Nach der netten Warner Bros.-Party letzte Nacht ging es zum Glück nicht ganz so früh los – müde waren wir alle dennoch, und das kalte, blaue Licht in Saal 6 ließ uns alle noch ein weniger blasser aussehen …
Der Disney Filmverleih weckte uns jedoch gleich wieder auf, zuerst mit einem Show Reel, in dem Ausschnitte von alten und neuen Hits kombiniert wurden, und dann mit einer Reihe von Ausschnitten und Trailern zu den sieben Filmen, die sie heuer starten (von Star Wars – The Last Jedi gab es leider kein Material). Das waren:
Die Schöne und das Biest: vom Animationsfilm auf die Bühne auf die Leinwand; die acht Minuten, die wir sehen durften, versprechen ein buntes, märchenhaftes Musical, bei dem die Herzen schmelzen
Guardians of the Galaxy Vol 2: die präsentierte Szene weckte Erinnerungen an den ersten Teil und weckte die Vorfreude auf das neue Abenteuer – ich freu mich drauf!
Pirates of the Caribbean – Salazars Rache: nach dem letzten Film schien ein wenig die Luft aus dem Franchise raus zu sein, aber die Szene und die Ausschnitte, die wir gesehen haben, lassen hoffen, dass der neue Teil wieder so viel Spaß macht wie der erste – und Kaya Scodelario ist definitiv eine Bereicherung
Cars 3 – Evolution: neue Autos, neue Rennen
Thor Ragnarok: die Götterdämmerung hat begonnen, und Hulk ist auch mit dabei
Coco: Pixars Weihnachtsfilm beschäftigt sich mit dem Dia de los Muertes und entführt einen kleinen Mexikaner in das Reich der Toten
Werk ohne Autor: Florian Henckel von Donnersmarck stellte zusammen mit seinen Produzenten seinen neuesten Film vor, in dem es um die Karriere eines fiktiven Malers in Nachkriegsdeutschland geht – ein packendes Drama mit Tom Schilling in der Hauptrolle
Der Universum Filmverleih begann seine Tradeshow mit dem bekannten Trailer zu Hacksaw Ridge, der dank seiner Oscarnominierungen gerade in aller Munde ist. Danach folgten eine ganze Reihe von Trailern und Ausschnitten zu den vielen Highlights des Programms.
Hexe Lilli rettet Weihnachten: eine Neuverfilmung, aber ein alter Drache; Michael Mittermeier spricht wieder den putzigen Hausdrachen Hektor und lieferte auch gleich eine humorvolle kleine Performance ab
Die Häschenschule – Jagd nach dem goldenen Ei: Zeichentrickverfilmung des Kinderbuchklassikers
Käpt’n Sharky: ein Animationsfilm über einen kleinen Piraten
Hereinspaziert!: das Team von Monsieur Claude und seine Töchter hat eine weitere schräge Culture Clash-Komödie gedreht
Arthur & Claire: Josef Hader fährt zum Sterben nach Amsterdam und verbrüdert sich unerwartet mit einer Gleichgesinnten
Simpel: Frederik Lau will seinen geistig behinderten Bruder (David Kross) vor dem Heim bewahren – berührend und witzig
Renegades – Mission of Honor: Actionfilm vom Taken-Team
Sum 1: ein deutscher Science Fiction Film, dessen kurzer Ausschnitt nur wenig verriet
Overdrive: zwei Brüder stehlen Autos und liefern sich heiße Verfolgungsjagden; für das Publikum von Fast and Furious
Ein Kuss von Béatrice: melodramatisch angehauchte französische Komödie mit Catherine Deneuve und Catherine Frot
Miss Sloane: Jessica Chastain legt sich in dem Thriller mit der Waffenlobby an – eindringlich
The Circle: Emma Watson in der Bestsellerverfilmung nach Dave Eggers; der Stoff ist aktueller denn je
Lion: anrührendes, oscarnominiertes Drama mit Dev Patel
Valerian – Stadt der tausend Planeten: auf die Verfilmung der legendären Comicreihe, die schon Star Wars und Das fünfte Element beeinflusste, haben die Fans lange gewartet; der Luc Besson-Film sieht großartig aus, für mich ist es einer der Top-Filme des Jahres
