Heute war ein Reisetag. Wir verließen Las Vegas schon kurz nach acht Uhr, um weiter zum Hoover Dam (Video) zu fahren. Verglichen mit den letzten Besuchen, ist der Wasserspiegel noch weitere Meter gesunken, so dass bereits einige Außenbereiche der Anlage trocken liegen. Die Sicherheitsvorkehrungen waren noch strenger, aber zum Glück sind wir weiß und unauffällig, sonst hätte man unser Auto genauso durchsucht wie das der Latinos vor uns. Am liebsten hätte ich etwas zu dieser Diskriminierung gesagt, aber dann wären wir erst recht gefilzt worden…
Mittlerweile ist auch die Brücke über dem Damm fertig, und man kann sie sogar als Fußgänger überqueren. Wir hätten es – trotz Höhenangst – sogar versucht, aber leider verpassten wir die richtige Abzweigung und hätten einen großen Umweg in Kauf nehmen müssen. So bleibt wenigstens etwas, worauf man sich freuen und wovon man nachts träumen kann.
Die Landschaft direkt hinter dem Hoover Dam war noch genauso trostlos wie ich sie in Erinnerung hatte. Kurz vor Kingman jedoch änderte sich das, alles wurde erstaunlich grün, als hätte es kürzlich geregnet. In dem kleinen Kaff haben wir uns dann ein frühes amerikanisches Mittagessen (Burger) gegönnt, bevor es weiter ging nach Flagstaff.
Dieser Teil Arizonas ist landschaftlich wirklich sehr reizvoll, grüne, leicht bewaldete Hügel säumen den Weg, und hohe Berge ziehen sich am Horizont entlang. Flagstaff hat eine sehr überschaubare historische Altstadt, die – entgegen den Beteuerungen des Reiseführers – nur bedingt einen Besuch wert ist. Es gab immerhin einige nette Restaurants und kleine Läden zum Stöbern, aber wir wollten weiterfahren.
Am Nachmittag erreichten wir endlich Sedona. Der Weg dorthin führt durch ein tiefes Tal, das uns sehr an Chiricahua erinnert hat, das südöstlich von Tucson liegt. Die Farben der Felsen wechseln von einem Grau-Braun langsam in sämtliche Schattierungen von Rot, was im Kontrast zu den üppigen Wäldern ringsum sehr pittoresk wirkt. Der Ort selbst ist nicht sehr groß, liegt aber mitten in einem bewaldeten Tal, und da die Häuser alle ocker, braun oder mattrot sind, fallen sie in der Landschaft fast gar nicht auf. Anhand der Anzahl der Hotels, Motels und Restaurants kann man schnell erkennen, dass die Stadt vom Tourismus lebt. Daneben gibt es aber auch unzählige Massagesalons, Akkupunkteure an jeder Ecke sowie mehr Wahrsager und Handleser als Hot Dog-Stände. Sedona gilt nämlich nicht nur als Wandereldorado, sondern auch als ein Zentrum großer Spiritualität. Irgendwo hier in der Nähe wurden vor ca. 30 Jahren besondere Energiekreise entdeckt, die eine wohltuende Wirkung auf den Menschen haben sollen. Ich fühle mich nach wie vor unverändert, überlege aber, ein Foto von meiner Aura machen zu lassen, wenn ich schon mal hier bin…
Am späten Nachmittag erreichten wir unser Hotel, das etwas abseits von Sedona, in der Nähe von Oak Creek Canyon liegt, einem weiteren Naturpark mit wunderschönen Felsformationen. Entsprechend hübsch ist der Blick von unserem Fenster aus. Neben unserer Unterkunft befinden sich einige Cafés und Imbisse, so dass wir nicht mehr weit laufen mussten, um uns ein mexikanisches Dinner (Burritos) zu besorgen. Der einzige Nachteil: Die Internetverbindung im Hotel ist gestört. Mal sehen, wie es morgen sein wird.