Es ist heiß. Gestern hatten wir 35 Grad, und heute ist es nur wenig kühler. Am Strand habe ich mir gestern prompt einen leichten Sonnenbrand eingefangen, seltsamerweise nur an einer Stelle des Halses, weshalb ich nichts dagegen habe, heute weitgehend im Haus zu bleiben.
Erstaunlich, wie ruhig es hier ist. In der Nacht zirpen die Zirkaden, und gelegentlich hört man einen Hund bellen. Direkt romantisch. Kaum zu glauben, dass wir uns mitten in einer Millionen-Metropole befinden. Tagsüber merkt man schon eher was davon, vor allem auf den Straßen ist mächtig was los, und auch das Einkaufszentrum war relativ voll an diesem Samstagmorgen.
Wir begannen den Tag mit einem gemütlichen Frühstück und entschieden uns dann für eine Vorstellung von:
The World’s End
Eine legendäre Sauftour durch sämtliche Pubs ihrer Heimatstadt markierte das Ende der Schulzeit von Gary (Simon Pegg), Andy (Nick Frost), Oliver (Martin Freeman), Steven (Paddy Considine) und Peter (Eddie Marsan). Gute zwanzig Jahre später sind alle zu respektablen Bürgern herangewachsen, nur Gary gammelt nach wie vor herum und träumt von seiner verlorenen Jugend. Um zu beenden, was sie damals begonnen hatten, trommelt er seine alten Freunde erneut zusammen. Doch schon bald stellen sie fest, dass etwas nicht stimmt in ihrem verschlafenen Heimatort, und nach einer Auseinandersetzung mit einem Jugendlichen entdeckt Gary, was passiert ist: Außerirdische haben Besitz von den Menschen ergriffen…
Der Film beginnt wie die Geschichte einer ausgewachsenen Midlifecrisis: Ein paar traurige Mittvierziger wollen es noch einmal wissen und wiederholen die Dummheiten ihrer Jugend. Das ist halbwegs charmant erzählt und dank gelungener Dialoge sogar recht witzig. Plötzlich kippt die Story jedoch ins Absurde, und unwillkürlich beginnt man zu überlegen, ob das Ganze vielleicht metaphorisch gemeint sein soll. Stehen die Außerirdischen, die so ruhig und beherrscht, aber gleichzeitig auch recht rabiat sind, für die angepassten Mitmenschen, denen wir tagtäglich begegnen? Ist das Ganze ein Plädoyer für mehr jugendlichen Leichtsinn und Unbekümmertheit? Zum Teil sicherlich schon, wenn es auch scheint, dass Simon Pegg, der auch für das Drehbuch mitverantwortlich zeichnet, eher seine Performance im Sinn hatte. Die ganze Zeit über rennt er umher wie ein hyperaktiver Teenager, für den sich die Welt nur um seine Person dreht. Eine Zeit lang ist das ziemlich spaßig, nutzt sich aber irgendwann ab. Die anderen Figuren bleiben dagegen recht blass, bekommen aber immerhin durch ihre guten Darsteller ein wenig Prägnanz.
Leider verliert der Film im letzten Drittel an Tempo und Witz. Er ähnelt darin etwas einer Sauftour, an deren Anfang man sich noch gut erinnert, während der Rest zunehmend in einem alkoholgeschwängerten Nebel verschwindet.
Note: 3
Nach dem Film machten wir noch einen kleinen Ausflug in die benachbarte Shopping Mall, um den hiesigen Konsum anzukurbeln. Schließlich fuhren wir wieder heim und kochten für unsere Gastgeber Kartoffelsalat und Schnitzel, die auch unter Palmen vorzüglich schmecken…