Mit dem SciFi-Kult „Star Trek Beyond“ und der Kinderbuchadaption „BFG – Big Friendly Giant“ von Steven Spielberg gehen an diesem Wochenende zwei vermeintliche Schwergewichte neu an den Start. Beide dürften sich kaum und wenn doch, dann zumindest nur an den ausfransenden Zielgruppen-Rändern, ihr Publikum streitig machen und scheinen daher recht clever gegeneinander programmiert zu sein.
Für die Arthäuser steht nach dem außerordentlich fulminant gestarteten „Toni Erdmann“ weitereres hochkarätiges Futter auf dem Speiseplan: Mit „Frühstück bei Monsieur Henri“ kommt eine französische Komödie mit amüsant-origineller Thematik und Langläufer-Potenzial für ein primär älteres Publikum in die Programmkinos.
Dagegen wird es der etwas spröde wirkende „The Girl King“ schwer haben, der vom gleichen Verleih wie „Toni Erdmann“ herausgebracht wird und nicht zuletzt deshalb unglücklich terminiert scheint.
Star Trek Beyond
Beim dritten Film des Star Trek-Leinwand-Reboots hat „Fast & Furious“-Regisseur Justin Lin von J.J. Abrams übernommen. Die letzten beiden Abenteuer erreichten 1,3 bzw. 1,5 Millionen Besucher. Der Blick auf die Internet-Indikatoren deutet auf ein nur mittelmäßiges Interesse an diesem Sequel hin. Der Wechsel des Regisseurs und auch der Starttermin eine Woche nach der „Independence Day“-Fortsetzung scheinen dem Film nicht gut zu tun. Die Fan-Familie wird zwar in jedem Fall frühzeitig in den Kinos vorstellig werden, doch ob eine erneute Steigerung der Besucherzahlen möglich ist, erscheint unwahrscheinlich.
BFG
Steven Spielbergs letzte Arbeiten haben sich eher an ein erwachsenes und reiferes Publikum gerichtet, nun ist der Meisterregisseur mit dieser Verfilmung eines Romans des britischen Kinderbuchautors Roald Dahl mal wieder in Sachen Familienfilm unterwegs. In den USA war das Interesse der Kinogänger schon mal nicht besonders groß, obwohl dort Roald Dahl bei weitem populärer ist als bei uns. Und den Film in Deutschland eine Woche vor dem absehbar starken „Pets“ zu starten, war ebenfalls keine besonders kluge Entscheidung. Nun ist es in diesem Genre immer ein wenig schwierig mit dem Internet-Buzz, da die Zielgruppe dort noch nicht so gezielt unterwegs ist. Setzt man trotzdem die Indikatoren von „Star Trek“ und „BFG“ einigermaßen in Relation zueinander, kann der Verleih bei sechsstelligen Besucherzahlen am Startwochenende schon zufrieden sein.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.