Jedes Mal, wenn ich mir den Wetterbericht aus Deutschland ansehe oder von Leute daheim höre, wie kalt und eklig es gerade ist, freue ich mich umso mehr, dass es hier heiß und sonnig ist. (Okay, das war jetzt vielleicht nicht nett, aber ein bisschen Schadenfreude muss sein.) So muss sich Urlaub anfühlen, vor allem wenn man den ganzen Tag über keine Termine und Verpflichtungen hat, ins Kino geht und danach sein Lieblingsessen bekommt (ja, ja, ich hör schon auf…)
Wir waren wieder in den Edwards Theaters in South Gate, das so riesig ist, dass schon im Foyer ein herkömmliches deutsches Multiplex Platz haben würde. Gesehen haben wir:
The Family
Die Blakes sind neu in der französischen Kleinstadt in der Normandie, auf den ersten Blick eine normale, amerikanische Familie. Doch ihr Name ist falsch, und die vier sind auf der Flucht vor der New Yorker Mafia, denn Fred (Robert De Nero) hat für das FBI ausgesagt und steht nun auf der Todesliste. Seit sechs Jahren reist er mit Maggie (Michelle Pfeiffer) und den beiden Teenager-Sprößlingen (Dianna Agron und John D’Leo) durch die Welt, beschützt von FBI-Agent Stansfield (Tommy Lee Jones). Und überall, wo sie hinkommen, pflastern bald Leichen ihren Weg, denn so manche schlechte Angewohnheit von früher lässt sich nicht so leicht ablegen wie ein Name…
Der Trailer ist ziemlich witzig und macht Lust auf mehr, und die Grundidee ist hervorragend. Der Pate in der Kleinstadt, noch dazu in Frankreich! Darauf kann auch nur Luc Besson kommen (na ja, streng genommen basiert die Geschichte auf einem Roman), der hier seinen vermutlich wirklich allerletzten Film gedreht hat (oder vielleicht auch doch nicht). Mit Robert De Nero und Michelle Pfeiffer hat er auch gleich zwei Top-Stars an Land gezogen, die man immer wieder gerne sieht, und man muss sagen: Sie retten den Film. Die Story ist zwar toll, aber Besson und sein Co-Autor haben aus der an sich netten Idee leider nichts gemacht. Die witzigsten Szenen wurden schon im Vorspann verbraten, und dass alle Familienmitglieder auf fast jedes Problem mit extremer Gewalt reagieren, ist schon ein Fall für einen Therapeuten. Dazu kommen einige wirklich haarsträubende Zufälle und ein zwar gutes, leider jedoch zu kurzes Finale. Dazwischen kommt leider lange Zeit gar nichts. Schade, das hätte ein richtig großer Wurf werden können.
Note: 3-
Kulinarisch wurde es danach besser und besser: Zuerst gingen wir in meinen geliebten Fish Grill, um gegrillte Zucchini (die besten auf allen Kontinenten), Fish Tacos und Shrimp Burritos zu essen. Auf dem Parkplatz standen gleich vier Streifenwagen (das sind die Michelin-Sterne für Imbisse), was den Laden vermutlich zu einem der sichersten in ganz L.A. machen dürfte. Zum Dessert (und fürs Frühstück morgen früh) holten wir uns einige frisch gebackene Donuts. In beiden Geschäften gibt es eine gläserne Wand, so dass man bei der Zubereitung zusehen (und Hunger kriegen) kann. Wäre der Film besser gewesen, wäre es ein perfekter Abend geworden!