Mit „The Great Wall“ kommt die angeblich zukunftsweisende, chinesisch-amerikanische Blockbuster-Koproduktion nach ihrem überzeugenden vorweihnachtlichen Start im Reich der Mitte bei uns nun einen Monat vor dem US-Start in die Kinos. Dort schon über Weihnachten semi-erfolgreich angelaufen ist die Komödie „Why Him?“, die nun ebenfalls ihr Glück bei uns versucht.
Auch an der Familienfilmfront gibt es Nachwuchs: Der Realfilm „Bob, der Streuner“ tritt gegen den Animationsfilm „Ballerina“ an. Ein nicht sehr glückliches Aufeinandertreffen, das man durch eine geschicktere Terminierung hätte vermeiden können.
Gleich drei hochkarätige Arthouse-Filme gehen an diesem Wochenende neu an den Start: Die deutsche, mit Lars Eidinger prominent besetzte Komödie „Die Blumen von gestern“ von Chris Kraus und das amerikanische Krimidrama „Hell or High Water“ mit Jeff Bridges in der Hauptrolle. Wenngleich inhaltlich sehr unterschiedlich, scheinen beide gegen das hochgelobte Musical „La La Land“ etwas unglücklich terminiert.
Mit der Komödie „Die Hollars“ und dem Drama „Mr. Church“ gibt es außerdem noch zwei lustlose Alibi-Starts.
The Great Wall
So sieht also (zumindest teilweise) die Zukunft des Hollywood-Blockbuster-Kinos aus: Da sich in China noch richtig Geld verdienen lässt, wird es in den kommenden Jahren wohl mehr von diesen amerikanisch-chinesischen Koproduktionen geben, von denen diese hier ein erster Prototyp ist. Mit dem Hollywoodstar Matt Damon prominent besetzt, spielt die Geschichte an der Großen Mauer in China. Der Internet-Buzz um dieses Historien-Fantasy-Epos ist nicht überragend, aber dennoch ausgeprägt. Verglichen mit ähnlich gelagerten Filmen müssten jahreszeitenbedingt Besucherzahlen von um die 400.000 am Startwochenende drin sein.
Why Him?
Eine klassische Hollywood-Komödie für ein breiteres Publikum gab es lange nicht in unseren Kinos, daher könnte diese hier durchaus auf gesteigertes Interesse stoßen, wenngleich sie mit James Franco und Bryan Cranston nicht sonderlich prominent besetzt wurde. Dass der Verleih nicht viel auf den Film gibt, merkt man nicht zuletzt daran, dass er ihm keinen deutschen Titel spendiert hat, was sonst in dem Genre ja durchaus üblich ist und sich hier durchaus angeboten hätte. Zwar sehen die Internet-Indikatoren nicht sonderlich viel versprechend aus, trotzdem sind um die 200.000 Besucher zum Start zu erwarten.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.