Wieder ein schöner, fast schon zu heißer Tag in der Stadt der Engel. Nach dem, was ich so über das Wetter in Deutschland gehört habe, sollten wir froh sein und uns nicht beklagen. Der Winter kommt noch früh genug…
Mark war heute mit seiner Cousine in Hollywood verabredet, die als Film- und Theaterkritikerin arbeitet. Wir trafen uns in einem gemütlichen Lokal mit Patio, wo man unter schattigen Bäumen sitzen und das Essen genießen konnte. Ausnahmsweise gaben wir uns mal kalorienbewusst und aßen nur einen Salat. Meiner war mit karamellisierten Äpfeln und Walnüssen (so viel zum Thema Kalorienbewusstsein) und einem ungeheuer cremigen Ziegenkäse. Kein Highlight, aber lecker.
Nachdem wir uns ausgiebig über das Filmbusiness (sie geht am Sonntag zu den Emmys, da ihr Mann zum zweiten Mal für seine Arbeit an der Serie Nikita nominiert ist) ausgetauscht hatten, beschlossen wir, noch einen kleinen Abstecher zum Griffith-Observatorium zu machen. Schon die Fahrt den Berg hoch war wie eine Reise in eine andere, ländliche Welt. Es roch herrlich nach Kiefernnadeln, und L.A. war mit einem Mal weit weg.
Von oben (Video) hat man eine herrliche Sicht auf die gesamte Stadt und das Hollywood-Zeichen ein paar Hügel weiter. Eine Büste von James Dean, der hier Denn sie wissen nicht, was sie tun gedreht hat, steht auch hier, man braucht aber schon ein gewisses Maß an Phantasie, um eine Ähnlichkeit festzustellen.
Zurück gerieten wir leider in die Rush Hour (Video). Bis vor ein paar Jahren gab es noch auf jedem Highway eine Car Pool Lane für Wagen mit mehr als einem Insassen. Auf manchen Straßen wurden diese nun durch Express Lanes ersetzt, auf denen man, sofern man einen entsprechenden Pass besitzt, gegen Bezahlung fahren darf (falls man ohne Pass erwischt wird, kostet es mindestens 400 Dollar). Der Preis variiert dabei je nach Verkehrsaufkommen. Das ist Kapitalismus pur, und entsprechend waren auf der Fahrbahn nur Nobelkarossen unterwegs. Statt ökologisches Verhalten zu fördern und zu belohnen, geht es nur noch nach dem Geldbeutel. Go greed statt go green, oder wie Mark es formuliert hat: Freie Fahrt für reiche Bürger…