Nach den nur bedingt überzeugenden Zahlen aus den USA startet das „Ghostbusters“-Reboot nun mit ein wenig Verspätung auch bei uns. Als Gegenprogramm zu so viel Frauen- und Geisterpower gibt es für die schnelle Karren liebenden Jungs mit der deutschen Koproduktion „Collide“ handfeste Autoverfolgungsaction.
Im Arthouse-Bereich meldet sich das Schwergewicht Pedro Almodovar mit seinem neuen Drama „Julieta“ zurück. „Fliegende Liebende“, der letzte Film der spanischen Regie-Ikone, schaffte bei uns nur ca. 60.000 Besucher, sein vorletzter, „Die Haut, in der ich wohne“, immerhin knapp 150.000, was aber auch an Hauptdarsteller Antonio Banderas gelegen haben wird. Diesmal wird sich die Zahl wohl irgendwo in der Mitte bei um die 100.000 einpendeln. Dagegen und aufgrund des derzeit gut gesättigten Marktes wird es „Maggies Plan“ trotz seiner prominenten Arthouse-Besetzung mit Greta Gerwig, Julianne Moore und Ethan Hawke schwer haben.
Für die Horror-Freunde gibt es mit „Lights Out“ an diesem Wochenende gut getimten Nachschub, der jedoch nicht an die Besucherzahlen des so stark laufenden „Conjuring 2“ heranreichen wird.
Ghostbusters
Ob es wirklich ein Reboot des 80er-Kultfilms gebraucht hat, sei einmal dahingestellt, da Hollywood anscheinend der Mut zur Entwicklung originärer Stoffe weitgehend verlassen hat. Aber wenigstens der Ansatz mit einer komplett weiblichen Comedy-Besetzung wirkt einigermaßen erfrischend. Das Interesse im Netz ist in jedem Fall in allen Bereichen schon einmal recht hoch. Stellt sich nur die Frage, ob es reine Neugierde ist oder ob sich die Aufmerksamkeit, die Trailer & Co. verursachen, auch in Besucherzahlen ummünzen lässt? Zieht man die Netz-Indikatoren ähnlich gelagerter Blockbuster der vergangenen Wochen heran, so müssten eigentlich mindestens ca. 300.000 Besucher zum Start drin sein.
So häufig durch die Startliste geschoben wurde schon lange kein Film mehr. Dies lag auch am Insolvenzverfahren des US-Verleihs, der sich auf die internationale Auswertung des Actioners auswirkte, trotz allem ist dies aber kein besonders viel versprechendes Zeichen. Wirft man einen Blick auf das Interesse im Internet, so wird die Theorie bestätigt. Auf allen Kanälen bleibt der Buzz sehr eingeschränkt oder ist kaum vorhanden – und dies trotz der recht namhaften Besetzung mit den beiden Sirs Anthony Hopkins und Ben Kingsley sowie „X-Men“ Nicholas Hoult. Dieses klassische B-Movie muss sein Geld wohl auf anderen Kanälen wieder einspielen, die Kinoauswertung wird keine große Rolle spielen und selbst ein Achtungserfolg zum Start scheint fraglich.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.