An diesem Wochenende geht es äußerst gleichberechtigt zu, denn es gibt einen Breitenstart für die Jungs und einen für die Mädels. Im direkten Duell treten das Western-Remake „Die glorreichen Sieben“ und der derbe Komödienquatsch „Bad Moms“ gegeneinander an. Erfahrungsgemäß sind Frauen ja die verlässlicheren Kinogängerinnen, insofern würde es nicht wundern, wenn das auf den Putz hauende Mütter-Trio am Ende die Nase vorn hat.
Etwas unglücklich gegen „Bad Moms“ terminiert wirkt die italienische Erfolgskomödie „Der Vollposten“. Denn die Damen werden sich an diesem Wochenende eher mit ihren Freundinnen die Abenteuer von drei verzweifelten Müttern reinziehen als ihre Männer dazu zu überreden, sich gemeinsam diesen Überflieger-Hit aus Italien zu geben.
Für die Programmkinos gibt es neu „24 Wochen“ im Angebot, der ein wenig darauf spekuliert, im Fahrwasser des anhaltenden Erfolgs von „Toni Erdmann“ vom Appetit der Kinogänger am anspruchsvollen Film aus heimischer Produktion profitieren zu können.
Ein klassischer Crossover-Titel ist Oliver Stones neues Werk „Snowden“. Dass dieses ein Jahr durch die Startliste geschoben wurde, ist generell kein gutes Zeichen, und guckt man sich dann noch die eher bescheidenen Zahlen des thematisch ähnlich gelagerten „Inside Wikileaks“ an, so steht zu befürchten, dass auch diesmal das Interesse des Publikums eher bescheiden ausfällt und Oliver Stone erneut kein Kassenerfolg beschieden sein wird.
Die glorreichen Sieben
Nach Quentin Tarantinos „Django Unchained“ und „The Hateful Eight“ scheint der Western wieder etwas angesagter zu sein, wovon auch dieses Remake eines Genre-Klassikers profitieren könnte. Wirft man einen Blick auf die Internet-Indikatoren, so ist ein relativ stark ausgeprägtes Interesse an dem Titel in jedem Fall vorhanden. Von einem soliden Start kann also ausgegangen werden, Überflieger- oder Langläuferqualitäten scheinen jedoch eher ausgeschlossen.
Bad Moms
In den USA hat diese freche Mütter-außer-Rand-und-Band-Komödie bereits die 100-Millionen-Dollar-Schallmauer durchbrochen und auch der Internet-Buzz in Deutschland ist im Vorfeld deutlich wahrzunehmen. Dieses Bild deckt sich mit den gut gebuchten Lady-Previews am Mittwoch vor Start. Da gerade mit „SMS für dich“ ein ebenfalls extrem frauen-affiner Titel eher verhalten gestartet ist, wird dieser seinem direkten Verfolger nicht allzu viele Zuschauerinnen wegnehmen. Vergleicht man das Internet-Interesse mit ähnlich gelagerten Filmen und bezieht man die Langläuferqualitäten der Komödie in den USA mit ein, so ist ein Erfolg wie bei „How to be Single“ mit dem Durchbrechen der Gesamtbesuchermillion durchaus im Bereich des Möglichen.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.