Die ersten Tage in Berlin liegen bereits hinter uns, und wenn ich erst jetzt darüber berichte, dann nicht so sehr deswegen, weil wir so wahnsinnig beschäftigt gewesen sind (was sogar stimmt), sondern weil nicht viel Erwähnenswertes passiert ist. Den Donnerstag verbrachten wir weitgehend mit der Anreise mit der Bahn, die aufgrund einer Verkettung seltsamer Zufälle und kosmischer Fügung sogar beinahe pünktlich ankam. Danach trafen wir uns mit einem befreundeten Produzenten zum Essen in einem zypriotischen Restaurant, das leckere griechische Hausmannskost servierte.
Berlin ist … nun ja, eben Berlin. Verdammt kalt im Februar, mit schneidenden Ostwinden, die einen zu endlos vielen Schichten Kleidung zwingen und mit ständig kalten Händen und Ohren. Vermutlich begegnen wir hier auch Millionen gefährlicher Grippeviren, weswegen wir nur mit Desinfektionsgel aus dem Hotel gehen. Ansonsten ist es überall voll, seltsamerweise nur nicht auf den Straßen, und an allen Ecken hört man fremde Sprachen, aber sehr wenig Deutsch. Wenn man die Augen schließt, ist man in London, Paris oder Madrid, gelegentlich sogar in Helsinki, und das liegt nicht nur an den Temperaturen.
Am Freitag war ich den ganzen Tag mit einer Projektbesprechung beschäftigt. Da man über ungelegte Eier nicht gackern soll, verrate ich an dieser Stelle nichts über die neue Geschichte. Erwähnenswert ist vielleicht noch unser abendlicher Besuch bei einem gemütlichen Italiener in der Nachbarschaft, der einen ausgesprochen köstlichen Oktopus-Salat und eine vorzügliche Pizza zubereitet hat.
Der Samstag war mehr oder weniger eine Wiederholung des Vortags, nur mit dem Unterschied, dass es sich diesmal um das Treffen mit einem anderen Produzenten und ein weiteres Projekt ging, das im Moment noch sehr vage erscheint, aber interessante neue Möglichkeiten auch außerhalb Deutschlands eröffnet. Nun ja, wir werden sehen.
Weil ich aber nicht nur in der Stadt bin, um neue Geschichten zu entwickeln, sondern auch um Filme zu sehen, habe ich mir in einer Schaffenspause in den Hackeschen Höfen 20th Century Women angesehen, der bei uns Mitte Mai erscheinen wird. Tolles Schauspielerkino mit einer gut aufgelegten Annette Benning und den nicht minder wunderbaren Kolleginnen Elle Fanning und Greta Gerwig. Eine ausführliche Kritik dazu folgt wie immer zum Start.
Kulinarisch entfernten wir uns an diesem Tag von Europa und kehrten bei einem Vietnamesen ein paar Häuser von unserem Hotel entfernt ein. Die Pho Suppe war vorzüglich, aber auch die – unaussprechlichen – Hauptgerichte waren allesamt superlecker. Bis zum Ende der Woche werden wir wohl noch einmal wiederkommen …
Am Sonntag stand zum Glück nicht allzu viel auf dem Programm. Abermals sahen wir einen Film: Wilson startet bei uns erst im August, was diese frühe Sichtung zu einem besonders exklusiven Erlebnis machte.
Weil wir danach Hunger hatten, kehrten wir in einem Steakhaus ein, um dort einen Chicken-Burger mit Erdnusssauce zu essen, der allerdings nur so mittelprächtig war. Der Trend zu ausgefallenen Burgern scheint also auch gerade über die Hauptstadt zu schwappen.
Leider war der Himmel über Berlin die ganze Zeit über wolkenverhangen und bleigrau, so dass wir noch keine Fotos gemacht haben, die man veröffentlichen könnte. Vielleicht holen wir das in den nächsten Tagen nach – die sind jedoch auch vollgepackt mit Terminen …