Buzzometer vom 2. Juni 2016

Die Europameisterschaft hat noch gar nicht begonnen, trotzdem versiegt bereits der Nachschub mit potenziell umsatzstarker Ware. Da zumindest „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ am Startwochenende unter den Erwartungen geblieben ist und „Warcraft: The Beginning“ zu den stark frontlastigen Fanboy-Filmen zu zählen ist, gibt es genug Raum für die beiden B-Filme „The Nice Guys“ und „Seitenwechsel“, die recht clever terminiert ein gegensätzliches Erwachsenenpublikum ansprechen.

 

Für ein Arthouse-Crossover-Publikum kommen der Polit-Thriller „Der Moment der Wahrheit“ sowie die Slacker-Komödie „Everybody Wants Some!!“ neu in die Kinos. Bei beiden Filmen muss eher die Besetzung vor und hinter der Kamera Überzeugungsarbeit beim Publikum leisten, denn thematisch werden sie es schwer bei uns haben. Im Fall von „Der Moment der Wahrheit“ sind es Cate Blanchett und Robert Redford, während bei „Everybody Wants Some!!“ allein der Name von Regisseur Richard Linklater und sein Erfolg mit „Boyhood“ zu einem Kinobesuch bewegen muss.

Für alle, die es etwas deftiger mögen, starten mit „Green Room“ und „The Other Side of the Door“ ein Survival-Thriller und ein klassischer Horrofilm. Letzterer ist bereits in den USA gefloppt und fällt aufgrund seiner unbekannten Besetzung und der wenig aufregenden Story unter die Kategorie Alibi-Start, während „Green Room“ zumindest Patrick Stewart im Cast hat und die Story schon mal deutlich vielversprechender klingt.

Die in den USA bereits unter Erwatungen gelaufene Afghanistan-Komödie „Whiskey Tango Foxtrot“ und Michel Gondrys neuer Film „Mikro & Sprit“, der diesmal für ein jugendliches Publikum inszeniert hat, sind klassische Alibi-Starts.

Für die Familien startet außerdem noch „Doktor Proktors Zeitbadewanne“. Der erste Teil floppte bei einem Januar-Start mit etwas mehr als 50.000 Gesamtbesuchern, dem damit eigentlich überflüssigen Sequel wird es nicht viel anders, eher noch schlechter ergehen.

 

The Nice Guys

Zumindest auf dem Papier bzw. dem Plakat geben Ryan Gosling und Russel Crowe eine interessante Paarung ab. So ist der Internet-Buzz zwar nicht wirklich ausgeprägt, aber zumindest vorhanden. Zieht man zum Vergleich den gerade erst gestarteten „Money Monster“ heran, so kann diese Retro-Action-Komödie einen Tick mehr Netz-Aufmerksamkeit für sich verbuchen – und verfügt dank guter Mundpropaganda in der reizarmen EM-Zeit vielleicht ja über Steher-Qualitäten.

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Seitenwechsel

Eigentlich hat diese deutsche Rom-Com gar keine so ausführliche Betrachtung verdient, denn das Internet-Interesse ist praktisch nicht vorhanden. Zieht man einen Vergleichsmaßstab heran, so dürfte dies die vor einigen Wochen gestartete, besser gesagt: gefloppte Komödie „Wie Männer über Frauen reden“ sein. Mit ähnlich niedrigen Besucherzahlen ist auch in diesem (wohl eher hoffnungslosen) Fall zu rechnen.

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Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.

Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.