Es gibt so Wochenenden, da fragt man sich, ob die Branche eigentlich noch ganz richtig tickt. Denn wer kam auf die Schnapsidee, „Hacksaw Ridge“ und „Split“ gegen „Resident Evil: The Final Chapter“ antreten zu lassen? Ein ähnliches Duell ohne Gewinner findet parallel unter den deutschen Neustarts statt, wo die beiden Komödien „Mein Blind Date mit dem Leben“ und „Kundschafter des Friedens“ aufeinander treffen. Und auch das Familienpublikum soll nicht leer ausgehen: Für die Mädels kommt „Wendy – Der Film“, für die Jungs „Monster Trucks“ neu in die Kinos. Der Shootout an den Kinokassen möge beginnen!

Im Arthouse-Segment bietet sich ein ähnliches Bild: Es starten neu die prominent besetzte französische Komödie „Die feine Gesellschaft“, das mit Oscar-Ambitionen augestattete Biopic „Jackie“ sowie die Wim Wenders-Romanadaption „Die schönen Tage von Aranjuez“. Und sie alle treffen auf bereits gut gefüllte Kinos mit ebenso gut laufenden Filmen wie „La La Land“ oder „Manchester by the Sea“.

 

Resident Evil: The Final Chapter

Die Marke ist bestens bekannt, dies belegen nicht nur die über zehn Millionen deutschen Facebookfans der Zombiesaga. Die werden nun sicherlich nicht allesamt die Kinos stürmen, denn dafür ist der Buzz auf den anderen Kanälen zu schwach – was dafür spricht, dass die Filmreihe ihren Zenit als Publikumsmagnet bereits überschritten hat. Mit etwas mehr als 250.000 Besuchern inklusive Previews zum Start und knapp 700.000 in summa schrieb zudem der letzte Teil vor mittlerweile gut vier Jahren nicht gerade berauschende Zahlen. Vor dem Hintergrund der angespannten Konkurrenzsituation im Gesamtmarkt wären ähnliche Werte für dieses letzte Kapitel um die taffe Zombiejägerin Alice schon als Erfolg zu werten.

 

 

 

 

 

 

Split

Den augeprägtesten Buzz unter den Neustarts im Netz hat erstaunlicherweise der neue Schizophreniethriller von M. Night Shyamalan. Daran nicht ganz unschuldig sind wohl auch die beiden Social Movie Nights in Hamburg und Berlin mit Besuch des Regisseurs und seiner beiden Hauptdarsteller. Der letzte Film des Filmemachers, “The Visit”, erreichte bei uns über eine halbe Million Zuschauer und war somit ein veritabler Comebackerfolg für den davor doch sehr unglücklich agierenden Shyamalan. Trotz des nicht ganz idealen Starttermins sollten die 150.000 Besucher, die “The Visit” an seinem Auftaktwochenende in die Kinos lockte, diesmal getoppt warden.

 

 

 

 

 

 

Hacksaw Ridge

Diese bereits von vielen Seiten gelobte Regiearbeit von Mel Gibson wurde im Schatten der Bekanntgabe der Oscarnominieriungen terminiert, da man sich erhofft, so noch etwas mehr Aufmerksamkeit für diesen Kriegs/Antikriegsfilm zu erregen. Denn erfahrungsgemäß tun sich solche Genrewerke bei uns eher schwer. Blickt man ins Netz, so hat der Film diesen zusätzlichen Nominierungsschub auch bitter nötig, denn bisher ist der Buzz um den Titel sehr schwach. Mehr als 50.000 Besucher an diesem viel zu überfüllten Startwochenende wären schon ein Erfolg.

 

 

 

 

 

 

Monster Trucks vs. Wendy – Der Film

Mädchen gegen Jungs lautet dieses Duell. Darf man den Internet-Indikatoren Glauben schenken, wird das männliche Geschlecht diesmal das (umsatz)stärkere sein. Trotzdem sollte man von beiden Filmen keine Wunderdinge erwarten – erst recht nicht in diesen kompetitiven Zeiten im Familienfilmbereich. Sollte einer der beiden Filme die Schallmauer von 100.000 Besuchern am Startwochenende durchbrechen, wäre dies schon ein kleines Wunder.

Wendy:

 

 

 

 

 

Monster Trucks:

 

 

 

 

 

 

Mein Blind Date mit dem Leben vs. Kundschafter des Friedens

Bei beiden Komödien hält sich der Internet-Buzz stark in Grenzen. Auf sehr niedrigem Niveau ein wenig die Nase vorn hat erwartungsgemäß der auf ein jüngeres Publikum zugeschnittene Titel mit Kostja Ullmann. Da sich die deutschen Produktionen gegenseitig Zuschauer wegnehmen, werden beide ihr Potenzial am Startwochenende und auch danach nicht voll entfalten können. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Ladypreviews und einer höheren Kopienzahl wird „Mein Blind Date mit dem Leben“ mit maximal 100.000 Besuchern am Wochenende eröffnen, während die „Kundschafter des Friedens“ deutlich unter dieser Marke bleiben werden.

 

 

 

 

 

Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.

Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.