Das letzte EM-Wochenende steht vor der Tür und mit „Smaragdgrün“ traut sich nur ein großer Neustart in erster Linie für ein jüngeres und weibliches Publikum in unsere Kinos. Mit dem schwächlich gestarteten Familienfilm „Ice Age“ in der zweiten Woche und eine Woche vor dem Start von „Independence Day: Wiederkehr“, der wiederum eine eher männliche und ältere Zielgruppe anspricht, erscheint dieser finale Teil der Teenie-Trilogie in jedem Fall recht clever programmiert.
Als Crossover-Titel kommt mit „Verräter wie wir“ mal wieder eine John le Carré-Verfilmung in unsere Kinos, die wahrscheinlich über eine längere Laufzeit ähnliche Besucherzahlen von um die 300.000 wie zuletzt „A Most Wanted Man“ oder „Dame König As Spion“ einsammeln wird. Wobei es diesmal tendenziell eher ein paar weniger werden, da weder Stoff noch Umsetzung sonderlich originell ausgefallen sind. „Argentina“ wird ebenfalls über einen längeren Zeitraum ganz gut punkten, denn Dokumentarfilme übers Tanzen laufen in Deutschland erfahrungsgemäß recht solide auf niedrigem Niveau. Von den deutschen Komödien „Stadtlandliebe“ und „Ferien“ sollte man hingegen besser nicht allzuviel erwarten, beide haftet das undankbare Etikett des verschämten Alibi-Starts an.
Smaragdgrün
Die beiden Vorgänger-Filme „Rubinrot“ und „Saphirblau“ haben sich jeweils in ihren Besucherzahlen knapp gesteigert, von knapp unter einer halben Million für „Rubinrot“ zu knapp über einer halben Million für „Saphirblau“. Nun sind zwischen dem letzten Film und dem aktuellen zwei Jahre ins Land gegangen, davor war es nur ein Jahr. Doch schaut man sich die Internet-Indikatoren an, hat dies der Fantasy-Reihe nicht geschadet. Das Interesse im Netz ist relativ stark ausgeprägt, die Fans wollen nun anscheinend wissen, wie die Geschichte ausgeht. Mit 170.000 Besuchern eröffnete der letzte Film im August (bei „Rubinrot“ waren es mit 130.000 bei einem März-Start etwas weniger, in beiden Fällen inklusive Previews). So kann man angesichts des trotz EM-Halbfinales und -Finales freundlichen Kinoumfelds davon ausgehen, dass auch diesmal die Besucherzahlen noch einmal moderat steigen werden.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.