In dieser Woche geht es etwas ruhiger zu. Zwar nicht was die stattliche Zahl von zwölf Neustarts angeht, sondern vielmehr was die potenzielle Durchschlagskraft an den Kinokassen betrifft. Die vermeintlich publikumswirksamsten werden wohl der amerikanische Teenie-Thriller „Nerve“ sowie die deutsche Komödie „Männertag“ sein.
Eher für ein Nischenpublikum startet der Film zur bei uns nie sonderlich populären britischen Kult-Sitcom „Absolutely Fabulous“. Mit dem in den USA an einem konkurrenzlosen Wochenende bereits über Erwartungen angelaufenen „Don’t Breathe“ gibt es Nachschub für die Horror-Fans, der jedoch bei uns den US-Zahlen in Relation hinterherhinken wird.
Fürs mainstreamige, jedoch in erster Linie wohl weibliche Arthouse-Publikum startet das mit Michael Fassbender, Rachel Weisz und Alicia Vikander prominent besetzte Melodram „The Light Between Oceans“ neu, bei dessen Herausbringung der Verleih wohl voll auf den Buzz vom Filmfestival Venedig zu setzen scheint. Vielleicht ein bisschen wenig Engagement? Und dann geht’s auch noch weiter mit den französischen Komödien: Diese Woche eröffnet „Der Landarzt von Chaussy“ seine Praxis – in erster Linie wohl auch für ein reiferes Publikum.
Nerve
In den USA ist dieser Teenie-Mutproben-Internet-Thriller mit knapp 40 Millionen Dollar Boxoffice bis dato bereits recht erfolgreich gelaufen. Wirft man einen Blick auf das Netz-Interesse in Deutschland, so könnte sich ein ähnlicher Achtungserfolg auf den heimischen Leinwänden wiederholen. Ein Startwochenende mit über 100.000 Besuchern erscheint da durchaus im Bereich des Möglichen zu liegen.
Männertag
Einen Film, der offensichtlich den Männertag zum Thema hat, weitab von eben jenem Termin zu starten, spricht nicht gerade für eine clevere Vermarktung. Oder der Verleih scheint sehr genau zu wissen, dass er hier eine echte Gurke im Programm hat, die möglichst geräuschlos entsorgt werden will. Für letzteres sprechen auch die Internet-Indikatoren, die ähnliche Startzahlen wie bei „Wenn Männer über Frauen reden“ prognostizieren. Bei gutem Wetter dann gerne auch noch ein paar Besucher weniger.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.