Nahtlos ging es von der Universum Film zum Verleih Square One über, der ebenfalls eine Reihe neuer Trailer zu präsentieren hatte:
Verleugnung: spannender Thriller mit Rachel Weisz, die sich in den Neunzigern einen Prozess mit einem bekannten Holocaust-Leugner liefert
Churchill: das Bio Pic konzentriert sich auf die Zeit kurz vor dem D-Day, und Brian Cox spielt die Titelfigur beängstigend gut
Midnight Sun: Melodrama um einen kranken Teenager und die erste Liebe mit Patrick Schwarzenegger
Amityville – The Awakening: ein neuer Horrorfilm über das berühmteste Spukhaus Amerikas
The Man with the Iron Heart: erzählt wird die Geschichte des Attentats auf SS General Heydrich
Rebel in the Rye: Bio Pic über Kultautor J.D. Salinger
Billionaire Boys Club: der Film handelt von betrogenen Betrügern in der Achtzigern und erinnert ein wenig an Wolf of Wall Street oder Bret Easton Ellis
Breathe: das Regiedebüt von Andy Serkis erzählt die unglaubliche Geschichte eines an Polio erkrankten und fast vollständig gelähmten Mannes (Andrew Garfield), der sich zurück ins Leben kämpft; beeindruckend
Nach einer sehr kurzen Pause ging es weiter mit einem Zusammenschnitt alter und neuer Paramount-Filme. Danach folgten ebenfalls Trailer und Ausschnitte zu:
Monster Trucks: Monster zu Motoren, lautet das Motto des Films
Rings: schon beim Mittagessen konnte man eine weiß gekleidete junge Dame mit unvorteilhaft ins Gesicht gekämmtem Haar beobachten, die durch die Menge schlurfte. Wie sich herausstellte, war es keine Besucherin mit exzentrischer Frisur, sondern ein Marketinggag. Die gezeigten acht Minuten waren allerdings viel gruseliger als die junge Frau …
Fences: zwei Ausschnitte reichten, um die Dramatik des Stücks und die hohe Schauspielkunst von Denzel Washington und Viola Davis unter Beweis zu stellen
Ghost in the Shell: eine weitere Verfilmung einer Geschichte mit Kult-Charakter, auf die ich mich freue
The Bye Bye Man: ein Horrorfilm, der in den USA gut lief
Baywatch: Verfilmung der Kultserie mit einem Schuss Selbstironie
Transformers – The Last Knight: als wir schon fast dachten, das Franchise sei beendet, legt Michael Bay einen weiteren Film vor, der seinen Vorgängern in punkto Tempo und Action in nichts nachsteht
Zum Abschied gab es Geschenke: XXX-Tattoos zum Aufkleben, ein Tranformers-Trinkglas sowie die Blue Ray von Transformers – Ära des Untergangs, After Sun Lotion (passend zu Baywatch), ein Fläschchen Jägermeister (auch XXX) sowie ein neckisches Kondom in einer Ring-Verpackung
Nach einem kleinen Imbiss – meine erste Currywurst seit mindestens zwanzig Jahren war trotz meiner tendenziellen Abneigung gegen Curry ziemlich lecker – ging es schließlich weiter mit StudioCanal, deren Tradeshows immer auch ein bisschen wie ein Kindergeburtstag sind – nur mit Alkohol. Diesmal gab es zur Feier der 14 Oscarnominierungen für La La Land leckeren Hugo und dazu ein Luftschlangenbombardement, das nicht ganz ohne Folgen blieb. Zur Erheiterung des Publikums führte der Versuch, eine Luftschlange von der Decke zu holen, zu einem running gag …
Nach einer filmischen Liebeserklärung begann die Trailershow:
Sieben Minuten nach Mitternacht: bildgewaltige Verfilmung eines wunderschönen und tieftraurigen Jugendbuchs; sehenswert
Boston: zu sehen war ein extrem spannender Ausschnitt, der Lust auf mehr macht
Die Frau im Mond: französische Bestsellerverfilmung mit Marion Cotillard als untreue Ehefrau
Gauguin: Bio Pic über den berühmten Maler in seinem pazifischen Paradies
Der Wein und der Wind: dramatische und sehenswerte Geschichte über drei Geschwister, die sich um das Weingut ihrer Familie streiten
