Nach dem familienfreundlichen „The Jungle Book“ wird in dieser Woche mit dem vulgären Komödien-Quatsch „The Boss“ und dem Sandalen-Action-Epos „Gods of Egypt“ das Gegenprogramm für ein erwachsenes Publikum nachgereicht, bevor eine Woche später dann „Captain America“ das Kommando übernehmen wird.
In der Horror-Nische versucht nach dem schwach angelaufenen „Hardcore“ nun „Visions“ sein Glück, der es unglücklicherweise auf eine ähnliche Zielgruppe abgesehen hat wie die beiden breiten Neustarts. Im Arthouse-Bereich drängt „Die Kommune“ in die Kinos. Mit ein wenig verzögertem Berlinale-Rückenwind stehen die Karten recht gut, dass die dänische Adaption eines Theaterstücks der neue Spitzenreiter der Arthouse-Charts wird.
The Boss
Im Netz scheint sich niemand so richtig für die neue Komödie von Ulknudel Melissa McCarthy erwärmen zu können. Was vielleicht auch daran liegt, dass der Film schlecht einzuordnen ist, da der Trailer in Richtung Familienfilm weist, was durch die gewohnt unflätigen Sprüche aber sogleich konterkariert wird. Die erstaunlich niedrige Resonanz in allen Bereichen und ein nach wie vor starker „How To Be Single“ deuten auf einen Flop an den Kinokassen hin. So scheint es eher unwahrscheinlich, dass der Film am Ende ähnliche Gesamtbesucherzahlen von 600.000 bis 700.000 der letzten McCarthy-Komödien erreichen wird.
Gods of Egypt
Eine Woche vor dem Marvel-Blockbuster nicht ganz optimal terminiert, sieht es mit dem Interesse im Netz an diesem actiongeladenen Sandalenepos recht vielversprechend aus. Im direkten Vergleich zu Melissa McCarthy hat Gerald Butler in jedem Fall schon mal auf allen Kanälen die Nase vorn. Dies jedoch im Vergleich zu manch anderem Breitenstart auf eher niedrigem Niveau, sodass man besser keine Wunderdinge erwartet, erst recht nicht, was die Langlebigkeit betrifft.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.