Agent Carter

An den letzten beiden Mittwochen ging es um Marvel’s Daredevil und Jessica Jones, die im New York der Gegenwart ihr Superheldenleben fristen und gegen Schurken aller Art kämpfen. Zu diesem Universum gehört auch Shield, auch wenn man von der Organisation nicht viel hört – was vermutlich damit zusammenhängt, dass sie über lange Zeit im Geheimen operiert hat und in ihrer eigenen Serie ums Überleben kämpft. Aber das ist eine andere Geschichte.

Shields Anfänge werden wiederum in einer dritten Serie geschildert, die sich, nachdem die Titelfigur bereits in den Captain America-Filmen und bei den Avengers aufgetaucht ist, wie ein Spin-off anfühlt.

Agent Carter

Angesiedelt in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, arbeitet Agent Peggy Carter (Hayley Atwell) für das SSR, einer Geheimdienstorganisation. Die Welt hat sich verändert, die Frauen müssen ihre Plätze in den Werkhallen räumen und die Männer ranlassen, die gerade aus dem Krieg zurückgekehrt sind. Auch Agent Carter soll nur noch Recherchieren und lästigen Bürokram erledigen, damit die „richtigen“ Agenten sich beweisen können, dabei hat sie an der Seite von Captain America einmal an vorderster Front gekämpft. Doch davon will keiner mehr etwas wissen. Als der Industrielle und Erfinder Howard Stark (Dominic Cooper) des Verrats beschuldigt wird, bittet er Carter um ihre Hilfe, damit die von ihm konstruierten Waffen nicht in die falschen Hände fallen. Gemeinsam mit Jarvis (James D’Arcy), Starks Butler, macht sich Carter an die Arbeit und gerät dabei mitunter sogar mit ihren eigenen SSR-Kollegen aneinander.

Wie Mad Men auch lebt die Serie von dem Witz, der aus der geschichtlichen Distanz und den gesellschaftlichen Veränderungen herrührt, die seither einhergegangen sind. Das machohafte Verhalten der Männer ist lächerlich und absurd, aber man kann ihnen das nicht einmal übelnehmen, weil sie sich in ihrer Tölpelhaftigkeit stets selbst demontieren. Agent Carter schert sich nicht weiter drum, sondern arbeitet im Geheimen und steht dort ihre Frau. Dabei ist sie natürlich schlagkräftiger und gewitzter als alle männlichen Kollegen. Für eine Geschichte aus dem Marvel-Universum, das sich ja gerne ein bisschen zu ernst nimmt, ist das eine erstaunlich humorvolle Abwechslung.

Besonders ihre Wortgefechte mit dem Briten Jarvis sind dabei stets ein Vergnügen, das in manchen Folgen leider ein bisschen zu kurz kommt. Howard Stark, der seinem Sohn Tony in Sachen Erfindungsreichtum und Schürzenjägerei in nichts nachsteht, absolviert jedoch nur ein paar Kurzauftritte, denn es geht in der Geschichte weniger um ihn selbst als vielmehr um seine brisanten Erfindungen.

Die erste Staffel war durchweg unterhaltsam und, wie gesagt, erstaunlich witzig. Die zweite Staffel startet Anfang Mai auf SyFy.

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Über Pi Jay

Ein Mann des geschriebenen Wortes, der mit fünfzehn Jahren unbedingt eines werden wollte: Romanautor. Statt dessen arbeitete er einige Zeit bei einer Tageszeitung, bekam eine wöchentliche Serie - und suchte sich nach zwei Jahren einen neuen Job. Nach Umwegen in einem Kaltwalzwerk und dem Öffentlichen Dienst bewarb er sich erfolgreich an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg. Er drehte selbst einige Kurzfilme und schrieb die Bücher für ein halbes Dutzend weitere. Inzwischen arbeitet er als Drehbuchautor, Lektor und Dozent für Drehbuch und Dramaturgie - und hat bislang fünf Romane veröffentlicht.