An diesem ersten Novemberwochenende gibt es eine kleine Verschnaufpause bei den Neustarts. Mit der deutschen Komödie „Willkommen bei den Hartmanns“ und der Tini-Teenie-Schmozette „Violettas Zukunft“ kommen zwei nur auf den ersten Blick eher schwache Titel neu in die Kinoprogramme.
Mit „Pettersson & Findus: Das schönste Weihnachten überhaupt“ kommt das Sequel diesmal im Herbst in die Kinos. Der Vorgänger schaffte im Frühling vor zwei Jahren in summa immerhin 700.000 Besucher, doch bei der derzeit so kompetitiven Marktlage im Familienfilmbereich ist es trotz der bekannten Vorlage eher unwahrscheinlich, dass der zweite Teil ähnlich erfolgreich wird.
Zwar schreibt mit „Tschick“ ein Jugendfilm gerade sehr ordentliche Besucherzahlen, doch der ähnlich gelagerte, jedoch nicht auf einer Romanvorlage basierende „Morris aus Amerika“ wird eher den Trend bestätigen, dass es Filme für ein primär jugendliches Publikum schwer haben bei uns. Zumal er gegen „Tini: Violettas Zukunft“ unglücklich terminiert wirkt.
An ein erwachsenes Arthouse-Publikum richten sich die beiden französischen Produktionen „Die Tänzerin“ und „Die Ökonomie der Liebe“ sowie Natalie Portmans Regiedebüt „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis“. Alle drei Filme werden es gleichermaßen schwer haben in dieser derzeit gut gefüllten Marktnische.
Mit Senta Berger und Heiner Lauterbach auf der einen und Elyas M’Barek und Florian David Fitz auf der anderen Seite bietet diese deutsche Altstar-Komödie ein illustres Ensemble für alle Altersklassen. Regisseur Simon Verhoeven hat bisher mit den beiden „Männerherzen“-Filmen (Teil 1 mehr als 2,1 Millionen Besucher, Teil 2 mehr als 1,3 Millionen) ein gutes Händchen im komischen Fach bewiesen. Nun hat der Münchner Regisseur sich des nicht mehr ganz so aktuellen Flüchtlingsthemas angenommen und vor diesem Hintergrund eine bissige Gesellschaftssatire gedreht. Der Netz-Buzz hat eine ähnliche Qualität wie der zu „SMS für dich“ beim gleichen Verleih, sodass auch ähnliche Besucherzahlen von um die 200.000 inklusive Previews zum Start zu erwarten sein werden.
Die argentinische Telenovela – oder in diesem Fall wohl besser Teenie- oder Tininovela – ist ein Dauerbrenner auf dem Disney Channel und spricht dort in erster Linie ein junges, weibliches Publikum an. Das Interesse am dazugehörigen Spielfilm ist trotz der engen Zielgruppe im Netz relativ stark ausgeprägt. Ein Vergleich mit anderen Filmen ist in diesem Fall schwierig, trotzdem dürften um die 100.000 vor allem wohl Teenagerinnen am ersten Wochenende die Säle füllen.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.