verhängnisvolles Vegas

Eine Woche mit wenig Sport und viel gutem Essen kann verhängnisvolle Folgen haben. Zum Glück gehöre ich zu den Leuten, die nicht so schnell zunehmen, dennoch wollten wir uns heute etwas sportlich betätigen und gingen deshalb zum Pool runter. Im Gegensatz zu allen anderen Hotels am Strip, die wir bislang bewohnt haben, verfügt das Riviera tatsächlich über einen nennenswerten Swimmingpool. Früher gab es sogar einen Sprungturm, aber der wurde aus Sicherheitsgründen abgebaut. Immerhin ist das Wasser an einem Ende drei Meter tief, so dass man schwimmen kann, ohne sich dabei die Knie aufzuschürfen.

Es war immer noch sehr heiß, daher hielten wir es nur eine Stunde lang in der Sonne aus. Ich habe danach noch eine halbe Stunde im hauseigenen Fitnesscenter trainiert, um anschließend beim Büffet auch ordentlich Nachtisch essen zu können…

Nachdem wir uns die Kritiken zu etlichen Vegas-Büffets angesehen hatten, entschieden wir uns für das Aria (das Wicked Spoon im benachbarten Cosmopolitan bietet leider nur noch Brunchs an, und dafür waren wir zu spät dran). Auf dem Weg dahin durchquerten wir auch die Mall des Planet Hollywood, wo zur vollen Stunde gerade ein Regenguss niederging (natürlich nur an einer abgegrenzten Stelle) – und von Dutzenden Touristen fotografiert und gefilmt wurde. Was soll das? Es sind nur ein paar vereinzelte Wassertropfen (noch dazu mit Chlor versetzt), die von der Decke in einen Brunnen fallen.

Obwohl es in Vegas verhältnismäßig rummelig ist, mussten wir kaum warten, bevor wir einen Tisch bekamen. Das Essen war gut, allerdings nur solider Durchschnitt und nicht die Lobeshymnen wert. Viel Seafood (Krabben, Shrimps und Muscheln in toller Qualität), dazu diverse Länderspezialitäten. Leider war der Service schlecht; es dauerte immer ewig, bis man etwas zu trinken bekam.

Nach dem Essen gingen wir noch ein wenig spazieren, obwohl es immer noch zu heiß dafür war. In den letzten Jahren hat sich einiges verändert. Ein, zwei Hotels sind neu hinzugekommen, andere wurden geschlossen oder werden gerade renoviert. Am Strip entsteht gerade ein Riesenrad wie das London Eye, und in der Nähe vom Flughafen und dem MGM ragen zwei Türme in den Himmel, die an eine Raketenabschussrampe erinnern. Mal sehen, was dort beim nächsten Mal steht. Zuletzt gingen wir noch ein bisschen shoppen, dann zurück ins Hotel. Alles in allem war es ein sehr geruhsamer Urlaubstag – aber ich bin trotzdem todmüde…

Abgesehen von Breaking Bad habe ich seit unserer Ankunft in den USA nichts im TV gesehen, aber heute war ich neugierig auf eine neue Serie: Sleepy Hollow. Sie nimmt die Sage vom kopflosen Reiter auf, überträgt sie in unsere Zeit und kombiniert sie mit diversen übernatürlichen Elementen. Das Resultat ist spannend, stellenweise aber auch reichlich übertrieben und reißerisch in der Umsetzung. Da ich solche Stoffe ganz gerne mag, werde ich wohl am Ball bleiben und die nächsten Folgen abwarten.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Mark G. & Pi Jay in La-La-Land 2013 von Pi Jay. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.

Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.