Buzzometer vom 07. Januar 2016

Der Januar ist Hochsaison für Filme mit Oscar-Hoffnungen, von denen in dieser Woche gleich drei starten: Der mit Leonardo DiCaprio prominent besetzte „The Revenant“, „The Danish Girl“ mit einem erneut Oscar-verdächtigen Eddie Redmayne sowie „Legend“, in dem Tom Hardy in einer Doppelrolle glänzt. Als Gegenprogramm zu so viel Crossover-Arthouse gibt es noch den deutschen Horrorstreifen „Unfriend“. Doch welcher dieser thematisch so komplett unterschiedlichen Filme verfügt auch über kommerzielles Potenzial?

 

The Revenant

Leonardo DiCaprio gehört zu den wenigen Schauspielern, die – egal in welcher Art Film sie mitspielen – über eine solide Fanbasis verfügen. Dies bedeutet, dass die Gesamtbesuchermillion in Deutschland für den Hollywood-Star eigentlich so gut wie immer als gesetzt gelten darf. Guckt man sich das Netzrauschen an, wird auch dieser Western da keine Ausnahme machen.
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The Danish Girl

Derselbe Verleih und derselbe Hauptdarsteller in einem eher anspruchsvollen Biopic mit fast identischem Startdatum. Vor einem Jahr hieß das Paket „Die Entdeckung der Unendlichkeit“, brachte Hauptdarsteller Eddie Redmayne einen Oscar ein und lockte in Deutschland fast 600.000 Besucher in die Kinos. Zwar ist „The Danish Girl“ thematisch etwas sperriger, dafür Eddie Redmayne mittlerweile bekannter, was sich in den Internet-Indikatoren spiegelt. So ist über eine lange Laufzeit mit ordentlich Oscar-Buzz im Rücken auch mit ähnlichen Besucherzahlen zu rechnen.
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Legend

Die Gangster-Zwillinge Ronnie und Reggie Kray sind in Großbritannien Legenden, daher heißt ihr Biopic auch „Legend“ und ist in der Heimat der Brüder bereits erfolgreich in den Kinos gelaufen. Zwar darf sich auch Tom Hardy für seine Doppelrolle Hoffnungen auf eine Oscar-Nominierung machen, trotz allem ist der Film in Deutschland aufgrund der Unbekanntheit seiner Protagonisten und des geringen Internet-Interesses nur ein Nischenprodukt.
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UnfriendUnfriend

Dass es sich hier um eine (wenngleich größtenteils in Südafrika gedrehte) deutsche Produktion handelt, merkt man diesem Horrorfilm nicht zuletzt wegen seines englischen Titels nicht unbedingt an. Was vielleicht durchaus Absicht war, denn aufgrund des nicht sensationellen, aber durchaus vorhandenen Interesses im Netz und der günstigen, da beinahe konkurrenzlosen Terminierung könnte dieser etwas lieblos in die Kinos gebrachte Facebook-Horror für eine bescheidene Überraschung gut sein.

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Das Buzzometer betrachtet das Internet-Rauschen eine Woche vor dem Kinostart zu den kopienstarken Neustarts. Dazu werden Daten von Google, Twitter, Facebook, YouTube sowie diverser deutscher Filmwebsites ausgewertet, die zu einem Buzzometer-Ausschlag auf einer Skala von 0 bis 10 führen.
Das Top-O-Flop-O-Meter spiegelt dagegen meine persönliche Einschätzung wider, ob sich der jeweilige Film an den Kinokassen eher in Richtung Top oder Flop entwickeln wird.