Gold: Matthew McConnaughey findet eine Goldmine und wird plötzlich reich
Bigfoot Junior: amüsanter Kinderfilm
Terminator 2 3D: ein Vierteljahrhundert nach seiner Erstaufführung kommt der Klassiker in 3 D zurück auf die große Leinwand
Gimme Danger: Doku über Iggy Pop und The Stooges
Song to Song: Terrance Malicks neuer Film handelt von Musikern in Texas
Granite Mountain: packender Actionfilm nach einer wahren Begebenheit über Feuerwehrmänner, die einen der schlimmsten Waldbrände aller Zeiten bekämpfen
American Assassin: nach einem persönlichen Verlust lässt sich Dylan O’Brien zum Elitekämpfer ausbilden
Schloss aus Glas: packendes Familien- und Beziehungsdrama mit Brie Larson, das ein wenig wirkt wie die Fortsetzung von Captain Fantastic
Stronger: anders als Boston beleuchtet der Film das Schicksal eines der Opfer des Attentats; Jake Gyllenhaal spielt einen Mann, der dabei beide Beine verlor und sich zurück ins Leben kämpfte
Wunder: Julia Roberts als Mutter eines Kindes mit entstelltem Gesicht, das sich nur eines wünscht – ein normales Leben; berührendes Motivationsdrama
Power Rangers: gezeigt wurde ein längerer Ausschnitt, der zeigt, wie die jungen Helden an ihre Kräfte kommen, und richtig viel Spaß macht
Madame: weil sie einen vierzehnten Gast für ihre Party braucht, bittet Madame (Toni Collette) ihr Dienstmädchen zu Tisch; prompt verliebt sich einer ihrer anderen Gäste in sie und stiftet dadurch reichlich Verwirrung; sah sehr charmant und witzig aus
Ein Goodie Bag gab es natürlich auch, daran waren neben der Verleihstaffel eine coole 3 D-Brille im Stil der Sonnenbrille des Terminator, eine Power Bank (Power Rangers), zwei Blue Rays (von Heidi und der Beatles-Doku Eight Days a Week) sowie der Roman Schloss aus Glas von Jeannette Walls
Die Fox überraschte uns mit dem Live-Auftritt der Schlagersängerin Linda Lehmann, die von zwei Tänzern begleitet über die Bühne wirbelte und ihren größten Hit zum Besten gab. Natürlich gibt es Linda nur im Film – Unter deutschen Betten – und wird gespielt von Veronika Ferres, die ihre Sache ausgesprochen gut gemacht und sehr viel Selbstironie an den Tag gelegt hat. Kompliment dafür!
Zu sehen waren weniger Trailer, dafür viele längere Ausschnitte aus folgenden Produktionen:
Logan the Wolverine: schon der Trailer war überzeugend, doch die Ausschnitte setzten noch eins drauf – das war so spannend, dass man fast das Atmen vergessen hat …
Baby Boss: ein Siebenjähriger entdeckt, dass sein Baby-Bruder nicht nur sprechen kann, sondern von einer mystischen Baby-Fabrik (wer glaubt denn noch an den Klapperstorch?) in einer Undercover-Aktion damit beauftragt wurde, um die Zuneigung der Erwachsenen konkurrierende Welpen auszuschalten – rasantes, überdrehtes Animationsabenteuer
Von Majestic und Prokino wurden drei Trailer vorgestellt:
Wilde Maus: Josef Hader war fleißig und hat bei dieser Geschichte eines alternden Mannes, der plötzlich überflüssig zu sein scheint, nicht nur das Buch geschrieben, sondern auch Regie geführt
Ein Dorf sieht schwarz: eine weitere charmante Culture Clash-Komödie aus Frankreich; ein afrikanischer Arzt übernimmt in den Siebzigern eine französische Praxis auf dem Land
Tulpenfieber: Historienfilm über die erste Spekulationsblase im Holland des 17. Jahrhunderts
Alien: Covenant: die gezeigten 13 Minuten waren hochspannend und ziemlich blutig
A Cure for Wellness: ganze 45 Min. lang entführte uns die Fox in die geheimnisvolle Welt dieses Mystery-Thrillers von Gore Verbinski – man hätte gerne mehr gesehen