- und Teenie-Fans und natürlich für die Kinobetreiber, denn der letzte Film lockte immerhin insgesamt zwei Millionen Besucher in die Abspielstätten. Davon waren es am ersten Wochenende inklusive Previews bereits 450.000. Guckt man sich den Internet-Buzz an, so scheint es alles andere als sicher, dass der vierte Teil ähnlich erfolgreich wird. Es sieht eher danach aus, als hätte die Filmreihe ihren Zenit bereits überschritten, sodass die Erwartungen etwas heruntergeschraubt werden sollten.
Boston
Dass „Patriot’s Day“ in Zeiten wie diesen kein so glücklicher Titel für einen amerikanischen Film ist, der sich um den Bombenanschlag während des Boston-Marathons dreht, hat der deutsche Verleih erkannt und dem Kind relativ kurzfristig einen neuen Namen gegeben. Stellt sich die Frage, ob dies viel nützen wird, denn letztlich arbeitet sich dieser Actionthriller an einem zwar westlich-universellen, trotzdem zugleich durch und durch amerikanischen Thema ab. Ein Blick auf die Internet-Indikatoren untermauert diese Einschätzung, sodass die zu erwartenden Zahlen deutlich unter den schon schwachen von „Deepwater Horizon“ liegen werden, der vor einigen Wochen ebenfalls mit der Regie/Darsteller-Kombo aus Peter Berg und Mark Wahlberg beim gleichen Verleih ins Rennen gegangen war.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.