Rund um Weihnachten oder am ersten Februar-Donnerstag, das sind die von Herrn Schweiger bevorzugten Starttermine seiner Filme. Dieser Aberglauben an die dann zu erwartenden guten Besucherzahlen hat wohl dazu geführt, dass der Kinotatort „Tschiller: Off Duty“ diese Tradition fortschreibt und nun ebenfalls Anfang Februar in unsere Kinos gelangt. Als Gegenprogramm für ein jüngeres Publikum gibt es die Jugendbuchverfilmung „Gänsehaut“.
Für’s Familienpublikum startet „Robinson Crusoe“, der eine Woche nach „Alvin und die Chipmunks 4“ nicht ganz ideal terminiert wirkt. Doch da sich dieses reine Animationsabenteuer an ein noch etwas jüngeres Publikum wendet, die Buchvorlage bekannt ist und es zudem mit Matthias Schweighöfer und Kollegen über eine prominente Riege an Synchronsprechern verfügt, wird diese Kombination für die üblichen Familienfilmbesucherzahlen sorgen – mit der nicht ganz unwahrscheinlichen Möglichkeit, auch die Millionenmarke zu knacken.
Das gegenteilige Besucher-Spektrum spricht der Horrorfilm „The Forest“ an, der im Markt drei Wochen nach „Unfriend“ gerade zur richtigen Zeit kommt.
Im Arthouse-Bereich reiht sich der schon lange durch die Startlisten geschobene „Suffragette“ in die Riege der Neustarts ein. Von seiner historischen Thematik her zeitlos aktuell, verfügt dieses Frauenbewegungsdrama über all die Zutaten, um zumindest in den Programmkinos für ordentliche Besucherzahlen über eine längere Laufzeit zu sorgen.
Tschiller: Off Duty
Mit dem von Genre her ähnlich gelagerten „Schutzengel” konnte Til Schweiger vor vier Jahren lediglich insgesamt gut 700.000 Besucher in die deutschen Kinos ziehen, davon ca. 175.000 am Startwochenende. Aufgrund der Marke “Tatort” und des hohen Interesses an den actiongeladenen Trailern im Netz wird das Überspringen der Gesamtbesuchermillion wohl kein Problem darstellen und auch die „Schutzenegel“-Zahlen vom Startwochenende werden übertroffen. Von Zuschauerströmen wie bei “Honig im Kopf” ist dieser Leinwandtatort jedoch weit entfernt. Denn dafür ist der Internetbuzz in seiner Summe schlichtweg zu gering. Außerdem startet eine Woche später mit „Deadpool“ ein weiterer Film für dieselbe Zielgruppe.
Gänsehaut
Verfilmungen von Jugendbüchern sind derzeit schwer angesagt und davon will auch diese Komödie profitieren. Doch im Netz ist das Interesse an dem Stoff auf allen Kanälen nicht stark ausgeprägt, sodass eher Zahlen zu erwarten sein werden, die unter denen des erst kürzlich (und beim selben Verleih) gestarteten “Die 5. Welle” liegen.
Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.