Eine Woche nach dem „Fifty Shades“-Sequel gehen mit „T2 Trainspotting“ und „John Wick: Kapitel 2“ zwei weitere zweite Teile neu an den Start. Doch warum müssen diese Fortsetzungen, die beide ein ähnliches, in erster Linie männliches Publikum ansprechen, ausgerechnet gegeneinander am selben Wochenende antreten?
Mit „Fences“ fädelt sich ein weiterer Film auf die Kette der im Wochenabstand startenden Oscar-Anwärter auf – der es thematisch bei uns jedoch schwer haben wird. Oscar-Nominierungen erhoffte man sich wohl auch von „Elle“, doch übrig geblieben ist nur eine für Isabelle Huppert als Beste Hauptdarstellerin. Dafür ist Regisseur Paul Verhoeven als Berlinale-Präsident derzeit medial gut vertreten. Ebenfalls passend im Vorfeld der Oscar-Verleihung am 26. Februar startet der weltweit hoch gelobte Animationsfilm „Mein Leben als Zucchini“ nun auch bei uns. Hingegen etwas lieblos (und entsprechend fast chancenlos) in die Kinos gebracht wird das deutsche Remake „Schatz, nimm du sie“ der französischen Komödie „Mama gegen Papa“, während die Philip Roth-Verfilmung „Empörung“ nach ihrem Flop in den USA im vergangenen Sommer bei uns nur einen verspäteten Alibi-Start bekommt.
John Wick: Kapitel 2
Der erste Film konnte an einem ähnlichen Starttermin vor zwei Jahren immerhin insgesamt mehr als 400.000 Besucher in die deutschen Kinos locken und war ein kleiner Überraschungserfolg. Auf diesem soliden Fundament baut nun das Sequel auf und wird zumindest auf Basis der Internet-Indikatoren die Nase vor der eine ähnliche Zielgruppe anvisierenden „Trainspotting“-Fortsetzung haben. Die 170.000 Besucher, die „John Wick“ bei seinem ersten Kinoeinsatz zum Start verzeichnen konnte, wird der zweite Teil daher deutlich übertreffen.
T2 Trainspotting
Und da wäre ein weiteres dieser in den vergangenen Jahren so zahlreichen, verspäteten Sequels: Fast 21 Jahre liegen zwischen dem ersten Film und dieser Fortsetzung, die zudem gegen „John Wick: Kapitel 2“ noch ungünstig terminiert scheint. Da muss die Berlinale-Premiere noch ordentlich für gesteigertes Netz-Interesse sorgen, damit diese inhaltlich wenig inspirierende Fortsetzung mit dem verwirrenden „Terminator“-Titel auch nur in die Nähe der über eine Million Gesamtbesucher des ersten Films kommt.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.