Am Nachosterwochenende starten zwar zahlreiche Filme neu, doch so kurz auf den starken „Batman V Superman“ folgend ist naheliegenderweise keiner mit Blockbusterpotenzial dabei. So ist Platz für Hollywood-Ware aus der zweiten Reihe mit dem Bunker-Thriller „10 Cloverfield Lane“ und der größtenteils in Deutschland gedrehten Sportkomödie „Eddie The Eagle“. Um beide Filme wurde im Vorfeld mit Social Media Nights und Community Previews ein ziemliches Netz-Wuhei veranstaltet, sodass sich am Startwochenende zeigen wird, ob sich dies auch in Besucherzahlen ummünzen lässt.
Zur Erhöhung der Filmauswahl warten noch einige bessere Alibi-Starts auf ihr potenzielles Publikum: John Travolta will in „Criminal Activities“ seine „Pulp Fiction“-Fans mit einem ähnlichen Stoff zum Kinobesuch animieren, während „The Finest Hours“ schon in den USA gefloppt ist und bei uns nicht zuletzt aufgrund seiner starken US-Thematik ebenfalls nichts reißen wird. Etwas Ähnliches gilt trotz der Besetzung mit Drew Barrymore und Toni Collette auch für die US-Tragikomödie „Im Himmel trägt man hohe Schuhe“, die im Original „Miss You Already“ heißt und bei der Preisvergabe für den bescheuersten deutschen Filmtitel ganz vorne mit dabei ist. Auf ein Arthouse-Mainstream-Crossover-Publikum hat es die französische Komödie „Familie zu vermieten“ abgesehen, doch ob viele Mietinteressenten so kurz nach dem gefloppten „Lolo“ ihren Weg in die Kinos finden werden, darf eher bezweifelt werden.
10 Cloverfield Lane
Von den beiden breiteren Neustarts hat dieses „Cloverfield“-Spin Off (oder wie immer man es nennen mag) beim Internetbuzz fast überall die Nase vorn. Setzt man das Interesse jedoch in Relation zu anderen Breitenneustarts, fällt es eher verhalten aus. Obwohl der dieselbe Zielgruppe ansprechende Thriller gegen „Batman V Superman“ in seiner zweiten Spielwoche nicht besonders klug terminiert ist, dürften die 300.000 Gesamtbesucher, die „Cloverfield“ vor mittlerweile acht Jahren bei uns machte, trotzdem erreicht und wahrscheinlich sogar übertroffen werden.
Eddie The Eagle
Sportfilme haben es bei uns naturgemäß schwer, da kann man noch so oft auf den inhaltlich ähnlich gelagerten „Cool Runnings“ verweisen. Der konnte zwar drei Millionen Besucher in Deutschland verzeichnen, aber das war auch schon 1993 und stellt eher die Ausnahme als die Regel dar. Der Internetbuzz zu dieser Skispringer-Komödie ist jedoch trotz großer Premiere mit den Hauptdarstellern Hugh Jackman und Taron Egerton in München eher verhalten. So darf davon ausgegangen werden, dass sich auch an den Kinokassen der Andrang in Grenzen halten wird, zumal mit der Titelfigur nur die wenigsten heute noch etwas anfangen können.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.