Bei den beiden breiten Neustarts vom Wochenende gibt es bei „Pets“ und „Legend of Tarzan“ doch so einige Überschneidungen in der Zielgruppe. Guckt man sich außerdem die Performance von des Animationshits in den USA an, kann einem um das Kinopotenzial des Urwaldhelden in Deutschland Angst und Bange werden.

Man gewinnt den Eindruck, dass während der EM auch im Arthouse-Bereich die wirklich viel versprechenden Filme zurück gehalten wurden und diese nun mit geballter Power in die Kinos gedrückt werden. Denn derzeit gibt es schlichtweg mit Filmen wie „Toni Erdmann“, „Unterwegs mit Jaqueline“ oder „Frühstück bei Monsieur Henri“ ein zu großes Angebot für eine nicht allzu große Zielgruppe. Nun kommen mit „Wiener Dog“ und „Zeit für Legenden“ zwei neue hinzu, die jedoch keine bleibenden Eindrücke hinterlassen werden, was nicht nur an der ungünstigen Terminierung liegt. Mit einem Todd Solondz-Film hätte man vor vielleicht fünfzehn Jahren noch ein Publikum generieren können, doch das ist trotz der prominenten Besetzung vorbei, schon gar nicht bei diesem Plakatmotiv. Obwohl in Deutschland angesiedelt, wird es aufgrund seiner Thematik auch „Zeit der Legenden“ bei uns schwer haben. Bei beiden Filmen wären mehr als 50.000 Besucher in summa schon als Erfolg zu werten. Und auch der diesjährige Berlinale-Gewinner „Seefeuer“ wird es in diesem gesättigten Umfeld nicht leicht haben, sein Publikum zu finden.

Pets

In den USA bereits über Erwartungen gelaufen, wurde bei uns zumindest der Trailer schon einmal überdurchschnittlich oft geklickt (und kommt zudem sehr gut an). Auch der übrige Internet-Buzz lässt auf ein großes Interesse an dem Animationsspaß schließen. In Relation gesetzt zu ähnlich gelagerten Filmen der letzten Monate sollten aufgrund der Ferienzeit, und wenn das Wetter einigermaßen mitspielt, deutlich höhere Startbesucherzahlen als zu „Ice Age: Kollision voraus!“ oder „Zoomania“ zu erwarten sein.

Legend of Tarzan

Zwar kann diese Verfilmung der klassischen Tarzan-Saga ebenfalls auf ordentliche Trailerabrufzahlen im Netz verweisen, dafür sieht‘s bei den restlichen Internet-Indikatoren mau aus. Gegen „Pets“ scheint er außerdem sehr ungünstig terminiert. In den USA hat sich das Urwald-Abenteuer zwar recht ordentlich geschlagen, bei uns sollten die Erwartungen nicht zuletzt aufgrund der Konkurrenzsituation aber eher nach unten geschraubt werden.

Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.

Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.