Buzzometer vom 05. Januar 2017

Der erste Starttag im neuen Jahr gibt sich eher bescheiden. Mit der topbesetzten SciFi-Romanze „Passengers“ und der französischen Komödie „Plötzlich Papa“ kommen nur zwei, noch dazu angenehm gegensätzliche Filme als Breitenstarts neu in die deutschen Kinos.

Zwei hochkarätige Arthouse-Titel gehen diese Woche an den Start, die jedoch beide nur ein sehr überschaubares Publikum ansprechen werden: „Die Taschendiebin“ ist der neue Film des koreanischen „Oldboy“-Regisseurs Park Chan-wook, während „Der glücklichste Tag im Leben des Olli Mäki“ finnisches Kino in Schwarzweiß und bester Karusmäki-Tradition zelebriert.

 

Passengers

Besetzt mit den beiden derzeit angesagtesten Hollywood-Stars Jennifer Lawrence und Chris Pratt, besitzt diese SciFi-Thriller-Romanze zumindest auf dem Papier das Potenzial zu einem Blockbuster. Trotzdem ist der Film in den USA über das prestigeträchtige Weihnachtswochenende unter Erwartungen geblieben, was auch an der ungünstigen Positionierung gegen den vom Genre her sehr ähnlich gelagerten „Rogue One“ in der zweiten Woche liegen kann. Bei uns haben es solche SciFi-Stoffe generell nicht ganz leicht und auch der Internetbuzz macht nicht gerade Mut. So sind Besucherzahlen zum Start zu erwarten, die im Bereich von 150-200.000 liegen und damit denen vom ähnlich gelagerten und beim gleichen Verleih gestarteten „Arrival“ entsprechen.

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Plötzlich Papa

Am exakt selben Tag vor fünf Jahren trat „Ziemlich beste Freunde“ in Deutschland seinen Siegeszug bis zum Durchbrechen der Neun-Millionen-Besuchermarke an. Da die Branche bekanntlich auf abergläubische Weise an starttermingebundene Erfolgswiederholungen glaubt, startet in diesem Jahr erneut eine französische Komödie mit Omar Sy in der Hauptrolle. Der Blick auf die Internet-Indikatoren fällt jedoch nicht sonderlich viel versprechend aus – trotz aufwändiger Deutschlandpremiere vor Weihnachten in Berlin. Dies schließt natürlich nicht aus, dass diese Komödie das Potenzial zu einem mundpropagandabefeuerten Sleeperhit besitzt, zum Start dürften jedoch nicht mehr als 80.000 plötzliche Papas in den Kinos auftauchen.

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Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.

Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.