Ein Wochenende mit bunt gemischten Neustarts steht ins Haus: Für die bereits angelaufenen Komödien gibt es weitere Konkurrenz in Form von „Hail, Caesar!“ für ein eher anspruchsvolles Publikum und „Zoolander No. 2“ für alle, die es nicht ganz so subtil mögen. Als Gegenprogramm zu so viel Lachmuskeltraining startet noch das ewig verschobene Drama „Colonia Dignidad“ als deutsche Produktion mit internationalem Anstrich.
Im derzeit erfreulich erfolgreich laufenden Segment des Horrorfilms gibt es erfrischend aussehenden Nachschub in Form von „The Boy“, während das in den USA bereits unter Erwartungen gelaufene Football-Drama „Erschütternde Wahrheit“ trotz Will Smith in der Hauptrolle bei uns nur einen etwas aufgepolsterten Alibi-Start hinlegen wird. Gleiches gilt für den Berlinale-Wettbewerbsbeitrag „Midnight Special“, der trotz prominenter Besetzung ohne viel Aufhebens einmal kurz durch die Kinos gejagt wird.
Zoolander No. 2
Hier muss es wohl die Marke retten in Verbindung mit den angeblich so sensationellen Home Entertainment-Verkäufen des ersten Teils im Verlauf der vergangenen 15 Jahre. Denn auf positive Mundpropaganda sollte man bei diesem völlig überkandidelten Quatsch eher nicht setzen. Im Internet gibt es zwar eine Fan-Basis, auf die dieses stark verspätete Sequel aufbauen kann, doch wirklich ausgeprägt ist das Interesse im Netz trotz großer Deutschlandpremiere bisher nicht. Aber vielleicht spekuliert man ja auch hier stärker auf den später für den Heimbedarf zugreifenden Fan.
Hail, Caesar!
Als Berlinale-Eröffnungsfilm clever lanciert, bekommt die neue Komödie von den Coen-Brüdern dank des Staraufgebots kurz vor Start noch einen medialen Schub verpasst. Das kann der Film ganz gut gebrauchen, denn bisher hält sich das Internet-Interesse eher in Grenzen, zumal es die Komödie aufgrund ihrer Retro-Hollywood-Film-im-Film-Thematik bei uns eher schwer haben wird. Die 300.000 Gesamtbesucher des letzten Coen-Brüder-Films „Inside Llewyn Davis“ sollte dieses Follow-Up trotzdem locker hinter sich lassen.
Colonia Dignidad
Interessantes Thema, tolle Besetzung, aber enttäuschendes Drehbuch – so lässt sich dieses Drama unter Kritiker-Gesichtspunkten zusammenfassen. Die Internet-Indikatoren sind ebenfalls nicht sonderlich ausgeprägt und selbst Hauptdarstellerin Emma Watson tut sich auf ihren Social Media-Kanälen schwer, das Werk zu promoten. Da das Thema auch nicht gerade massenkompatibel ist, ist ein ähnlicher Flop zu erwarten wie bei „John Rabe“, dem letzten Film von Regisseur Florian Gallenberger, der es auf noch nicht einmal 200.000 Gesamtbesucher brachte.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.